Année politique Suisse 1993 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
 
Auto-Partei (AP)
Fraktionschef Dreher (ZH) gab sein Amt an Steinemann (SG) weiter. Der geplante Rücktritt Scherrers (BE) als Präsident wurde wieder rückgängig gemacht, nachdem dieser administrative Aufgaben an die neu geschaffene Stelle eines geschäftsführenden Vizepräsidiums unter Nationalrat Borer (SO) abgeben konnte. In der Öffentlichkeit wurde der Wechsel in der Fraktionsspitze als Versuch der AP interpretiert, vom Bild einer Poltererpartei wegzukommen und dadurch zumindest bei den grossen bürgerlichen Parteien einen Image-Gewinn zu verbuchen [67].
Ohne Gegenstimmen lehnte die AP die Treibstoffzollerhöhung, die Initiative zur Abschaffung der Tierversuche und die beiden Armeeinitiativen ab. Ablehnung wurde auch zum Bundesbeschluss gegen den Waffenmissbrauch, gegen den Kantonswechsel des Laufentals, gegen alle vier Teile der Mehrwertsteuer sowie die Werbeverbotsinitiativen beschlossen [68]. Die AP unterstützte das von der Lega lancierte Referendum gegen die Blauhelmvorlage; Nationalrat Steinemann (SG) wurde Co-Präsident des Referendumskomitees [69].
Bei kantonalen Wahlen konnte die AP im Aargau sieben zusätzliche Sitze erobern und erreichte insgesamt 19 Mandate und 9,4% Wähleranteil. Im Kanton Solothurn hingegen stagnierte sie. Eine neue Sektion wurde im Kanton Zug, in welchem 1994 Wahlen stattfinden, gegründet [70].
 
[67] SGT, 23.2. und 14.4.93; WoZ, 19.3.93; NZZ, 29.3.93.
[68] NZZ, 8.2., 3.5., 6.9. und 8.11.93.
[69] BZ, 21.7.93.
[70] LZ, 30.1.93.