Année politique Suisse 1984 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
 
Evangelische Volkspartei
Weniger stark dringt die ökologische Tendenz in der Evangelischen Volkspartei (EVP) durch, die mit dem LdU auf Bundes- und da und dort auch auf Kantonsebene zusammenarbeitet. Zwar sprach Zentralsekretär H. Schoch angesichts der Bedrohungen für die Umwelt und den Frieden von der Unvermeidlichkeit einer radikalen Kurskorrektur und eines Konflikts mit den Machtstrukturen, doch fand die Energieinitiative nur eine knappe Mehrheit unter den Parteidelegierten, und die Atominitiative wurde entschieden verworfen [36]. Uneinheitlich fielen auch die Bestimmungen des Standorts der EVP im politischen Kräftefeld aus. So setzte man sich im Sinne des Grundsatzprogramms von 1978 für ein Ausbrechen aus dem Rechts-Links-Gegensatz ein oder für eine Stellung zwischen den Blöcken [37]. Den Schaffhauser Wählern aber bot man eine zwar fortschrittliche, aber doch bürgerliche Alternative zu einem konservativen Bürgertum an. Anderseits bekundete die Delegiertenversammlung der Landespartei eine gewisse Nähe zur SP, als sie diese zum Verbleiben im Bundesrat aufforderte, damit sie sich wirksam für die wirtschaftlich Benachteiligten einsetzen könne [38].
 
[36] Schoch: SN, 28.4.84. Energie- und Atominitiative: Evangelische Woche, 35, 30.8.84; vgl. oben, Teil I, 6a (Politique énergétique).
[37] Ausbrechen: SN, 28.4.84; vgl. SPJ, 1978, S. 175. Stellung zwischen den Blöcken: Bund, 3.11.84.
[38] Schaffhausen: SN, 22.6.84; 16.8.84; 20.9.84. SP im BR: Presse vom 2.3.84.