Année politique Suisse 1990 : / La législation dans les cantons / 1 GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG - ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
AARGAU: Neues Gesetz über die politischen Rechte (zweite Version). Möglichkeit der brieflichen Stimmabgabe ohne Voraussetzungen; Einführung der Stellvertretung für Ehegatten; Kompetenz der kommunalen Exekutiven zur Erweiterung der Möglichkeiten der Stimmabgabe, namentlich mittels Einsatz von Wanderurnen in Krankenhäusern, Alters- und Pflegeheimen; Verpflichtung der Gemeindebehörden, die Urnenöffnungszeiten so festzulegen, dass sie den Gewohnheiten der Stimmberechtigten entgegenkommen; Reduktion der Fristen für die Zustellung der Wahl- und Abstimmungsunterlagen an die Stimmberechtigten von vier auf drei Wochen, bei kommunalen Abstimmungsvorlagen mindestens zwei Wochen vor dem Abstimmungstag; Zustellung von Stimm- und Wahlzetteln sowie Stimmrechtsausweisen mindestens zehn Tage vor dem Wahl- oder Abstimmungstag; Reduktion der Fristen für die Einreichung von Stimmrechts-, Wahl- und Abstimmungsbeschwerden von sechs auf drei Tage; Einführung einer Sammelfrist von 12 Monaten bei Volksinitiativen; Erweiterung der Frist für die Ansetzung einer Volksabstimmung bei Volksinitiativen auf zwei Jahre; Einführung einer Publikationspflicht für die Ergebnisse von Wahlen und Abstimmungen auf kantonaler und auf Gemeindeebene; Festlegung von Kriterien betreffend Vorprüfung von Volksinitiativen; Kompetenz des Departements des Innern, irreführende Titel von Initiativen zu ändern; Notwendigkeit der Anmeldung von Kandidaten für den zweiten Wahlgang durch mindestens fünf Stimmberechtigte mitsamt Wahlfähigkeitsausweis und Wahlannahmeerklärung. Zur Vernehmlassung vorgelegt (AT, 25.1.90; vgl. SPJ 1985, S. 203).
BASEL-LAND: Teilrevision des Gesetzes über die politischen Rechte. Vorgesehen sind eine Schliessung der Wahllokale um 12 Uhr, Ermöglichung der brieflichen Stimmabgabe, sobald die Stimmberechtigten im Besitz der Abstimmungsunterlagen sind, Verzicht auf das Erstellen einer Liste der brieflich Stimmenden, Auszählung der brieflich abgegebenen Stimmen bereits am Morgen des Abstimmungstages und die Möglichkeit für Initiativ- und Referendumskomitees, ihren Standpunkt in den regierungsrätlichen Abstimmungserläuterungen darzulegen. Vom Regierungsrat vorgelegt (BaZ, 11.4., 26.9., 12.10.90).
BASEL-STADT: Änderung des Wahlgesetzes. Notwendigkeit des Erreichens eines Quorums von 5% der Stimmen im Wahlkreis, damit eine Partei oder Gruppierung mandatberechtigt wird; Aufnahme der Bestimmung, wonach in einer Listenverbindung jede Liste für sich allein die Fünf-Prozent-Hürde überspringen muss, um bei der Mandatzuteilung berücksichtigt zu werden; ausdrückliche Verankerung des Verbots von Unterlistenverbindungen; Wegfall der Begründungspflicht bei der brieflichen Stimmabgabe; Einführung eines zweifach verwendbaren Stimmcouverts bei der brieflichen Stimmabgabe, welches einerseits Stimmrechtsausweis ist und andererseits zur Rücksendung des Wahl- oder Stimmzettels dient, wobei das Adressfeld mit Name und Adresse der stimmenden Person entfernt werden kann; Einführung eines speziellen Formulars für die Einreichung von Wahlvorschlägen; Erhöhung der Unterschriftenzahl für den Wahlvorschlag von 10 auf 30; Wegfall der Möglichkeit, dass Wahlvorschläge von den Kandidierenden selbst unterzeichnet werden können; Ersatz der bisherigen "Wahlannahmeerklärung" durch eine "Zustimmungserklärung zur Kandidatur"; Verlängerung der Frist zwischen erstem und zweitem Wahlgang bei Majorzwahlen bis auf maximal sechs Wochen; Wegfall der Bestimmungen über die Wahlen und Abstimmungen in der Bürgergemeinde sowie derjenigen über die Wahl der Gewerblichen Schiedsgerichte. Vom Grossen Rat an die Kommission überwiesen (BaZ, 4.1., 12.2., 13.3., 15.3.90; vgl. SPJ 1989, S. 276).
