Année politique Suisse 1995 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU)
Die EDU wählte mit dem bernischen Grossrat
Christian Waber einen neuen Präsidenten. Er löste EDU-Mitgründer und Nationalrat Werner Scherrer (BE) ab, der die Partei während sechs Jahren geleitet hat
[56].
In ihrem auf biblischen Grundsätzen beruhenden Wahlprogramm legte die EDU den Schwerpunkt auf gesellschaftliche Fragen und sprach sich etwa gegen Abtreibung und die Ausbeutung der Frau durch die Werbung sowie für eine repressive Drogenpolitik aus. Der Gentechnologie steht sie sehr kritisch gegenüber. In der Europafrage sprach sich die Partei
gegen einen
EU-Beitritt, aber für bilaterale Verhandlungen aus
[57].
Zu Beginn des Jahres lancierte die EDU eine Petition "Für die Förderung gesunder Familien und gegen die Gleichstellung
gleichgeschlechtlicher Paare". Geschützt werden sollen damit gemäss der Partei die Grundzellen des Staates Ehe, Familie und Kinder
[58].
Die EDU, die im Berichtsjahr ihr 20jähriges Bestehen feierte, verfolgte ihren Expansionskurs weiter und gründete
neue Sektionen in Graubünden, der Zentralschweiz und dem Jura, womit sie nun in 21 Kantonen etabliert ist. Auf eidgenössischer Ebene stagnierte die Kleinpartei mit einem Nationalratsmandat, verzeichnete aber einen leichten Wählergewinn
[59].
[56]
Bund, 20.6.95;
EDU-Standpunkt, 1995, Nr. 8.56
[57]
EDU-Grundsatzprogramm, Thun 1995.57
[58] Vgl. oben, Teil I, 7d (Familienpolitik).58
[59]
EDU-Grundsatzprogramm, Thun 1995.59
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