Année politique Suisse 1994 : Eléments du système politique / Elections
Ständeratswahlen
Im Kanton Glarus wurden die beiden bisherigen Ständeräte Fritz Schiesser und Kaspar Rhyner (beide fdp) für eine weitere Amtsperiode gewählt.
Bei den Ständeratswahlen im Kanton Graubünden stiegen vier Parteien ins Rennen. Während die SVP den Sitz des zurücktretenden Ulrich Gadient mit
Christoffel Brändli bereits im ersten Wahlgang erfolgreich verteidigte, musste die CVP darum zittern, nach 95 Jahren keinen Ständerat mehr stellen zu dürfen. Der CVP-Kandidat
Theo Maissen erreichte das absolute Mehr nicht, konnte sich aber vor dem SP-Kandidaten Nationalrat Andrea Hämmerle und dem FDP-Kandidaten Johannes Flury plazieren. Im zweiten Wahlgang schlug Theo Maissen Andrea Hämmerle dann klar mit einem Vorsprung von fast 8000 Stimmen. Er ersetzte Luregn Mathias Cavelty
[25].
Der in die jurassische Regierung gewählte Jean-François Roth (cvp) musste seinen Sitz im Ständerat aufgrund kantonaler Bestimmungen aufgeben. Ständerat Michel Flückiger (fdp) trat zurück. Da der Jura - als einziger Kanton - den Ständerat im Proporzverfahren wählt, rutschten die Zweitplazierten nach: Roth wurde durch die Christlichdemokratin
Marie-Madeleine Prongué ersetzt, die damit die fünfte Ständerätin wurde. Den Sitz von Michel Flückiger übernahm
Nicolas Carnat (fdp)
[26].
An der Landsgemeinde in Nidwalden wurde der amtierende Ständerat
Peter Josef Schallberger (cvp) erwartungsgemäss bestätigt. Ebenfalls erwartungsgemäss wurde an der Landsgemeinde in Obwalden Ständerat
Niklaus Küchler (cvp) für eine weitere Amtsperiode gewählt
[27].
Beim ersten Wahlgang für den Ständerat erreichte keiner der sieben Kandidaten, davon vier Frauen, das absolute Mehr. Der Bisherige
Andreas Iten (fdp) verpasste die Wahl allerdings nur um 94 Stimmen. Die offizielle CVP-Kandidatin Martha Hitz-Würms erreichte den dritten Platz hinter dem auf einer bürgerlichen Liste "wild" kandidierenden Urs B. Wyss (cvp). Für den zweiten Wahlgang wechselte die CVP deshalb das Zugpferd und setzte auf
Peter Bieri. Der Wechsel wurde von gewissen Kreisen kritisiert, machte sich für die CVP aber bezahlt: Peter Bieri, der die Nachfolge von Markus Kündig antritt, erzielte das zweitbeste Resultat hinter dem klar Bestplazierten Andreas Iten. Wyss scheiterte relativ knapp
[28].
[25] 1. Wahlgang vom 25.9.94: Presse vom 26.9.94. 2. Wahlgang vom 16.10.94: Presse vom 17.10.94.25
[27] Ständeratswahlen in Obwalden vom 24.4.94:
LZ, 25.4.94. Ständeratswahlen in Nidwalden vom 24.4.94:
NZZ und
LZ, 25.5.94.27
[28] 1. Wahlgang vom 13.11.94: Presse vom 14.11.94. 2. Wahlgang vom 18.12.94: Presse vom 19.12.94.28
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