Année politique Suisse 1985 :   / La législation dans les cantons / 1. Grundlagen der Staatsordnung — Eléments du système politique
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Referendum und Initiative — Référendum et initiative
Appenzell Ausserrhoden: Initiative des LdU «Demokratie im Strassenbau» (fakultatives Referendum bei Strassenbauvorhaben) von der Landsgemeinde am 28.4. abgelehnt, Revision des Strassenbaugesetzes als Gegenvorschlag (obligatorisches Referendum bei Strassenbauvorhaben ab 2,5 Mio Fr.) an derselben Landsgemeinde angenommen (SGT, 9.1.85; 26.2.85; TA, 26.2.85; NZZ, 29.4.85; vgl. SPJ, 1983, 5.194 und 1984, S.186). — Änderung der Verfassung betreffend Initiativrecht auf Gemeindeebene von der Landsgemeinde am 28.4. angenommen (NZZ, 19.2.85; 23.4.85; SGT, 29.4.85; vgl. SPJ, 1984, 5.186).
Baselland: Änderung des Gesetzes über die politischen Rechte (Anpassung an neue Kantonsverfassung: Zulässigkeit von formulierten Initiativen für eine Teilrevision der Verfassung; Kompetenz des Landrats zur Bestimmung der Stufe des Erlasses bei nichtformulierten Initiativen; Erweiterung des Initiativrechts der Gemeinden auf die Ebene der Gesetzesinitiative und Einführung des Referendumsrechts der Gemeinden) vom Regierungsrat vorgelegt (BaZ, 26.6.85; vgl. SPJ, 1984, S.180).
Bern: Verfassungsänderungen im Bereich des Initiativ- und Abstimmungsrechts in der Volksabstimmung vom 10.3. mit 74,0% Ja-Stimmen angenommen. Nein-Parolen von LdU und POCH (Bund, 11.3.85 ; vgl. SPJ, 1984, S. 186). — Verfassungsänderungen zur Neuregelung der Finanzkompetenzen: Verdoppelung der Finanzkompetenzen des Regierungsrats und der Kreditlimiten beim Finanzreferendum (vgl. SPJ, 1984, S. 186) in der Volksabstimmung vom 1.12. mit 68,0% NeinStimmen abgelehnt. Neuregelung der Grundsätze für die Gesetzgebung (rechtliche Grundlage für die Übertragung der Ausgabenbewilligungskompetenz vom Volk auf den Grossen Rat; Beschränkung dieser Kompetenz jeweils auf einen bestimmten Bereich und durch ein der Volksabstimmung unterliegendes Gesetz) in der gleichen Abstimmung mit 66,5% Nein-Stimmen abgelehnt. Nein-Parolen zu beiden Vorlagen von SP, NA, LdU, POCH, EDU, Demokratischer Alternative, SAP und Jungem Bern, Nein-Parole der FDP zur ersten Vorlage (Bund, 8.2.85; 27.11.85; 2.12.85). — Änderung des Gesetzes über die politischen Rechte (Fristen bei Volksinitiativen und Abstimmungsterminen) vom Grossen Rat angenommen (Bund, 5.2.85; vgl. SPJ, 1984, S.186). — Initiative für die Einführung des Standesinitiativrechts des Volkes (Übergang der Kompetenz zur Einreichung einer Standesinitiative vom Grossen Rat an das Volk) vom VCS eingereicht (Bund, 8.2.85; 18.3.85; 19.4.85; TW, 22.11.85).
Fribourg: Décret modifiant la Constitution dans le domaine du référendum financier: début des délibérations au Grand Conseil (Lib., 25.9.85; cf. APS, 1984, p. 186).
Obwalden: Verfassungsänderung im Bereich der Finanzbefugnisse (Erhöhung der Kreditlimiten beim obligatorischen Finanzreferendum : bei einmaligen Ausgaben von 100 000 auf 250 000 Fr., bei wiederkehrenden Ausgaben von 20 000 auf 50 000 Fr., bei Erwerb von Grundstücken von 300 000 auf 700 000 Fr.; Erhöhung der Kreditlimiten beim fakultativen Finanzreferendum : bei einmaligen Ausgaben von 50 000 auf 100 000 Fr., bei wiederkehrenden Ausgaben von 10 000 auf 20 000 Fr.; Erhöhung der Ausgabenkompetenz des Regierungsrates: bei einmaligen Ausgaben von 25 000 auf 50 000 Fr., bei wiederkehrenden, Ausgaben von 5000 auf 10 000 Fr.; Erhöhung der Ausgabenkompetenz des Gemeinderates : bei einmaligen Ausgaben von 5000 auf 10 000 Fr., bei wiederkehrenden Ausgaben von 1000 auf 2500 Fr.) zur Vernehmlassung vorgelegt (Vat., 28.9.85; NZZ, 10.10.85).
