Année politique Suisse 1979 : Infrastructure, aménagement, environnement / Transports et communications
Flugverkehr
Das für den Flugverkehr wohl spektakulärste Ereignis des Berichtsjahres dürfte die von diversen nationalen Luftämtern verfügte temporäre Stillegung der DC-10-Langstreckenflugzeuge nach dem Absturz einer amerikanischen Maschine dieser Bauart gewesen sein. Nach einer zehn Tage dauernden Untersuchung zur Eruierung allfälliger Konstruktionsfehler konnten die DC-10 der Swissair wieder eingesetzt werden. Zwecks Modernisierung ihrer Flotte beschloss die Swissair die Anschaffung der relativ wenig Lärm entwickelnden Grossraumflugzeuge des Typs Airbus A 310
[40]. Recht erfolgreich gestaltete sich das Startjahr der Crossair, einer neuen schweizerischen Luftverkehrsgesellschaft, deren Ziel es ist, im Nahverkehr zwischen Städten, die von der Swissair nicht bedient werden, und den schweizerischen Flughäfen einen Linienbetrieb aufzuziehen
[41].
Die von den Behörden Genfs seit langem geforderte
Eisenbahnverbindung zwischen dem Hauptbahnhof und dem Flughafen Cointrin soll nun gebaut werden. Der Bundesrat beantragt dem Parlament, an diese auf 189 Mio Fr. budgetierte Linie denselben Bundesanteil voit einem Drittel zu leisten wie an die Flughafenbahn nach Kloten. Der Kanton Genf, dessen Parlament sich in einem Grundsatzentscheid zugunsten des Projektes ausgesprochen hat, müsste 12 Mio Fr., die SBB den Rest übernehmen
[42]. Zur Verbesserung der Flugsicherheit in Cointrin genehmigte der Ständerat diskussionslos einen Kredit für die Errichtung eines neuen Kontrollturms. Gewisse bereits heute auftretende Engpässe bei der Abfertigung des Passagierverkehrs in Zürich-Kloten sollen durch den vorzeitigen Bau einzelner im Erweiterungsprogramm vorgesehener Anlagen behoben werden. Der Bundesrat beantragt dem Parlament, diese Bauten zu unterstützen, dies aber zu einem tieferen als dem bisher üblichen Subventionssatz
[43].
Mit der präziseren Festlegung von
47 Gebirgslandeplätzen musste sich der touristischen Zwecken dienende Helikopterverkehr eine Beschränkunggefallen lassen. Auch die übrige Privatluftfahrt sah sich von wachsenden Widerständen von seiten lärmgeplagter Anwohner der Flugfelder bedrängt. Der Aero-Club der Schweiz startete deshalb eine Kampagne zur Propagierung seiner Anliegen
[44].
[40] DC-10: NZZ, 124, 31.5.79; 130, 8.6.79; TA, 139, 19.6.79; vgl. auch BBl, 1979, II, S. 303 f. Airbus: NZZ, 63, 16.3.79.
[41] NZZ, 64, 17.3.79; TLM, 117, 27.4.79; Bund, 301, 24.12.79. Siehe auch H. Weder, «Die schweizerischen Charterfluggesellschaften», in Schweiz. Zeitschrift für Verkehrswirtschaft. 34/1979. Nr. 3, S. 22 ff.
[42] BBl, 1980, I, S. 409 ff.; Lib., 284, 9.11.79. Vgl. im weitern Amtl. Bull. NR, 1979, S. 454 und SPJ, 1978, S. 106.
[43] Cointrin : BBl, 1979, II, S. 485 ff. ; Amtl. Bull. StR, 1979, S. 584 f. Kloten : BBl, 1979, III, S. 1116 ff. ; NZZ, 249, 26.10.79; 271, 1.79. Vgl. auch JdG, 255, 18.12.79, sowie Bundesamt für Zivilluftfahrt, Die Entwicklung des Luftverkehrs auf den Flughäfen Zürich, Genf-Cointrin, Basel-Mulhouse. Perspektivstudie 1978-1990, Bern 1979 und Gabriela Winkler, Leben im Banne des Flughafens, Zürich 1979.
[44] Helikopter: BBl, 1979, II, S. 537 ff.; LNN, 182, 8.8.79; NZZ (ddp), 210, 11.9.79; siehe auch SPJ, 1978, S. 115. Widerstände gegen Flugbetrieb: NZZ, 83, 9.4.79; 109, 12.5.79. Vgl. dazu auch die Auseinandersetzung um die Konzessionserneuerung für den Flugplatz Birrfeld/AG (BT, 31, 7.2.79), sowie unten, Teil I, 6d (Pollution de l'air, Bruit, Protection de la nature).
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