Année politique Suisse 1991 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis / Nationalistische Rechtsparteien
print
Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU)
Die in neun Kantonen (BE, ZH, VD, SH, BS, AG, SO, BL, GL) existierende EDU, welche eine Politik auf der Basis von christlichen und rechts-konservativen Werten verfolgt, bekämpfte im Berichtsjahr das revidierte Sexualstrafrecht durch die Ergreifung des Referendums; die Partei lehnte von den eidgenössischen Abstimmungen die Vorlage zum Stimm- und Wahlrechtsalter 18 ab. Im Bereich der Europapolitik nahm die EDU eine isolationistische Haltung ein und warnte vor einer Selbstaufgabe der Schweiz. Mit ihrem Parteipräsidenten Werner Scherrer ist die EDU dank einem Sitzgewinn im Kanton Bern erstmals im Nationalrat vertreten; gesamtschweizerisch erreichte die EDU, welche in fünf Kantonen kandidiene (ZH, BE, BS, SH, AG) 1,0% Wähleranteil, im Kanton Bern 3,4% [73].
 
[73] Siehe oben, Teil I, 1e. Vgl. auch SN, 15.2.91; EDU-Standpunkt, Oktober 1991; NZZ,. 6.11.91. Scherrer blieb im NR fraktionslos.