Année politique Suisse 1991 : / La législation dans les cantons / 4. INFRASTRUKTUR — INFRASTRUCTURE
AARGAU: Standesinitiative des Kantons Aargau hinsichtlich des Eigenmietwerts. Die Standesinitiative verlangt, dass die von den Kantonen festgesetzten Eigenmietwerte auch für die direkte Bundessteuer gelten sollen, soweit sie mindestens den halben Marktwert umfassen. Vom Grossen Rat angenommen (AT, 16.10.).
BASEL-LAND: Volksinitiative des Hauseigentümer-Verbandes für eine bessere Regelung des Katasterwesens. Lancierung beschlossen (BaZ, 30.8.).
BASEL-STADT: 1) Gesetz über Abbruch und Zweckentfremdung von Wohnhäusern. Verschärfung verschiedener Bestimmungen des Gesetzes; Einführung einer Rekursberechtigung bei Abbruchentscheiden für Organisationen, die seit mindestens 10 Jahren die Interessen der Mieter wahren (von der Grossratskommission mit 8 gegen 7 Stimmen angenommen). Gegenvorschlag der Regierung zu einer 1981 eingereichten Initiative der SP. Vom Grossen Rat auf Empfehlung der Grossratskommission angenommen (BaZ, 16.4., 6.6.) – 2) Rückzug der 1981 eingereichten Abbruch-Initiative von SP, Mieterverband und Gewerkschaftsbund (BaZ, 6.6.; vgl. SPJ 1981, S. 190) – 3) "Wohnkosten-Initiative" des Mieterverbandes Basel. Abzug von 30% des Jahresmietzinses vom steuerbaren Einkommen, falls das Beineinkommen 100 000 Fr. nicht übersteigt. Kein Abzug für Zweit- oder andere Wohnungen. Zustandekommen der Initiative mit 4750 Unterschriften (BaZ, 1.7., 5.7.) – 4) Initiative "zur Förderung von Wohngenossenschaften und Kleingewerbe". Die Initiative sieht die Schaffung eines Fonds von 50 Mio Fr. durch den Staat vor, um damit Liegenschaften zu erwerben, die dann zu einem reduzierten Preis, dafür im Baurecht, Wohngenossenschaften und anderen gemeinnützigen Organisationen abgetreten werden sollen. Für den Ausgleich der Preisdifferenz und für allfällige Sanierungen wären im Kantonsbudget jährlich mindestens 10 Mio Fr. vorzusehen. Gegenentwurf von Regierung und Parlament: Möglichkeit für den Regierungsrat, Liegenschaften zu kaufen, um damit günstigen Wohnraum zu erhalten; Möglichkeit, jedoch keine Pflicht des Staates, die erworbenen Liegenschaften zu günstigen Preisen an Private weiterzuveräussern. In der Volksabstimmung vom 8.12. wird die Initiative mit 56,5% der Stimmen abgelehnt, der Gegenvorschlag dagegen mit 62,2% angenommen; Stimmbeteiligung: 35%; Ja-Parolen zur Initiative von SP, POCH, LdU, alter und neuer PdA, DSP, GP, UFL; Nein-Parolen zum Gegenvorschlag von LPS, EDU und Junger FDP, Stimmfreigabe der GP (NZZ, 28.11.; BaZ, 3.12., 9.12.) – 5) Volksinitiative der DSP "für mehr Wohnungen". Überarbeitung des Zonenplans, damit durch Umzonung schlecht genutzter Areale sowie durch Aufzonungen mehr Wohnraum entstehen kann. Lancierung der Initiative (BaZ, 4.12.).
BERN: 1) Änderung des Dekrets über die Förderung preisgünstiger Wohnbauten. Vom Grossen Rat angenommen (Bund, 25.4.) – 2) Volksinitiative der Vereinigung Bernischer Mieterverbände (VBM). Die Initiative soll es den Mietern und Mieterinnen ermöglichen, in ihrer Steuerrechnung einen Teil ihrer Mietkosten vom Einkommen abziehen zu können. Ankündigung der Initiative (Bund, 11.9.) – 3) Änderung des Wohnbauhilfe-Dekrets. Zusammenschluss der Wohnbauhilfe des Kantons mit jener des Bundes sowie Erhöhung der Mittel. In die Vernehmlassung geschickt (Bund, 6.11.).
FRIBOURG: Initiative du PCS pour la construction des logements. Selon l'initiative l'Etat, avec le concours des communes, doit prendre les mesures nécessaires pour garantir la construction d'au moins 2000 logements à loyer modéré jusqu'en l'an 2000. Lancement de l'initiative. Aboutissement de l'initiative avec 7058 signatures (Lib., 25.9.; JdG, 3.1.92).
