Année politique Suisse 1979 : Partis, associations et groupes d'interêt / Associations et autres groupes d'interêt
Die Hauptorganisation der Landwirtschaft, der
Schweizerische Bauernverband (SBV), führte im November die 1974 eingeleitete Revision ihrer Statuten durch. Nach einem Vernehmlassungsverfahren, in das auch die
dissidenten Gruppen (Union des producteurs suisses, Bäuerliche Komitees) einbezogen worden waren, verlegte er das Schwergewicht seines Aufbaus auf die kantonalen landwirtschaftlichen Berufsorganisationen, die ihm bisher nur zum Teil als direkte Mitglieder angehört hatten. Diese erhielten die Mehrheit in der Delegiertenversammlung, während die bisher dominierenden Branchen- und Einzelverbände sich mit einer Minderheit begnügen mussten. Auf diese Weise soll eine grössere Zahl praktizierender Landwirte in die Verbandsorgane gelangen, wodurch man den Kontakt zwischen Leitung und Basis zu verbessern und eine grössere Geschlossenheit der Bauernschaft zu erreichen hofft. Noch nicht gelöst wurde freilich die Frage der Beiträge
[17]. Um ihre Opposition zu unterstreichen und zugleich in der deutschen Schweiz mehr Anhang zu gewinnen, veranstalteten die Dissidenten im Mai vor dem Sitz des SBV in Brugg eine Demonstration
[18]. Ihre Werbekraft blieb aber beschränkt, wie das Unvermögen, von den Volksrechten wirksamen Gebrauch zu machen, zeigte
[19].
[17]Lib., 46. 23.11.79: NZZ, 273. 23.11.79:24 Heures, 273. 23.11.79; IBZ, 48. 29.11.79. Vgl. SPJ, 1974. S. 178; 1976, S. 181.
[19] Nichtzustandekommen der Initiative für ein spekulationsfreies Grundeigentum (vgl. oben, Teil I, 6c. Droit foncier) und Verzicht auf das Referendum gegen die Abänderung des Landwirtschaftsgesetzes (vgl. oben, Teil I, 4c, Tierische Produktion).