Année politique Suisse 1993 :   / La législation dans les cantons / 1. GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG — ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
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Behörden- und Verwaltungsorganisation — Organisation des autorités et de l'administration
APPENZELL INNERRHODEN: Einführung der Gewaltentrennung. Aufhebung der Mitgliedschaft der Standeskommission (Regierung) im Grossen Rat; Aufhebung der automatischen Mitgliedschaft der Bezirksräte im Grossen Rat, aber Beibehaltung der Möglichkeit dieser Amterkumulation; beratende Stimme und Antragsrecht der Regierung im Grossen Rat; Leitung des Grossen Rates durch ein Büro mit dem Grossratspräsidenten an der Spitze. Von der Regierung auf Antrag einer Einzelinitiative vorgelegt. Vom Grossen Rat angenommen (SGT, 26.10.).
BASEL-LAND: 1) Volksinitiative der Grünen für die Einführung von Frauen- und Männerquoten von jeweils mindestens 40% für Behörden und Organe des Kantons. Lanciert (BaZ, 3.5.) – 2) Erhöhung der Erwerbsausfallsentschädigung für Landratsmitglieder auf 500 Fr. sowie Gewährung des Teuerungsausgleichs. Vom Landrat angenommen. Lancierung des Referendums durch ein Komitee von Landräten. Zustandekommen des Referendums mit 4345 Unterschriften. In der Volksabstimmung vom 28.11. wird die Vorlage mit 68,1% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 46,2%; Ja-Parolen von allen Parteien, ausser LdU und AP (BaZ, 14.5., 26.6., 15.7.,29.11.; vgl. SPJ 1992, S. 308) – 3) Revision des Gesetzes über die Verfassungs- und Verwaltungsprozessordnung. In 2. Lesung heisst der Landrat mit 34 gegen 33 Stimmen die sog. abstrakte Normenkontrolle gut. Vom Landrat in 2. Lesung angenommen (BaZ, 17.12.; vgl. SPJ 1992, S. 308).
BASEL-STADT: Gesetz über die Verwaltungsgebühren. Abänderung des in der Volksabstimmung vom 21.6.92 abgelehnten Gesetzesentwurfs. Moderatere Erhöhung der Gebühren für Rekursentscheide; Verzicht auf eine Verschärfung der Kostenvorschussregelung. Vom Regierungsrat vorgelegt. Vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 14.4., 13.5.; vgl. SPJ 1992, S. 308).
BERN: 1) Gesetz über die Neuregelung der Zuständigkeiten von Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion. Verkürzung des Rechtsweges. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen (Bund, 24.3., 24.6.) – 2) Informationsgesetz. In 2. Lesung überträgt der Grosse Rat die Kompetenz, über die Zulassung von Bild- und Tonaufnahmen an einer Gemeindeversammlung zu entscheiden, den Gemeinden selber; öffentliche Unternehmen dürfen vor Abstimmungen, die sie direkt betreffen, "sachlich und verhältnismässig" informieren. Vom Gròssen Rat in 2. Lesung angenommen (Bund, 2.11., 3.11.; vgl. SPJ 1992, S. 308) – 3) Kredit von 32 Mio Fr. für die Erstellung eines neuen Verwaltungsgebäudes in Thun. In der Volksabstimmung vom 28.11. mit 52,3% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 45,9%; Nein-Parolen von AP, SD und GB, Stimmfreigabe von PdA und FL (Bund, 13.11., 29.11.) – 4) Teiländerung des Grossratsgesetzes. Heraufsetzung der Limite für die vorläufige Unterstützung einer parlamentarischen Initiative auf 101 Stimmen; Übertragung der Richterwahlen sowie der Kompetenz, Nebenbeschäftigungen und öffentliche Ämter von Mitgliedern des Obergerichts und des Verwaltungsgerichts zu bewilligen, auf die Justizkommission. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen (Bund, 8.9., 9.9., 2.11.).
GENEVE: 1) Loi pour des compétences plus étendues du Conseil d'Etat. Votée par le Grand Conseil (JdG, 17.9.) – 2) Initiative populaire réclamant la restructuration de l'administration cantonale et communale. Imposition d'un audit à l'administration genevoise. Lancée par le comité «Halte aux déficits» (JdG, 12.1.). — 3) Loi sur la gestion administrative et financière de l'Etat de Genève. Introduction d'une comptabilité analytique à l'Etat; imposition dans la loi des impératifs du plan quadriennal de redressement des finances cantonales; défense d'emprunter pour financer les dépenses courantes de fonctionnement de l'Etat et les charges financières de ses investissements; tout projet de loi comportant une dépense nouvelle ne peut être voté qu'en prévoyant sa couverture financière; les lois votées ne pourront entrer en vigueur que si leur couverture financière est assurée. Approuvée par le Grand Conseil (JdG, 17.6., 8.10.).
