Année politique Suisse 1989 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis / Grüne und links-grüne Gruppierungen
Die POCH waren auf eidgenössischer Ebene praktisch nur noch im Nationalrat präsent, nachdem sich in den beiden Vorjahren
ihre Sektionen oder zumindest ein Teil ihrer Mitglieder vielerorts in die Grünen Bündnisse integriert hatten. Auf Anfang Juni löste sich die POCH-Sektion Winterthur auf. Die Haltung der Stadtzürcher Sektion gegenüber dem Grünen Bündnis war eher abwartend. Die POCH-Sektion Basel war die einzige, welche ihre Eigenständigkeit ungebrochen weiterführen wollte und konnte. Ihre Vertreterin im Nationalrat, Anita Fetz, legte nach knapp fünfjähriger Amtszeit ihr Mandat auf Ende Jahr nieder; als Ersatz rückte der 33jährige Biologe und Grossrat Thomas Baerlocher nach. Damit ist die POCH Basel zum ersten Mal nicht mehr durch eine Frau im Bundeshaus vertreten
[52].
Einige Vertreter der Stadtzürcher POCH veröffentlichten als Diskussionsplattform ein Manifest für einen "Neuen Gesellschaftsvertrag". Darin wird die gesellschaftliche Realität nicht mehr als eine polarisierte Welt von grundsätzlich unterschiedlichen Interessen verstanden. Die Herrschaft und Machtausübung wird gemäss diesem Entwurf vielmehr diffus durch das System und den gesamten Gesellschaftskörper ausgeübt. Die Autoren zogen daraus den Schluss, dass nur eine Politik der je nach Themen wechselnden Mehrheiten und Koalitionen befriedigende Lösungen für unsere Gesellschaft bringen könne
[53].
[52] Zum Verhältnis POCH/GB: Vr, 26.6.89; vgl. auch SPJ 1988, S. 323 f. Fetz: NZZ und BaZ, 23.10.89; TA, 14.12.89; BaZ, 16.12.89.
[53] Siehe Lit. Forum. Vgl. auch LNN, 17.8.89; Bund, 19.8.89; WoZ, 10.11.89; TA, 5.12.89.
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