Année politique Suisse 1996 : Eléments du système politique / Elections / Wahlen in kantonale Parlamente
Auch im Kanton St. Gallen hiess die grosse Siegerin der Parlamentswahlen SVP. Die drei Jahre zuvor gegründete Partei zog erstmals in den 180köpfigen Grossen Rat ein, und dies gleich mit 14 Sitzen (9,8%). Die
SVP-Sitzgewinne gingen in erster Linie
auf Kosten der Auto-Partei (wie die Freiheits-Partei im Kanton St. Gallen immer noch heisst), die neun ihrer bisher 19 Mandate einbüsste. Markante Gewinne konnte die SVP vor allem in den ländlichen Regionen oberes Toggenburg und Sarganserland und in Teilen des Rheintals verbuchen. Die CVP konnte den ihr teilweise prognostizierten Wählerschwund mit lediglich drei Mandatsverlusten in Grenzen halten und bleibt mit 66 Sitzen weiterhin stärkste Partei. Die Freisinnigen, die dieses Mal auf "Flügellisten" verzichtet und - allerdings erfolglos - die Umweltliberalen (ULSG) auf ihre Listen genommen hatten, büssten ein Mandat ein, bleiben mit 44 Sitzen aber klar zweitstärkste Partei. Im linken Spektrum gelang es der SP, ihre Mandatszahl um vier auf 34 zu erhöhen, ihre Gewinne gingen aber auf Kosten der Grünen (-1) sowie des LdU (-2), der nun lediglich noch sieben Ratsmitglieder stellt. Die Schweizer Demokraten verloren ihren einzigen Sitz. Insgesamt blieben die parteipolitischen Kräfteverhältnisse einigermassen gewahrt. Auf Geschlechterebene legten die Frauen markant zu: ihr Anteil erhöhte sich um einen Drittel auf 39 Sitze (21,7%)
[13].