Année politique Suisse 1982 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
 
Evangelische Volkspartei
Auch die Evangelische Volkspartei (EVP) spürte die Schwierigkeiten, im Links-Rechts-Schema eine profilierte Position zu behaupten. In einem Bericht zur Wirtschaftslage vertraute die Partei zwar auf die traditionellen Stärken der schweizerischen Volkswirtschaft und wandte sich klar gegen vermehrte Staatseingriffe, entschloss sich aber trotzdem einstimmig für ein Ja zur Preisüberwachungsinitiative [42].
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Nationale Aktion
Auf der äussersten Rechten konnte die Nationale Aktion (NA) einige Erfolge verbuchen. Der Zentralpräsident zeichnete denn auch das Bild einer absolut konsolidierten Partei. Das rasche Sammeln der Unterschriften für das Referendum gegen das neue Ausländergesetz wurde als grösster Triumph der Partei gefeiert und das Abstimmungsergebnis als historischer Sieg, den die NA im Alleingang errungen habe. Als Hauptargument gegen die praktizierte Einwanderungspolitik wurde eine verstärkte Umweltbelastung angeführt. Auch der Ehrenpräsident, V. Oehen (BE), argumentierte « national-ökologisch» und prophezeite der Schweiz einen knappheitsbedingten «Ernährungsschock» [43].
 
[42] Wirtschaftslage: NZZ, 296, 20.12.82. Preisüberwachung: Presse vom 17.5.82; NZZ, 260, 8.11.82.
[43] Presse vom 19.4.82; Volk +Heimat, 6, 7, 9, 13, Mai-Okt. 1982; Woche, 21, 28.5.82; NZZ, 128, 7.6.82. Zum Ausländergesetz vgl. oben, Teil I, 7d (Politique à l'égard des étrangers). Zu den Wahlerfolgen in Bern und Zürich vgl. oben, Teil I, 1e (Tabelle).