Schwyz: Teilrevision der Verfassung (Ausscheidung von Gesetz und Verordnung und Bezeichnung der zu ihrem Erlass zuständigen Organe; Beschränkung des obligatorischen Gesetzesreferendums auf diejenigen Vorlagen, die entweder Abgaben oder dem obligatorischen Finanzreferendum unterliegende Ausgaben des Staates zur Folge haben; Bezeichnung aller Erlasse als Gesetze, die nach den neuen Kriterien entweder dem obligatorischen oder dem fakultativen Referendum unterliegen; Behandlung der Staatsverträge bezüglich Referendum wie Gesetze; Erhöhung der Kreditlimiten beim obligatorischen Finanzreferendum: bei einmaligen Ausgaben von 250 000 auf 8 Mio Fr., bei wiederkehrenden Ausgaben von 50 000 auf 800 000 Fr.; Einführung des fakultativen Finanzreferendums für einmalige Ausgaben ab 2 Mio Fr. und für wiederkehrende ab 200 000 Fr.; Unterstellung der Kredite für kantonale Strassenbauten unter das Finanzreferendum; explizite Erwähnung der Möglichkeit, dass eine Verfassungsinitiative sowohl formuliert als auch nichtformuliert eingereicht werden kann; neue Regelung bei gleichzeitiger Abstimmung über Initiative und Gegenvorschlag: Gültigkeit des doppelten Ja, bei Annahme beider Vorlagen obsiegt diejenige mit mehr Ja-Stimmen) vom Regierungsrat vorgelegt (Vat., 6.12.85; NZZ, 6.1.86).
Thurgau: Obligatorisches Referendum bei Strassenbaubeschlüssen, vgl. 4 b) Strassenbau und -finanzierung.
Valais: Modifications constitutionnelles dans le domaine des droits politiques (réduction du nombre des signatures nécessaires à 6000 en cas d'initiative populaire pour changer la Constitution et à 4000 en matière législative; délai de trois ans entre le dépôt d'une initiative et le vote du peuple, avec possibilité de prolongation d'un an ; abrogation de l'article interdisant de demander la révision d'une loi au cours des quatre premières années suivant son entrée en vigueur; introduction de la possibilité du double oui pour les votations au cas où les citoyens sont confrontés à une initiative et à un contre-projet, avec une question supplémentaire («système Haab»); compétence du Grand Conseil en matière d'initiative non formulée de décider si la matière doit être réglée dans la Constitution ou dans une loi) approuvée par le Grand Conseil sous réserve de la votation populaire (NF, 19.1.85; 29.1.85; 31.1.85; 5.2.85; 13.11.85; 19.11.85; 20.11.85).
Zürich: Teilrevision der Verfassung im Bereich des Finanzreferendums (Erhöhung der Kreditlimiten beim obligatorischen Finanzreferendum : bei einmaligen Ausgaben von 20 auf 40 Mio Fr., bei jährlich wiederkehrenden Ausgaben von 2 auf 4 Mio Fr.; Erhöhung der Kreditlimiten beim fakultativen Finanzreferendum: bei einmaligen Ausgaben von 2 auf 4 Mio Fr., bei jährlich wiederkehrenden Ausgaben von 200 000 auf 400 000 Fr.) vom Regierungsrat vorgelegt (NZZ, 5.9.85; 6.9.85). — Einzelinitiative betreffend Ergänzung des Gesetzes über das Vorschlagsrecht des Volkes (Unterschriftensammlung bei Initiative und Referendum: neben Name, Geburtsjahr und Adresse zusätzlich Erfordernis der eigenhändigen Unterschrift des Unterzeichners): Kantonsrat beschliesst vorläufige Unterstützung (NZZ, 10.9.85; TA, 10.9.85; Vr, 10.9.85).