Année politique Suisse 1992 : Partis, associations et groupes d'interêt / Associations et autres groupes d'interêt / Unternehmer
Der
Gewerbeverband (SGV) lancierte zusammen mit dem Redressement National die Volksinitiative für die Abschaffung der direkten Bundessteuer bis zum Jahr 2003
[4].
Recht überraschend fiel der Entscheid des SGV zum
EWR-Vertrag aus. Im Verlauf des Jahres hatte sich die Verbandsleitung eher negativ zu diesem Vertrag geäussert, und mit dem ex-Verbandsdirektor Otto Fischer und dem gegenwärtigen Direktor Triponez standen auch prominente Leitfiguren des SGV zuvorderst in der Abwehrfront. Trotzdem beschloss ein ausserordentlicher Kongress des SGV am 4. September mit 549:456 die Ja-Parole. Der Riss zwischen Befürwortern und Gegnern ging quer durch alle im SGV vertretenen Branchen hindurch
[5].
Der SGV lehnte sämtliche zur Abstimmung kommende Volksinitiativen ab. Er war, als Hauptträger des Referendums, auch aktiv in der Kampagne gegen das revidierte bäuerliche Bodenrecht. Ebenfalls abgelehnt wurden von ihm der als zu teuer beurteilte IWF-Beitritt und das revidierte Gewässerschutzgesetz, von dem er die Verhinderung eines weiteren Ausbaus der Wasserkraftnutzung befürchtete. Obwohl der SGV 1991 in seiner Verbandszeitung für das Referendum gegen die Parlamentsreform geworben hatte, verzichtete er auf die Ausgabe einer Abstimmungsempfehlung
[6].
[5] BaZ, 30.7.92; NZZ, 2.9.92; Presse vom 5.9.92 (Kongress).
[6] NZZ, 20.2., 8.4., 19.8. und 5.9.92. Vgl. dazu auch SPJ 1991, S. 358.
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