Année politique Suisse 1983 : Economie / Politique économique générale / Strukturpolitik
Die Kapitalbeschaffung stellt nur eines der Probleme dar, denen sich die Klein- und Mittelbetriebe gegenübersehen. Folge der mannigfaltigen Schwierigkeiten und veränderten Rahmenbedingungen sind gewisse Konzentrationstendenzen in der schweizerischen Wirtschaft. Trotz dieser Tendenzen leisten die kleineren Unternehmen aber nach wie vor einen wesentlichen Beitrag zu Produktion und Beschäftigung. Dies geht aus einem Bericht über Bedeutung und Lage der Klein- und Mittelbetriebe hervor, den der Bundesrat im Oktober veröffentlichte
[20]. Die angesprochenen Konzentrationserscheinungen machen allerdings teilweise auch vor grösseren Unternehmen nicht halt. Beispiel hierfür war im Berichtsjahr die vielbeachtete Fusion der beiden Uhrenkonzerne ASUAG und SSIH. Die Fusion stand im Zusammenhang mit einer Unternehmenssanierung, zu der Gross- und Kantonalbanken massgeblich beitrugen
[21]. Angesichts der für die Uhrenbranche wichtigen Fusion ersuchte der Bundesrat die eidgenössischen Räte um die Kompetenz zur Auflösung der Beteiligung des Bundes am Aktienkapital der ASUAG. Der Verzicht auf die Beteiligung bedeutet jedoch keineswegs eine Verringerung der Anstrengungen des Bundes zugunsten der von den strukturellen und konjunkturellen Problemen besonders betroffenen Uhrenregion. Diese Anstrengungen erfolgen aber über den bereits erwähnten Bundesbeschluss über Finanzierungsbeihilfen für wirtschaftlich bedrohte Regionen
[22].
[20] wf, Dok., 47, 21.11.83; vgl. SAZ, 42, 20.10.83. Vgl. in diesem Zusammenhang auch A. Nydegger / H. Oberhänsli, Investitionen und Innovationen in kleineren Industriebetrieben, Diessenhofen 1983.
[21] BaZ, 13.5.83; 30.6.83; Bund, 13.5.83; 24 Heures, 13.5.83; 9.12.83; CdT, 27.5.83; NZZ, 9.12.83; Suisse, 9.12.83.
[22] BBl, 1983, III, S. 945 ff.; NZZ, 15.9.83; Suisse, 15.9.83. (Die Beteiligung des Bundes mit 6 Mio Fr. am, Aktienkapital der ASUAG war 1931 als Hilfsmassnahme für die Uhrenindustrie beschlossen worden.) Im Januar verabschiedete ein Koordinationsorgan «BIGA/Uhrenkantone/Uhrenstädte» einen Bericht, der sich mit den Problemen des Juraraumes befasst und Hilfsmassnahmen vorschlägt: Bund, 23.2.83; NZZ, 23.2.83.
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