Année politique Suisse 1991 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
Evangelische Volkspartei (EVP)
Die EVP setzte im Berichtsjahr ihre Bemühungen um eine verstärkte Osteuropahilfe fort und forderte unter anderem vom Bundesrat die Souveränitätsanerkennung Litauens. Die EVP unterstützte im Berichtsjahr einerseits
grüne Anliegen im Verkehrs- und Umweltbereich, welche auch der LdU als Fraktionspartner forderte; so sprach sie sich an der Delegiertenversammlung im Mai für die Einführung eines Ökobonus und einer Energiesteuer aus. Andererseits nahm sie in der Drogenpolitik eine eigenständige, eher konservative Position ein und stellte sich gegen eine Entkriminalisierung des Drogenkonsums und gegen die kontrollierte Heroinabgabe
[47].
Zu allen eidgenössischen Abstimmungen fasste die Partei die Ja-Parole
[48].
Bei den kantonalen
Wahlen setzte sich der seit Jahren begonnene Abwärtstrend fort; im Kanton Zürich musste die EVP vier weitere Sitze abtreten. Für die Wahlen in den Nationalrat kandidierte sie in sieben Kantonen (ZH, BE, AG, TG, BL, BS, SO), erreichte das Wahlziel eines vierten Mandats aber nicht. Sie stagnierte sowohl sitz- als wähleranteilmässig auf dem Niveau von 1987. Nach den Wahlen wehrte sie sich erfolgreich gegen die Aufnahme der Vertreter der "Lega dei ticinesi" in die LdU/EVP-Fraktion
[49].
[47] AT, 14.2.91 und NZZ, 1 5.4.91 (Osteuropa, EG); Presse vom 6.5.91; NZZ, 20.9.91 (Drogen, Umwelt- und Familienpolitik).
[48] NZZ, 21.1.91; Presse vom 6.5.91.
[49] Siehe oben, Teil I, 1e. Vgl. auch NZZ und CdT, 4.11.91 (Fraktionsgemeinschaft).
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