GENEVE: 1) Initiative populaire "Un emploi, un logement". L'initiative veut faire échapper la propriété du sol aux lois du marché pour éviter que les bureaux continuent de "coloniser" la ville. Annoncée; initiants: PEG (JdG, 5.2.) – 2) Projet de loi prévoyant la construction de 3000 nouveaux logements HBM. Proposé par le Gouvernement; approuvé par le Grand Conseil (JdG, 17.6., 22.6.) – 3) Initiative populaire "contre les logements vides et la spéculation". Déclarée valable par le Grand Conseil par 36 voix contre 35 (JdG, 9.9., 14.9.; cf. APS 1990, p. 313) – 4) Deux projets de loi: le premier projet veut permettre des dérogations de la loi sur les constructions pour abaisser le coüt des logements sociaux sans affecter la sécurité ni les qualités minimales de ceux-ci; l'autre projet prévoit la généralisation de la pose de gabarits en cas de construction ou d'agrandissement. Renvoyés en commission (JdG, 12.10.).
GLARUS: Einführungsgesetz zum neuen Mietrecht. Von der Landsgemeinde am 5.5. gutgeheissen (NZZ, 6.5.; Memorial für die Landsgemeinde des Kantons Glarus vom Jahre 1991).
JURA: 1) Loi d'application d'un arrêté fédéral qui impose un délai d'interdiction de revente des immeubles. Approuvée par le Parlement (Dém., 24.10.) – 2) Loi demandant de rendre publique le transfert d'immeubles locatifs dont le prix de vente est supérieur à 800 000 francs. Approuvée par le Gouvernement et par le Parlement contre l'avis de la majorité de sa commission (Dém., 14.11.).
LUZERN: 1) Initiative in Form einer allgemeinen Anregung "für ausserordentliche Massnahmen zur Behebung der Wohnungsnot und bei Mangel an preisgünstigen Wohnungen". Einreichung der Initiative mit 9298 Unterschriften (LNN, 3.7.; Vat., 3.7.) – 2) Initiative des Grünen Bündnis zusammen mit SP und Mieterverband "für eine Grundstücksgewinnsteúer gegen die Spekulation". Die Initiative verlangt, alle Gewinne aus der Veräusserung von Grundstücken der Grundstücksgewinnsteuer zu unterstellen; abgestufte Zuschläge auf den Steuerertrag bei Weiterveräusserung von Grundstücken innert zehn Jahren und Ermässigung der Steuer bei mehr als fünfzehnjährigem Besitz; den dem Kanton zufallenden Anteil am Steuerertrag inskünftig vorwiegend zur Verbesserung des Angebots an preisgünstigem Wohnraum in betroffenen Kantonsgebieten und für ähnliche Zwecke, unter anderem für die Verbesserung der Wohnverhältnisse in Berggebieten, zu verwenden. Lancierung der Initiative (LNN, 26.8., 30.8.; Vat., 30.8.) – 3) Initiative des Grünen Bündnis zusammen mit der SP und dem Mieterverband "für ein Gesetz zur Förderung preisgünstigen Wohnens und gegen Spekulation". Die Initiative verlangt die Errichtung einer rechtlich selbständigen Körperschaft durch den Kanton zur Förderung bestehender oder neu zu bildender Wohnbaugenossenschaften; die Finanzierung ihrer Aktivitäten durch ein angemessenes Dotationskapital, die Ubernahme laufender Kosten durch den Kanton und durch eigene Erträge; ein Vorkaufsrecht für Grundstücke für Gemeinden, in denen kein hinreichendes Angebot an preisgünstigen Wohnungen besteht; die Weitergabe der von dieser Körperschaft erworbenen Grundstücke an Wohnbaugenossenschaften oder an die bisherigen Mieter in der Form des selbständigen oder des dauernden Baurechts. Lancierung der Initiative (LNN, 26.8., 30.8.; Vat., 30.8.).
NEUCHATEL: 1) Projet du Conseil d'Etat d'accorder à l'Etat le droit d'expropriation, complété par le droit de préemption pour que 2000 logements à loyers modérés puissent être construits les prochaines années. Proposé par le Gouvernement (Express, 18.6.) – 2) Loi limitant la vente d'appartements précédemment loués (LVAL). Propos de modification du PRD: l'autorisation du vente doit être accordée automatiquement "si l'appartement est vendu à son locataire et pour autant que ce dernier atteste, par une déclaration authentique faite devant notaire qu'il acquiert librement l'appartement". Approuvé par le Grand Conseil. Lancement d'un référendum par l'association des locataires, le PS, le POP, Ecologie et Liberté et l'Union syndicale. Aboutissement du référendum avec 10 000 signatures (Express, 2.10., 15.10., 18.10., 26.11.) – 3) Loi instituant un impôt sur les gains immobiliers. Approuvée par le Grand Conseil (Express, 21.11.) – 4) Loi sur la perception des droits de mutation sur les transferts immobiliers. Approuvée par le Grand Conseil (Express, 21.11.):
NIDWALDEN: Änderungen im Miet- und Pachtrecht. Vom Landrat in zweiter Lesung angenommen (LNN, 7.2.).
