Année politique Suisse 1994 : / La législation dans les cantons / 1. GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG – ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
AARGAU: Volksinitiative der EVP "Bessere Information bei Majorzwalìlen". Änderung des Gesetzes über die politischen Rechte : Pflicht der Gemeinden bei kommunalen Wahlen die bis zu einem Stichtag gültig angemeldeten Kandidierenden auf einer separaten Liste aufzuführen und diese zusammen mit den Wahlunterlagen den Stimmberechtigten zu verteilen. Lanciert (AT, 24.11., 30.11.).
APPENZELL AUSSERRHODEN: "Proporz-Initiative" der SP. Vom Kantonsrat abgelehnt. Von der Landsgemeinde am 24.4. abgelehnt (SGT, 7.4., 25.4.; vgl. SPJ 1993, S. 290).
BASEL-STADT: 1) Änderung des Wahlgesetzes infolge der 1993 angenommenen Volksinitiative für die Einführung einer Sperrklausel von 5%. Auf Antrag der VEW bestimmt der Grosse Rat, dass das Quorum von 5 % lediglich in einem der vier Wahlkreise erreicht werden muss; Listen in Listenverbindungen, die diese Voraussetzung nicht erfüllen, werden ausgeschlossen ; Verlängerung der Amtsdauer des Grossen Rats bis 1997; Ermittlung des absoluten Mehrs unter Einschluss der leeren Wahlzettel. Vom Grossen Rat angenommen. Die Volksinitiative wird von der DSP zurückgezogen (BaZ, 21.4., 22.4., 9.11. ; vgl. SPJ 1993,S. 290) – 2) Aufhebung der dreimonatigen Karenzpflicht für neu in den Kanton Zugezogene bei kantonalen Wahlen und Abstimmungen. In der Volksabstimmung vom 25.9. mit 72,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 49,9% (BaZ, 26.9.; vgl. SPJ 1993, S. 290).
GENEVE: Modification de la loi sur l'exercice des droits politiques s'agissant des votations cantonales. Possibilité pour le Gouvernement. d'adjoindre au texte soumis aux citoyens l'avis d'importantes minorités et, lors d'initiatives ou de référendums, les arguments des comités ainsi que, le 'cas échéant, la recommandation de vote du Grand Conseil. Simplification du vote par correspondance; prolongement du délai entre l'élection des parlements et celle des exécutifs à cinq semaines; nouveau système lors du vote sur une initiative et un contre-projet. Proposée par le Gouvernement. Approuvée par le Grand Conseil (JdG, 7.4., 24.9., 21.10.).
GLARUS: Revision des Abstimmungsgesetzes. Anpassung an das Bundesrecht; Einführung der brieflichen Stimmabgabe und der Stellvertretung bei der Stimmabgabe; Sitzverteilung bei den Landratswahlen nach dem Nationalratsproporz; Verbot von Unterlistenverbindungen. Vom Landrat angenommen (NZZ, 17.12.).
GRAUBÜNDEN: 1) "Proporz-Initiative" der Bewegung "Jung 91 ". Einführung des Proporzes bei den Grossratswahlen. Lanciert. Mit über 5000 Unterschriften zustandegekommen (BüZ, 25.2., 18.11.) – 2) Teilrevision des Gesetzes über die politischen Rechte. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen. In der Volksabstimmung vom 25.9. mit 74,3 % der Stimmen angenommen ; Stimmbeteiligung: 36,4% (BüZ, 3.3., 30.5., 26.9.; vgl. SPJ 1993, S. 290).
JURA : Révision de la loi sur les droits politiques. Fixation du terme du dépôt des candidatures, du droit de vote des Suisses à l'étranger et de la possibilité des communes de fixer le nombre des signatures nécessaires à un référendum à une limite inférieure à celle appliquée uniformément aujourd'hui sur l'ensemble du canton (10% des électeurs). Approuvée en première lecture (QJ, 26.5.).
LUZERN: 1) Teilrevision des Stimmrechtsgesetzes. Der Grosse Rat verzichtet auf die Behandlung des Problems der Widerrufsinitiative. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen (LNN, 25.1., 26.1., 22.3.; vgl. SPJ 1993, S. 290) – 2) Aufteilung des Wahljahres. In der Volksabstimmung vom 12.6. mit 64,6% der Stimmen angenommen ; Stimmbeteiligung: 48% (LNN, 13.6.; vgl. SPJ 1993, S. 290).
