Année politique Suisse 1985 : Economie / Crédit et monnaie / Geld und Währung
Die
Aufwertung der amerikanischen Währung setzte sich im ersten Quartal1985 noch fort. Am 6. März erreichte der Dollar mit Fr. 2.937 einen neuen Höchststand seit Oktober 1974. Bis zum Jahresende ermässigte sich der Kurs massiv auf Fr. 2.072. Die wichtigste Ursache für diese Abschwächung bildete vorerst die sich verringernde Differenz zwischen amerikanischen und europäischen Zinssätzen. In einer zweiten Phase wirkte sich dann auch die Absichtserklärung der Finanzminister und Notenbankleiter der fünf führenden Industriestaaten (USA, Japan, BRD, Frankreich und Grossbritannien) vom 22. September in New York aus, gemeinsam den Yen und die europäischen Währungen gegenüber dem Dollar zu stärken. Trotz des Kurszerfalls lag der Wert der amerikanischen Währung gegenüber dem Franken im Jahresmittel noch um 4,5% über dem Vorjahresstand. Obwohl sich die Nationalbank nicht an den am Treffen der Fünfergruppe vereinbarten Devisenmarktinterventionen zur Schwächung des Dollars beteiligt hatte, bewegte sich der Frankenkurs im grossen und ganzen im Gleichschritt mit den Währ Ingen der übrigen Industriestaaten. Der mit den Exporten in die 15 wichtigsten Handelspartnerländer gewichtete Index der Fremdwährungskurse des Schweizer Frankens stieg nach einem Rückgang im 1. Quartal regelmässig leicht an. Im Jahresdurchschnitt lag er nominal um 2,0% unter dem Vorjahreswert; infolge der geringeren Teuerung in der Schweiz sank er real etwas stärker (–2,8%). Die schweizerischen Währungsbehörden sahen ihre Politik, sich so gut wie möglich von Devisenmarktinterventionen fernzuhalte, von der internationalen Entwicklung bestärkt. An der erwähnten Konferenz der Fünfergruppe wurden zwar noch konzertierte Eingriffe in Aussicht gestellt, das Schwergewicht lag jedoch eindeutig bei einer verbesserten Abstimmung der Wirtschaftspolitik; insbesondere verpflichteten sich einerseits die USA zu einem Abbau ihres Budgetdefizits und anderseits Japan zu einer Nachfragestimulierung
[3].
Als Zweitrat stimmte 1985 auch der Ständerat diskussionslos der Verlängerung des leicht revidierten Bundesbeschlusses über die
Mitwirkung der Schweiz an internationalen Massnahmen zur Verhütung oder Behebung ernsthafter Störungen des Währungssystems um weitere zehn Jahre zu
[4].
[3] SNB, Geschäftsbericht, 78/1985, S. 5, 13, 17 und 28 f.; SNB, Monatsbericht, 1986, Nr. 1, S. 33 ff. Siehe ferner P. Languetin an der Generalversammlung der SNB am 26. April in Bern, in SNB, Quartalsheft, 1985, Nr.2, S. 140 ff. sowie BR Stich in Amtl. Bull. NR, 1985, S. 537 f. und ders., « Finanz- und währungspolitische Probleme aus schweizerischer Sicht », in Documenta, 1985, Nr. 3, S. 14 ff. Vgl. auch M. Gärtner / R. Honegger, « Der Frankenkurs im Spiegel der schweizerischen Währungspolitik und der Interessenpolitik der Verbände», in Beiträge zur Geld-, Währungs- und Finanzpolitik, 1/1985, Nr 3/4, S. 7ff.
[4] SPJ, 1984, S. 73 ; Amtl. Bull. StR, 1985, S. 185 f. und 246 ; Amtl. Bull. NR, 1985, S. 762; AS, 1985, S. 1036 f. Zur Frage des Beitritts zu den Institutionen von Bretton Woods siehe P. Languetin, « Die Beziehungen der Schweiz zu den internationalen Währungsorganisationen», in SNB, Quartalsheft, 1985, Nr.3, S. 22111
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