Année politique Suisse 1981 : Infrastructure, aménagement, environnement / Protection de l'environnement
 
Abfälle
Die Verbrennung der Abfälle wird zwar als energiepolitisch sinnvolle Beseitigungsmethode anerkannt. Da die dabei entstehenden gesundheitsschädigenden Gase aber nicht vollständig ausfiltriert werden können, stellen die Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) stets auch eine Quelle der Luftverunreinigung dar. In verschiedenen Städten kam es deshalb zu Kontroversen über den Betrieb und den Ausbau dieser Anlagen [9]. Um diese Art der Luftverschmutzung zu vermindern, wird man in Zukunft — neben der Verbesserung der Rauchgasfilter — vermehrt Gewicht auf eine Vorsortierung des Mülls legen müssen. Es geht dabei nicht nur um das Sammeln wiederverwendbarer Materialien, welches bereits heute beim Altpapier und beim Glas mit gutem Erfolg praktiziert wird, sondern auch darum, Stoffe, die giftige Verbrennungsgase entwickeln, aus dem Haushaltkehricht zu eliminieren. Erste Experimente mit dem gesonderten Einsammeln von quecksilberhaltigen Batterien fielen sehr erfolgversprechend aus [10].
 
[9] In der Stadt Zürich reichte der LdU eine Volksinitiative für den Einbau zusätzlicher Reinigungsfilter ein (TA, 151, 3.7.81; 281, 3.12.81). In La Chaux-de-Fonds führte die Opposition zur Ablehnung eines Ausbauvorhabens (TLM, 115, 25.4.81; 271, 28.9.81). Siehe ferner Bund, 9, 13.1.81 (Kritik an der KVA Bern) und TA, 199, 29.8.81 ; 209, 10.9.81; Vr, 236, 4.12.81; 241, 11.12.81 (KVA Zürich). Auf breiten Widerstand stösst auch die in Oberbipp (BE) geplante Anlage zur Wiederaufbereitung und Beseitigung von Industrieabfällen (Bund, 104, 4.6.81; 130, 6.5.81; 222, 23.9.81 ; BaZ, 194, 21.8.81; vgl. auch SPJ, 1980, S.114 f).
[10] SZ, 67, 21.3.81 ; LNN, 119, 23.5.81. Zu dem nicht ganz unumstrittenen Sammeln von Haushalt-Aluminium siehe Plan, 38/1981, Nr. 3, S. 25 f. und SPJ, 1980, S. 114.