Année politique Suisse 1980 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis / Evangelische Volkspartei
Die Liberale Partei (LP) spielt in der Bundespolitik gleichfalls eine sekundäre Rolle, da sie nur in wenigen Kantonen verankert ist. Ihr ausgeprägter Föderalismus und Individualismus erschwert auch ein geschlossenes Auftreten; so ergaben die beiden Landeskongresse weder zum SRG-Monopol noch zum UNO-Beitritt eine einigermassen einheitliche Haltung
[35]. Eine Verstärkung erfuhr die liberale Position im Kanton
Neuenburg, indem der nach dem Ersten Weltkrieg in den oberen Bezirken gegründete
Parti progressiste national in den Landesverband aufgenommen wurde; im Kanton bleiben jedoch vorderhand die beiden bisherigen Organisationen nebeneinander bestehen
[36]. Ansätze zu Neugründungen in den Kantonen Freiburg und Jura verfolgte die Landespartei einstweilen abwartend, um sich nicht auf ephemere Unternehmungen einzulassen
[37]. An einer vom Liberalen Institut in Zürich veranstalteten Tagung wurde das Verhältnis zwischen FDP und LP — mindestens für Genf— damit charakterisiert, dass der Liberalismus der ersten spontaner und gefühlsmässiger, derjenige der zweiten dagegen reflektierter und profilierter sei
[38].
[35] JdG, 98, 28.4.80 (SRG); 233, 6, 10.80 (UNO).
[36] JdG, 40, 18.2.80; Mitteilungsblatt/LPS, No 13, Frühjahr 1980, S. 10 ff.
[37] Ebenda, No 15, Herbst 1980, S. 4 f.; No 17, Frühjahr 1981, S. 8. Vgl. zu FR: Lib., 264, 16.8.80; TLM, 241, 28.8.80; zu JU: TLM, 262, 18.9.80; vgl. auch SPJ, 1976, S. 178.
[38] NZZ, 70, 24.3.80. Das Liberale Institut ist eine mit der FDP der Stadt Zürich verbundene Stiftung.
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