Année politique Suisse 1992 : Politique sociale / Santé, assistance sociale, sport / Gesundheitspolitik
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Komplementärmedizin
Im Auftrag des Bundesrates schrieb der Schweizerische Nationalfonds ein neues Nationales Forschungsprogramm (NFP 34) aus, welches in den nächsten fünf Jahren mit einem Kreditrahmen von 6 Mio Fr. die Kenntnisse über diagnostische und therapeutische Verfahren, die nicht zur Schulmedizin gehören, vertiefen soll. Im ersten Forschungsschwerpunkt werden die Gründe für die zunehmende Verbreitung der Komplementärmedizin analysiert. Der zweite Teilbereich umfasst die Abklärung ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung. Im dritten Teil sollen Methoden entwickelt und angewendet werden, welche es erlauben, die Wirksamkeit von komplementärmedizinischen Verfahren zu überprüfen [7].
Nach Zürich, wo sich die Besetzung des 1990 von der Regierung beschlossenen Lehrstuhls für Naturheilkunde weiter verzögerte, wird möglicherweise auch der Kanton Bern die Alternativmedizin als eigenständiges Fach in die Ausbildung der angehenden Arztinnen und Ärzte einbeziehen: Im September reichten über 20 000 Stimmberechtigte eine entsprechende Volksinitiative ein [8].
 
[7] Mit dem Hinweis auf diese Arbeiten wurde bei der Beratung der Legislaturplanung eine entsprechende Kommissionsmotion abgeschrieben (Amtl. Bull. NR, 1992, S. 1104 ff.; NZZ, 11.2.92; Bund und JdG, 21.1.92). Siehe auch SPJ 1990, S. 207.
[8] ZH: TA, 2.9.92; Bund, 15.9.92. BE: Bund, 12.2. und 15.9.92; BZ, 29.8.92.