Année politique Suisse 1995 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
 
Schweizer Demokraten (SD)
Im Juni lehnte die Schweizer Stimmbevölkerung eine Lockerung der "Lex Friedrich", gegen welche die Schweizer Demokraten im Alleingang das Referendum ergriffen hatten, ab. Damit konnte sich die Partei als einzige Bekämpferin des "Ausverkaufs der Heimat" feiern lassen, hatten doch alle anderen Parteien mit Ausnahme der EDU (die Grünen beschlossen leer einzulegen) der Vorlage zugestimmt [53].
Die SD stieg mit ihrem angestammten Thema in den nationalen Wahlkampf und lancierte eine Volksinitiative "Masshalten bei der Einwanderung", wonach die jährliche Zahl der Einwanderer die Zahl der Auswanderer des Vorjahres nicht übersteigen darf. Die 1992 eingereichte SD-Initiative "Für eine vernünftige Asylpolitik" wurde auf Antrag des Bundesrates vom Ständerat wegen Völkerrechtswidrigkeit für ungültig erklärt [54].
Nachdem die SD auf kantonaler Ebene 1995 einen Sitz zulegen konnte, verlor sie bei den eidgenössischen Wahlen zwei ihrer bisher fünf Nationalratsmandate. Bei der Ausmarchung um die Fraktionszusammenschlüsse verlor die Partei zudem ihren bisherigen Fraktionspartner Lega an die Freiheits-Partei. Eine Fraktionsgemeinschaft mit den Schweizer Demokraten lehnte die FPS ab. Mit nur drei Nationalräten ist die SD somit neu fraktionslos.
 
[53] Presse vom 26.6.95.53
[54] NZZ, 4.9.95. Zur ungültigen Asyl-Initiative vgl. oben, Teil I, 1c (Volksrechte).54