OBWALDEN: Gesetzesnachtrag hinsichtlich der Gesetzgebung über Beitragsleistungen für die Verbesserung der landwirtschaftlichen und nichtlandwirtschaftlichen Wohnverhältnisse im Berggebiet. Ubernahme der Gesetzesverlängerung um 10 Jahre auf Bundesebene auf die Kantonsebene. Vom Regierungsrat dem Kantonsrat vorgelegt. Vom Kantonsrat verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 2.6. mit 76,7% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 30,2% (LNN, 1.2., 1.3., 23.3.; Vat., 3.6.).
SANKT GALLEN: 1) Gesetz über Wohnbau- und Eigentumsförderung sowie dazugehöriger Grossratsbeschluss. Anschlussgesetz zum Eidgenössischen Wohnbau- und Eigentumsförderungsgesetz; Einbezug der Gemeinden als Kontroll- und Meldeinstitutionen; Gewährung von kantonalen Zuschüssen lediglich, wenn die Standortgemeinde Zuschüsse in gleicher Höhe leistet; Gewährung eines Rahmenkredits, der jeweils während einiger Jahre für Zuschüsse des Staates zur Verfügung steht (Gewährung eines ersten, auf drei Jahre angelegten Rahmenkredits von 17,1 Mio Fr.). Vom Regierungsrat dem Grossen Rat unterbreitet. Vom Grossen Rat verabschiedet (SGT, 8.2., 21.2., 22.7.; 3.10., 28.11.) – 2) Wohnschutz-Initiative. In der Volksabstimmung vom 3.3. mit 69,9% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 33,8%; Ja-Parolen: LdU, GB, SP (SGT, 4.3.; vgl. SPJ 1989, S. 298, 1990, S. 313).
SCHWYZ: 1) Gesetz über die Verbesserung der Wohnverhältnisse im Berggebiet. Das Gesetz bleibt – analog zu einem Bundesbeschluss – auch in Schwyz 10 weitere Jahre in Kraft. Vom Kantonsrat angenommen (LNN, 25.1.; vgl. SPJ 1990, S. 313) – 2) Gesetz über Wohnbau- und Eigentumsförderung. In einem Anschlussgesetz an das Bundesgesetzes über die Wohn- und Eigentumsförderung will der Kanton Beiträge bis zu 1,5 Mio Fr. pro Jahr an die Verbilligung von Wohnungen gewähren. Auch nach Ablauf der Zusatzverbilligungen des Bundes sollen die Beiträge noch weitere sechs Jahre ausgerichtet werden, sofern die Gemeinde einen Beitrag vonmindestens 10% an die Landerwerbskosten leistet. Danach reduziert sich der Beitrag während der nächsten vier Jahre auf zunächst 0,4, dann 0,2% der Anlagekosten. Vom Kantonsrat angenommen. In der Volksabstimmung vom 8.12. mit 65,3% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 25,5% (Vat., 3.5.; LNN, 14.5., 13.9.; NZZ, 28.11.; LZ, 9.12.).
TICINO: 1) Modifica della legge sull'abitazione. La modifica prevede d'inserire nella legge la possibilità di sussidiare l'aquisto di stabili con appartamenti con pigione moderata da parte dei Comuni. Proposta dal Governo. La commissione della gestione apporta la modifica, che non solo i Comuni e gli altri enti di diritto pubblico, ma anche i privati impegnati prevalentemente nella costruzzione di abitazioni di pubblica utilità potranno beneficiare in futuro dei sussidi stanziati dal Cantone. Avallata dalla Commissione della gestione. Approvata dal Gran Consiglio (CdT, 9.2., 1.3., 5.3., 12.3.) – 2) Progetto di nuova legge sulle stime. Sustituzione della legge di 1936. La revisione ha come proposta saliente proprio un nuovo sistema di rivalutazione delle stime: non più ogni dieci/quindici anni e a turni, ma ogni qualvolta il valore dell'immobile aumenta almeno del 25% rispetto all'ultima valutazione (la nuova stima non put) tuttavia essere fatta prima che siano passati 5 anni). Messo in consultazione dal Consiglio di Stato (CdT, 2.3.).
URI: Volksinitiative für einen prozentualen Steuerabzug vom Gesamtmietzins durch eine Änderung des kantonalen Steuergesetzes. Einreichung mit 742 Unterschriften (Vat., 9.2., 24.4., 29.5.; NZZ, 24.4.; LNN, 31.5.).
ZÜRICH: 1) Initiative zum Schutz vor ungerechtfertigten Mietzinserhöhungen bei Mieterwechsel. Initianten: Vereinigung Zürcher Mieterverbände. Einreichung der Initiative mit über 10 000 Unterschriften (NZZ, 21.3., 14.9., 14.11.) – 2) Fristerstreckung für eine Antragsstellung des Kantonsrats zur Volksinitiative "für eine Abzugsberechtigung der Mietzinskosten von den Steuern" um sechs Monate. Vom Kantonsrat bewilligt (NZZ, 25.6.) – 3) Behördeninitiative des Gemeinderates von Zürich aus dem Jahre 1989 betreffend eine Ergänzung des Gesetzes über die Erhaltung von Wohnungen für Familien (WEG). Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat, die Behördeninitiative nicht definitiv zu unterstützen (NZZ, 11.7.).
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