Année politique Suisse 1982 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
Liberale Partei
Der Herbstkongress der klar antietatistisch ausgerichteten Liberalen Partei (LP) stand unter dem programmatischen Titel «Liberale Wirtschaft in den 80er Jahren». Die Liberalen bekräftigten ihre Ansicht, dass der Staat nur die Aufgabe habe, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich die Wirtschaft frei entfalten kann. Zu den eigentlichen wirtschaftspolitischen Staatsaufgaben zählen demnach die Inflationsbekämpfung, die Ausbildung und die Grundlagenforschung
[35]. Dieser Kurs wurde mit einem eindeutigen Ja zu den verschärften Strafrechtsbestimmungen und einem Kongress zum Wohnungsproblem, das durch Eigentumsförderung zu lösen sei, noch unterstrichen
[36]. Ähnlich wie bei den Freisinnigen gab auch hier das parteipolitisch offenbar unkonforme Verhalten einer Mandatsträgerin zu Auseinandersetzungen Anlass. Der Konflikt zwischen der liberalkonservativen Partei und der auch ökologischen sowie Dritte-Welt-Anliegen besonders verpflichteten Genfer Ständerätin M. Bauer führte schliesslich dazu, dass diese für 1983 auf eine Wiederkandidatur verzichten wollte. Nach Wählerreaktionen kam sie jedoch auf ihren Entscheid zurück, worauf sich auch die Partei mehrheitlich dazu entschloss, sie nochmals zu portieren
[37].
[35] LPS, Liberale Wirtschaft in den 80er Jahren, Zusammenfassung der Referate des Kongresses der LPS in Bottmingen, am 6.11.82; vgl. Presse vom 8.11.82.
[36] Strafgesetzrevision: 24 Heures, 113, 17.5.82; vgl. auch oben, Teil I, lb (Strafrecht). Wohnungsproblem: TLM, 38, 7.2.82; 24 Heures, 31, 8.2.82; Bund, 31, 8.2.82.
[37] BaZ, 182, 7.8.82; TW, 182, 7.8.82 ; Woche, 33, 19.8.82; 24 Heures, 235, 9.10.82; TLM, 322, 18.1 1.82; 250, 16.12.82.
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