GLARUS: Kredit von 3,1 Mio Fr. für den Erwerb und Umbau der Liegenschaft "Haus Hug" in Glarus für die kantonale Verwaltung. Von der Landsgemeinde am 2.5. angenommen (NZZ, 3.5.; Memorial für die Landsgemeinde des Kantons Glarus vom Jahre 1993).
GRAUBÜNDEN: Parlamentsreform. Erhöhung der Zahl der Sessionen des Grossen Rates auf sechs pro Jahr; Stärkung der Stellung der Geschäftsprüfungskommission; Einsetzung einer ständigen Justizkommission als Aufsichtsorgan über die kantonalen Gerichte; Möglichkeit für den Grossen Rat, parlamentarische Untersuchungskommissionen einzusetzen; Schaffung ständiger Kommissionen für die Bereiche Verkehr, Bildung und Kultur sowie Gesundheit und Erziehung; Einführung der Instrumente des Direktbeschlusses und der parlamentarischen Initiative; Erhöhung der Kompetenzen der Konferenz der Fraktionspräsidenten; Reduzierung der schriftlichen Antworten auf Vorstösse, die umstritten sind oder Diskussion verlangen. Von der Grossratskommission vorgestellt (BüZ, 1.12.).
JURA: Loi sur le statut des magistrats, fonctionnaires et employés de la Republique et canton du Jura. Approuvée en deuxième lecture (Dém., 19.5.).
NEUCHATEL: 1) Révision de la loi sur l'organisation du Conseil d'Etat et de l'administration. Réduction des dix départements à cinq. Approuvée par le Grand Conseil (Express, 3.2.) – 2) Nouvelle loi d'organisation du Grand Conseil. Approuvée par le Grand Conseil (Express, 23.3.).
SANKT GALLEN: 1) Neues Staatsverwaltungsgesetz. Grössere Transparenz der Verwaltung; Einschränkung der Möglichkeit zur Senkung des Steuerfusses; Überführung des Dienst- und Besoldungsrechts in das neue Gesetz; Neuregelung des Beamtenstatus: Einführung eines Streikverbots für Beamte. Von der Regierung vorgelegt. Vom Grossen Rat aufgrund zahlreicher Änderungsanträge auf die Februarsession 1994 verschoben (SGT, 2.8., 2.12.; vgl. SPJ 1992,S. 308 f.) – 2) Verfassungsänderung: Neuverteilung der Grossratsmandate auf die Bezirke gemäss einer aktuellen Bevölkerungsstatistik. Von allen Parteien befürwortet. In der Volksabstimmung vom 7.3. mit 81,3% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 40,7% (SGT, 19.2., 8.3.; vgl. SPJ 1992, S. 309).
SCHAFFHAUSEN: Kredit von 7,8 Mio Fr. zum Erwerb von Gebäuden der Georg Fischer AG für die kantonale Verwaltung. Vom Regierungsrat beantragt und vom Grossen Rat angenommen. In der Volksabstimmung vom 6.6. mit 69,7% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 76,6% (SN, 27.1., 7.6.).
SCHWYZ: Verfassungsänderung: Neuordnung der Volksrechte. Ersetzung des obligatorischen durch das fakultative Gesetzes- und Finanzreferendum; Erhöhung der Referendumslimite auf 2 Mio Fr. für einmalige Ausgaben; Beibehaltung des Quorums von 2000 Unterschriften für das Referendum und Ausdehnung der Referendumsfrist auf 60 Tage; Verbot für Regierungsräte, ein Kantonsratsmandat auszuüben; Kompetenz für den Regierungsrat, in bestimmten Fällen Notrecht auf höchstens ein Jahr zu erlassen; Einführung einer Ombudsstelle. Vom Regierungsrat in die Vernehmlassung gegeben (LNN, 2.12.).
TESSIN: 1) Gesetz über die Bildung eines "Consiglio della Magistratura", der die Tätigkeit aller Gerichte überwachen soll. 4 Mitglieder sollen von den Richtern selbst, 3 vom Parlament gewählt werden. Vom Grossen Rat gutgeheissen (CdT, 5.10., 6.10.) – 2) Volksinitiative der Jungfreisinnigen für die Einführung einer Ombudsstelle. Lanciert und nicht zustandegekommen (CdT, 23.4., 30.6.).
THURGAU: Gesetz über die Verwaltungsrechtspflege. Vom Grossen Rat in 1. Lesung angenommen (SGT, 25.3., 30.4., 6.12.; vgl. SPJ 1992, S. 309).
ZUG: Änderung des Nebenamtgesetzes. Gewährung einer höheren Entschädigung für nebenamtlich tätige Behördenmitglieder. Vom Kantonsrat in 1. Lesung angenommen (LZ, 29.10.).
ZÜRICH: Teilrevision des Gesetzes über den Rechtsschutz in Verwaltungssachen. Anpassung an die Bundesrechtssprechung und die Europäische Menschenrechtskonvention; Überbindung zahlreicher verwaltungsinterner Rechtsmittelverfahren an eine richterliche Behörde. In die Vernehmlassung gegeben (NZZ, 13.2.).