Année politique Suisse 1986 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis / Äussere Linken
Die Organisationen der nichtsozialdemokratischen Linken vermochten aus der Erosion der Bundesratsparteien keinen Gewinn zu ziehen. Die traditionell-kommunistische Partei der Arbeit (PdA) erlitt weitere Wählereinbussen. Für einen Parteitag im Jahre 1987 stellte ihre Führung ein Thesenpapier zur Diskussion, das eine schonungslose Überprüfung des Parteikurses verlangte, wobei es auf die ökologische und kulturelle Krise, auf die Frauenbewegung wie auch auf das Prinzip der Selbstverwaltung besonders hinwies. Von der parteiinternen Kritik wurde den Thesen Uneinheitlichkeit zum Vorwurf gemacht. Die einen vermissten eine klare marxistische Ausrichtung, andern war die Distanzierung von den Oststaaten oder die Betonung der ökologischen Frage nicht eindeutig genug. Symbolhaft für die Lage der Partei wirkte der Rückzug J. Vincents, der lange ihr führender Kopf gewesen war, aus dem politischen Leben. Dessen 80. Geburtstag wurde in Genf mit westschweizerischer Toleranz im Beisein von Prominenz verschiedenster Couleur gefeiert
[32].
[32] Wählereinbussen: vgl. oben, Teil I, 1e (Kantonale Wahlen, Waadt ; Tabelle). Thesenpapier: Vorwärts, 42, 16.10.86; vgl. auch BZ, 23.1.86. Kritik: Vorwärts, 48, 27.11.86; 49, 4.12.86. Vincent: JdG, 20.6.86; vgl. BaZ, 20.6.86; A. Klopmann in L'Hebdo, 26, 26.6.86; ferner SPJ, 1978, S. 176. Vincent war 1947-1980 im NR und 1936-1986 im Genfer Grossen Rat.