Année politique Suisse 1988 : Infrastructure, aménagement, environnement / Transports et communications / Strassenverkehr
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Strassenrechnung
Die Eigenwirtschaftlichkeit des motorisierten Strassenverkehrs nahm laut der im Berichtsjahr publizierten Strassenrechnung 1985, die erstmals auf Grund einer neuen Methode erstellt wurde, deutlich zu. Allerdings waren der Schwerverkehr mit 92,8% und die Personenwagen mit 90,8% Kostendeckung weiterhin defizitär. Gesamthaft wies die Kapitalrechnung für 1985 einen Eigenwirtschaftlichkeitsgrad von 90,6% aus, während der Strassenverkehr im Jahr zuvor – nach alter Methodik berechnet – seine Kosten nur zu 80,6% deckte. Massgebend für diese markante Verbesserung ist die erstmalige Berücksichtigung der 1985 eingeführten Schwerverkehrsabgabe und der Autobahnvignette sowie von Teilen der Warenumsatzsteuer. Auch die methodischen Anderungen, unter anderem eine von 33 auf 40 Jahre heraufgesetzte Abschreibungsdauer der Strassen, liessen die Wirtschaftlichkeit der Strasse in ein besseres Licht rücken.
Die verfeinerte Methodik bei der Strassenrechnung war vom Bundesrat im Sommer 1986 nach jahrelangem interessenpolitischem Seilziehen um das Verursacherprinzip und um zusätzliche Verkehrsabgaben beschlossen worden. Allerdings werden auch in der neuen Strassenrechnung nur die Infrastrukturkosten berücksichtigt, die externen Kosten – beispielsweise Umwelt- und Unfallkosten oder der gemeinwirtschaftliche Nutzen – hingegen nicht. Als Grundlage für eine allfällige Anderung erarbeitete der Stab für Gesamtverkehrsfragen ein Indikatorensystem und legte einen ersten Bericht vor, der die externen Kosten und Nutzen auflistet, ohne sie indessen in Geldbeträgen zu beziffern [38].
 
[38] Strassenrechnung 1985: Presse vom 7.5.88; wf, Dok., 30, 25.7.88; Die Volkswirtschaft, 61/1988, Nr. 6, S. 25 ff.; vgl. SPJ 1986, S. 122 (Rechnung 1984). Bericht: Presse vom 29.6.88; vgl. Lit. EVED.