Année politique Suisse 1984 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
 
POCH
Im Unterschied zu PdA und SAP erscheint die POCH heute nicht mehr primär auf den Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit ausgerichtet. Sie hat sich den «neuen sozialen Bewegungen» (Umwelt-, Frauen- und Friedensbewegung) geöffnet, die sie als neue Antithese zu einer Industriezivilisation deutet, welche sowohl von der Bourgeoisie wie vom Proletariat getragen wird. Die POCH sucht ihre Funktion in einem vielgestaltigen Absetzungsprozess gegenüber der Wachstumswirtschaft und dem Verwaltungsstaat, und dazu genügt ihr der Marxismus nicht mehr. Sie vertritt im Sinne ihres Wahlmanifests von 1983 das Konzept des «grünen Bogens», einer Sammlung aller «grünen» und linken Kräfte, soweit sie Ausdruck der Dissensbewegung sind [50]. Eine erste Konkretisierung des « grünen Bogens» sieht die POCH in der 1984 eingeleiteten Zusammenarbeit mit der Föderation der Grünen Parteien der Schweiz, den Grünen Alternativen und der SAP fir eine Initiative zur Begrenzung des Strassenbaus; dem Initiativkomitee gehört auch der dem Landesring nahestehende Nationalrat H. Maeder (AR) an, während eine Beteiligung der Nationalen Aktion abgelehnt wurde [51].
 
[50] D. Bachmann, « Von APO bis Apokalypse», in TAM, 10, 10.3.84; Wochen-Zeitung, 23, 8.6.84 (G. Degen); G. Degen, «Der grüne Bogen — ein politisches Projekt zur Sammlung der Kräfte des Dissensprozesses», in Positionen, Nr. 55, Dez. 1984. Vgl. SPJ, 1983, S. 223 f.
[51] PZ, 7, 16.2.84; 11, 15.3.84; 35, 27.9.84; vgl. oben, Teil I, 6b (Strassenverkehr).