Année politique Suisse 1988 : Enseignement, culture et médias / Médias
Presse
Wenn auch kleine Zeitungen nach wie vor mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, hat sich das Titelsterben doch weiter verlangsamt. Während 1988 das Organ der Berner Freien Liste, die "Freitung", einging, konnte die "Bresche" als ehemaliges Organ der SAP in ein Monatsmagazin mit linker, jedoch parteiunabhängiger Ausrichtung umgewandelt werden. Auch die engere Zusammenarbeit der verbliebenen AZ-Presse schien erfolgreich zu sein. Ermutigend für die wirtschaftliche Basis der kleinen Lokal- und Regionalblätter dürfte auch eine Studie sein, die zeigt, dass die Werbestrategen verschiedener Branchen diese stark beachteten Publikationen vermehrt für ihre Zwecke aussuchen, so dass deren Bedeutung eher wieder im Steigen begriffen ist
[8].
Keine Chance hatte demgegenüber die 1987 eingereichte parlamentarische Initiative Stappung (sp, ZH), welche eine
Presseförderung mit strengen Auflagen an die Verlage verknüpfen wollte. Der Nationalrat überwies hingegen eine von dèr zuständigen Kommission vorgeschlagene Motion zur Regelung der Transporttarife für Zeitungen im Postverkehrsgesetz als Postulat. Auch das Kommissionspostulat, das den Gratistransport der ersten 10 000 Exemplare einer Zeitung vorschlägt, wurde vom Nationalrat überwiesen
[9].
[8] O. Hersche, "Schwere Zeiten für kleine Zeitungen", in: Zoom, 40/1988, Nr. 6, S. 24 ff. Freitung: 7'W, 19.3.88; Bresche: NZZ, 5.1.88; TA, 11.1.88; AZ-Presse: VR, 4.1.88; vgl. auch Lit. Domeyer/ Spichiger sowie SPJ 1987, S. 234 f.
[9] Amtl. Bull. NR, 1988, S. 157 ff.; NZZ, 7.3.88; Presse vom 9.3.88.
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