Année politique Suisse 1987 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
 
Liberale Partei
Die vor allem in der Westschweiz verankerte Liberale Partei (LP, in Basel Liberal-demokratische Partei LDP) vertritt föderalistische und streng liberale Positionen. Sie trat deshalb auch dieses Jahr für eine Stärkung des Verantwortungsgefühls des einzelnen und gegen "etatistische" Regelungen in der Agrarpolitik und beim Bodenrecht ein. Obwohl sie sich für die Verschärfung des Asylgesetzes aussprach, verfasste sie auch eine Resolution, die verlangt, dass für Asylbewerber, die schon lange Zeit in der Schweiz weilen, eine Globallösung gefunden werde. Im Gegensatz zu ihrer Fraktion und zum Legislaturprogramm 1987–91 sprach sich die Partei nach den Wahlen gegen die Mutterschaftsversicherung aus und setzte damit eingestandermassen ihre Glaubwürdigkeit etwas aufs Spiel. Bei den Kantonsratswahlen in Baselland verlor die LDP alle drei Sitze, dagegen gelang es ihr in Basel-Stadt, einen Nationalratssitz von der CVP zurückzugewinnen und damit die liberale Vertretung in Bern auf neun Mandate zu .erhöhen [26].
 
[26] Programm: Suisse, 15.3.87; Presse vom 16.3., 11.5. und 3.7.87; BaZ, 9.5.87. Mutterschaftsversicherung: Presse vom 23.11.87. Zu den Wahlresultaten vgl. oben, Teil I, 1e (Eidg. Wahlen: Resultate für den NR bzw. den StR sowie Kantonale und kommunale Wahlen). Zwei prominente, angesichts der sehr wirtschaftsfreundlichen Haltung der Partei eher untypische Mitglieder traten aus dem Ständerat zurück: J.-F. Aubert (NE) und Monique Bauer (GE) (vgl. TA, 16.1.87).