Année politique Suisse 1982 : Chronique générale / Défense nationale
Zivildienst
Die Zahl der Dienstverweigerer erreichte mit 729 eine neue Rekordhöhe, nachdem sie schon im Vorjahr von 354 (1980) auf 593 (1981) angestiegen war. Dabei vermochte kaum jemand einleuchtende Erklärungen für diese Zunahme um mehr als 20% zu nennen. Gesuche um waffenlosen Dienst gab es 898 (1981: 717), doch wurden bloss 201 davon bewilligt (1981: 254). Anscheinend lassen sich auch durch dieses Mittel die Probleme von Wehrpflichtigen mit Gewissenskonflikten nicht befriedigend lösen.
Im Herbst empfahl der Bundesrat in einer Botschaft zur
Volksinitiative «für einen echten Zivildienst auf der Grundlage des Tatbeweises» die Verwerfung dieses Volksbegehrens, das auf eine freie Wahl zwischen Militärdienst und Zivildienst und demzufolge auf eine Aufhebung der allgemeinen Wehrpflicht hinauslaufe. Zudem gelte es, den Willen des Souveräns zu respektieren, wie er sich in der Verwerfung der «Münchensteiner-Initiative» im Jahr 1977 kundgegeben habe
[24].
[24] Bund, 23, 28.1.82; Vr, 74, 19.4.82 ; zur Problematik der Ersatzdienst-Vorschläge der Initianten : Presse vom 6.7.82. Zur Zivildienst-Initiative: BBl, 1982, III, S. 1 ff. Vgl. SPJ, 1981, S. 53.
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