Année politique Suisse 1980 : Infrastructure, aménagement, environnement / Transports et communications / Strassenbau
Als Folge des wachsenden Umweltschutzbewusstseins und des veränderten Freizeitverhaltens hat das Fahrrad in den letzten Jahren wieder an Popularität gewonnen. Nachdem dieses Verkehrsmittel während längerer Zeit beim Strassenbau vernachlässigt worden war, wollen jetzt verschiedene Kantone und Städte aktiv an die Errichtung von zusammenhängenden
Radwegnetzen herangehen. So haben der Kanton Neuenburg, die Stadt und der Kanton Zürich in ihren Strassenbaubudgets Positionen von je ca. 1 Mio Fr. pro Jahr zu diesem Zweck eingeplant. In dem von den Schaffhauser Stimmbürgern gutgeheissenen revidierten Strassengesetz wird der Schutz von Rad- und Fusswegen ausdrücklich garantiert. Keinen Erfolg war hingegen der Motion von Nationalrat Ganz (sp, ZH) beschieden, welche verlangt hatte, dass derjenige Teil des Treibstoffzollzuschlags für den Nationalstrassenbau, der bisher von den Kleinmotorradfahrern entrichtet worden ist (seit 1961 rund 124 Mio Fr.), für die Subventionierung von Radwegen verwendet wird. Der Bundesrat und die Mehrheit der Volkskammer lehnten diesen Vorstoss ab mit der Begründung, dass die Rad- und Kleinmotorradfahrer durch die Verlegung eines Teils des Autoverkehrs aufdie Nationalstrassen indirekt von dem durch sie mitfinanzierten Autobahnbau profitiert hätten
[27].
[27] Neuenburg: 24 Heures, 72, 26.3.80; 126, 2.6.80. Zürich : TA, 219, 20.9.80. Schaffhausen: TA, 88, 16.4.80 ; NZZ, 131, 9.6.80. Für weitere Revisionen von kantonalen Strassengesetzen siehe unten, Teil II, 4 b. Motion Ganz: Amtl. Bull. NR, 1980, S. 1690 ff. In einigen Städten machten die Radfahrer mit Demonstrationen auf ihre Anliegen aufmerksam (Suisse, 167, 15.6.80).
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