Année politique Suisse 1982 : Chronique générale / Finances publiques
Voranschlag und Rechnung der Kantone
Die Defizite der
Voranschläge der Kantone für 1983 stiegen gegenüber 1982 um 175 Mio auf 1,4 Milliarden an
[53]. Dies deutet auf eine Verschlechterung der Lage der Kantonshaushalte hin. Ursache dafür sind unter anderem Steuergesetzrevisionen in einzelnen Kantonen sowie die Sanierungsmassnahmen des Bundes, die teilweise zulasten der Kanton gehen
[54]. Ihre Ausgaben budgetierten die Kantone mit 25,7 Milliarden, die Einnahmen mit 24,2 Milliarden. Dies entspricht Wachstumsraten von über 6%. Nur die Kantone Zug, Schwyz, Glarus und Appenzell-Ausserrhoden erwarten einen positiven Rechnungsabschluss; die höchsten Fehlbeträge im Verhältnis zu den Gesamtausgaben veranschlagten Uri, Appenzell-Innerrhoden und Basel-Stadt. Besser als Bund und Kantonen scheint es insgesamt den Gemeinden zu gehen, obwohl die Budgets der acht grössten Städte durchwegs defizitär sind. Allerdings dürften die in manchen Gemeinden mit bürgerlichen Mehrheiten durchgesetzten Steuererleichterungen zu einem verlangsamten Wachstum der Einnahmen führen
[55].
Die
Rechnungen der Kantone für 1981 waren zum neunzehnten aufeinanderfolgenden Male defizitär. Bei Ausgaben von 23,6 Milliarden und Einnahmen von 23,3 Milliarden belief sich der Fehlbetrag auf rund 340 Mio. Damit erhöhte sich der Ausgabenüberschuss gegenüber dem Vorjahr um 179 Mio. Wie schon 1980 schlossen zehn Kantone ihre Rechnung mit einem positiven Saldo ab. Im Verhältnis zu den Gesamtausgaben erzielten Schaffhausen und Zug die besten, der Tessin, Luzern und Schwyz die schlechtesten Ergebnisse
[56].
[53] Die Volkswirtschaft, 56/1983, S. 21 ff.
[54] Vgl. Vat., 173, 29.7.82. Zur Entwicklung der Einnahmen der Kantone aus Bundesquellen von 1950 bis 19:31 siehe Die Volkswirtschaft, 55/1982, S. 735 f. Vgl. auch oben (Sparmassnahmen) und Teil I, 1d (Confédération et cantons). Zu den kantonalen Steuergesetzrevisionen vgl. SPJ 1980 und 1981, sowie unten, Teil II (öffentliche Finanzen); vgl. ebenfalls unten Teil I, 6c (Construction de logements).
[55] Die Volkswirtschaft, 56/1983, S. 23.
[56] Die Volkswirtschaft, 55/1982, S. 670 ff.; vgl. wf, Dok., 25, 21.6.82. Die Zunahme der Rechnungsdefizite lässt sich weitgehend darauf zurückführen, dass 1981 erstmals sämtliche Erhöhungen von Dotationskapitalien der Kantonsbanken als Ausgaben erfasst wurden.
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