BERN: 1) "Transparenz-Initiative". Änderung der Verfassung; Verankerung des Grundsatzes, wonach bei Wahlen und Abstimmungen alle Sach- und Finanzmittel offengelegt werden sollen. Lancierung der initiative durch die Freie Liste. Kommt wegen Nichterreichens der nötigen Zahl von 15 000 Unterschriften nicht zustande (Bund, 17.3., 6.9.90). – 2) Revision des Gesetzes über die politischen Rechte. Vom Grossen Rat in zweiter Lesung angenommen (Bund, 28.4., 14.8., 6.11.90; vgl. SPJ 1989, S.276).
FRIBOURG: Modification de la loi sur l'exercice des droits politiques. Regroupement du second tour des élections du Conseil des Etats avec le premier tour des élections cantonales, disposition pratiquable qu'une fois tous les vingt ans; remise à jour, avant chaque élection cantonale, du nombre de sièges attribués à chaque arrondissement sur la base de la population dite "légale"; élargissement de l'election tacite, dans les cas où le nombre de sièges à repourvoir est égal au nombre de candidats, aux élections complémentaires du Conseil d'Etat, même au premier tour, aux élections des préfets, des conseillers communaux et des conseillers paroissiaux. Proposée par le Conseil d'Etat suite à trois motions (Lib., 24.3., 5.4.90).
JURA: Modification de la loi sur les droits politiques. Députés et suppléants ne sont rééligibles que deux fois successivement, sans distinction entre député et député-suppléant; octroi des mêmes droits aux suppléants qu'aux députés, mais interdiction pour un député-suppléant d'occuper les fonctions de président ou de vice-président du Parlement, de scrutateur ou de président de commission. Approuvée en deuxième lecture (Dém., 19.1., 16.2.90; cf. APS 1989, p. 277).
OBWALDEN: 1) Initiative für eine Änderung der Verfassung. Einführung der Urnenabstimmung für Sachgeschäfte, welche den Betrag von 2,5 Mio Fr. übersteigen. Lancierung der Initiative durch die Autopartei (LNN, 8.2.90). – 2) Initiative für eine Anderung der Verfassung. Aufhebung der bestehenden Amtszeitbeschränkung für Regierungsräte. Lancierung der Initiative (Vat., 15.2.90).
TICINO: 1) Modifica della legge sul diritto di voto, sulle votazioni e sulle elezioni e della legge sulle elezioni politiche. Adattamento al nuovo articolo costituzionale relativo all'elezione del Consiglio di Stato; inserimento di una clausola che mantenga valide le schede nelle quali sono indicate fino a tre preferenze ma non figura il voto per un gruppo politico; applicazione ai Municipi del sistema di ripartizione dei seggi valido per il Consiglio di Stato; introduzione eventuale della cosidetta "formula Cattori" anche a livello communale. Proposta dal Consiglio di Stato (CdT, 21.4., 25.4.90).
URI: Revision des Wahlgesetzes. Zuteilung der Sitze nach dem Parteistimmenproporz für Gemeinden mit mindestens drei Mandaten; Möglichkeit der Kumulierung und des Panaschierens sowie von Listenverbindungen; Beibehaltung des Amtszwangs. Von der Regierung vorgelegt und vom Landrat angenommen (LNN, 30.10., 15.11.90; Vat., 31.10.90; vgl. SPJ 1988, S. 278; 1989, S. 277).
VAUD: Projet de modification de l'article 27ter. Cet article prévoit la soumise au vote du peuple de toute consultation du canton sur un projet de construction ou de transformation de centrale nucléaire, d'entreposage de déchets radioactifs, sans distinction du lieu ou du genre. La modification de cet article permettrait, sans remettre en cause le principe de la consultation populaire, d'en limiter géographiquement l'exercice. Le Département cantonal des travaux publiques est chargé d'élaborer un projet (24 Heures, 17.10., 18.10.90).
ZÜRICH: Initiative "für eine gerechte Vertretung der Bevölkerung im Regierungsrat (Proporzwahlen)". Übergang vom Majorz- zum Proporzverfahren bei der Wahl des Regierungsrats, mit Möglichkeit von Listenverbindung, Dreifachkumulation und Panaschieren. In der Volksabstimmung vom 1.4. mit 63,6% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 44,2%; Ja-Parolen von SP, GP, POCH, NA und Humanistischer Partei (NZZ, 21.3., 27.3., 2.4.90; TA, 29.3., 2.4.90; vgl. SPJ 1988, S. 278; 1989, S. 277).
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