Année politique Suisse 1990 : Politique sociale / Population et travail
Demographische Entwicklung
1990 verzeichnete die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz ihren
grössten Zuwachs der letzten zwanzig Jahre. Sie nahm um 76 000 Personen oder 1,1% auf 6,75 Mio zu, wobei hier die ausländischen Niedergelassenen und Jahresaufenthalter mit einer Zunahme von rund 60 000 Personen besonders stark ins Gewicht fielen. Prozentual am meisten wuchs die Bevölkerung im Kanton Schwyz (+2,1°/o), gefolgt von Freiburg (+2%) sowie Thurgau und Waadt (je +1,9%). Am Schluss der Rangliste befanden sich Uri (+0,0%), Appenzell I.Rh. (+0,4%) sowie Zürich und Baselland (je +0,5%)
[1].
Die fortschreitende Überalterung der Gesellschaft hatte den Bundesrat im Vorjahr veranlasst, einen
zweiten Demographiebericht mit pessimistischeren Annahmen zum Wirtschaftswachstum erstellen zu lassen, welcher zu Beginn des Frühjahrs publiziert wurde und in gekürzter Form Bestandteil der Botschaft zur 10. AHV-Revision war (s. unten, Teil I, 7c, AHV). Allerdings liess auch diese Studie viele Fragen offen, was eine Gruppe bürgerlicher Parlamentarier veranlasste, mit einem im Herbst eingereichten Postulat den Bundesrat aufzufordern, den Räten sobald als möglich Bericht über seine künftige Alterspolitik zu erstatten und dabei grundsätzliche Lösungsansätze darzustellen. Das für den Demographiebericht federführende Bundesamt für Statistik kündigte bereits an, im Anschluss an die Volkszählung 1990 – welche mit dem Stichdatum 4. Dezember durchgeführt wurde – neue Szenarien der Bevölkerungsentwicklung berechnen zu wollen
[2].
[1] Die Volkswirtschaft, 64/1991, Nr. 6, S. 6*; Presse vom 29.1.91; wf, K/, 18.2.91.
[2] SPJ 1989, S. 184; Presse vom 19.4.90; Verhandl. B.vers., 1990, V, S. 127. Zur Volkszählung siehe oben, Teil I, lb (Datenschutz).
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