NIDWALDEN: 1) Übergangsbestimmungen zur Regelung des Verfahrens von Urnengängen. Kompetenz für die Landsgemeinde, ein Sachgeschäft solange zu bereinigen, bis dem Hauptantrag nurmehr ein Gegenantrag gegenübersteht, welcher dann der Urnenabstimmung untersteht; Regelung der Urnenabstimmung nach dem Prinzip der Stichfrage. Vom Landrat infolge der an der Landsgemeinde angenommenen Änderung der Landsgemeindeordnung verabschiedet (LNN, 22.12.) – 2) Volksinitiative für eine Reform der Landsgemeinde. Entscheidung über Wahl- und brisante Sachgeschäfte sowie Verfassungsände rungen an der Urne. Von einem überparteilichen Komitee lanciert. Mit 1901 Unterschriften eingereicht. Von der Regierung und vom Landrat aus formellen Gründen abgelehnt. Das Initiativkomitee ändert die beanstandeten Formfehler ab und reicht weitere 1903 Unterschriften ein. Vom Landrat für gültig erklärt. An der ausserordentlichen Landsgemeinde vom 23.10. angenommen (LNN, 9.5., 16.5., 31.5., 22.6., 30.6., 9.9., 29.9., 14.10., 24.10.).
SANKT GALLEN : Aufhebung des Amtszwangs bei Proporzwahlen. Vom Grossen Rat in 2. Lesung angenommen. In der Volksabstimmung vom 12.6. mit 79,0% der Stimmen angenommen ; Stimmbeteiligung : 42,8 % (SGT, 22.2., 13.6.; vgl. SPJ 1993, S. 290 f.).
SCHAFFHAUSEN: Änderung des Wahlgesetzes. Einführung der brieflichen Stimmabgabe auch auf kantonaler Ebene. Vom Regierungsrat beantragt (SN, 8.12.).
SOLOTHURN: Volksinitiative zur Einführung des Nationalratsproporzes. Gegenvorschlag des Regierungsrats: Einführung des Nationalratsproporzes, aber ergänzt durch eine Sperrklausel von 5% in jedem Wahlkreis; Ausdehnung des Quorums auch auf einzelne Listen innerhalb von Listenverbindungen; Einbeziehung kommunaler Proporzwahlen in das Gesetz. Vom Regierungsrat vorgelegt. Der Kantonsrat beschliesst in 1. Lesung, der Volksabstimmung die Einführung einer Sperrklausel von 7% zu unterbreiten. In 2. Lesung spricht sich der Kantonsrat für eine Sperrklausel von 5 % aus. In 2. Lesung angenommen. In der Volksabstimmung vom 4.12. wird die Volksinitiative mit 53,7%, der Gegenvorschlag mit 50,5% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 49,6% (SZ, 21.4., 23.6., 31.8., 15.11., 5.12.; vgl. SPJ 1993, S. 291).
THURGAU: Neues Gesetz über Wahlen und Abstimmungen. Anpassung an das Bundesrecht; Möglichkeit stiller Wahlen für Bezirks- und Kreisbeamte; vorgedruckte Wahlzettel bei Majorzwahlen ; Möglichkeit der Stellvertretung bei Ehegatten; Möglichkeit für die Gemeinden, ausländischen Mitbürgern gewisse Mitspracherechte einzuräumen. Vom Grossen Rat in 1. Lesung beraten. In 2. Lesung beschränkt der Grosse Rat die Möglichkeit stiller Wahlen auf die Gemeinden. Vom Grossen Rat in 2. Lesung angenommen (SGT, 9.2., 9.11:, 20.12.).
TICINO: 1) Iniziative popolari del PPD. Distribuzione a domicilio del materiale di voto per le votazioni e le elezioni siccome introduzione del voto per corrispondenza generalizzato. Cotisegnate con 23 241 e 23 294 firme. Il Gran Consiglio approva la distribuzione del materiale di voto a domicilio ma rifiuta il voto per corrispondenza. Le iniziative sono ritirate (CdT, 15.1., 1.2., 30.3., 5.10.) – 2) Legge sull'esercizio dei diritti politici in risposta alle due iniziative popolari del PPD. Proposta dal Governo. Approvata dal Gran Consiglio. Lanciato il referendum dalla Lega dei Ticinesi e dal PS e un ricorso al Tribunale federale dalla Lega e da un privato cittadino. Consegnato il referendum con 12 334 firme (CdT, 22.1., 5.10., 7.10., 24.10., 26.10., 10.11., 22.11.; v. APS 1993, p. 291).
URI : Gesetz über die geheimen Wahlen, Abstimmungen und Volksrechte. Angleichung an die Bundesgesetzgebung; unbeschränkte Geltung der brieflichen Stimmabgabe; Einführung des Stimmrechts für Fahrende und im Ausland lebende Personen. Von der Regierung beantragt. Vom Landrat angenommen. In der Volksabstimmung vom 4.12. mit 63,8 % der Stimmen angenommen ; Stimmbeteiligung: 42% (LNN, 8.9., 29.9., 5.12.).
VALAIS: Loi d'application sur les droits politiques touchant essentiellement les élections fédérales. Approuvée en première lecture (NF, 19.11.).
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