Année politique Suisse 1992 : Politique sociale / Assurances sociales / Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV)
Rund 160 000 Personen erhielten im Berichtsjahr von den Kantonen insgesamt 1894,4 Mio Fr. an Ergänzungsleistungen (EL) zur AHV und IV. Dies sind 256,7 Mio oder 15,7% mehr als 1991. Das EDI führte die bedeutende Zunahme der EL-Leistungen auf die Erhöhung der Einkommensgrenzen und den starken Kostenanstieg (Heime, Krankenkassenprämien) zurück. Rund 15% der Betagten und 25% der Behinderten verfügen nicht über ausreichende Mittel für ihren Lebensunterhalt und sind auf EL angewiesen. Fast alle sind Alleinstehende, drei Viertel von ihnen Frauen. Da EL nur auf Antrag ausgerichtet werden, viele Betroffene aber aus Schamgefühl vor diesem Schritt zurückschrekken, ist davon auszugehen, dass der Kreis der Anspruchsberechtigten in Wirklichkeit noch um einiges grösser ist. Um ihnen entgegenzukommen, griff die nationalrätliche Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit ein schon mehrfach geäussertes Anliegen auf, nahm eine parlamentarische Initiative Zisyadis (pda, VD) zur
automatischen Information aller zum Bezug von EL berechtigter Personen an und reichte selber eine Motion ein, welche den Bundesrat beauftragt, innert Jahresfrist eine Gesetzesrevision vorzulegen, die eine gezielte Information der potentiellen Bezüger von EL gewährleistet
[21].
[21] Verhandl. B.vers., 1992, Vl, S. 29; 24 Heures, 29.10.92; Bund, 5.2.93. Siehe dazu auch die Ausführungen des BR in Amtl. Bull. NR, 1992, S. 1246 f.