Année politique Suisse 1996 : Chronique générale / Finances publiques
 
Finanzhaushalt der Kantone
Die Rechnungsabschlüsse 1996 der 26 Kantone wiesen insgesamt ein Defizit von 1,87 Mia Fr. (1996: 1,52 Mia) aus und schnitten damit um 425 Mio Fr. besser ab als budgetiert. Neun Kantone (SZ, BL, SH, GR, AI, UR, GL, ZG und FR) konnten in den laufenden Rechnungen Ertragsüberschüsse ausweisen, wobei der Kanton Schwyz wie bereits im letzen Jahr das beste Ergebnis erzielte. Der Kanton Genf musste mit 461 Mio Fr. wiederum den grössten Aufwandüberschuss verzeichnen, gefolgt vom Kanton Zürich mit 374 Mio Fr. Zehn Kantone konnten einen Selbstfinanzierungsgrad von über 60% aufweisen, wobei er in fünf Kantonen (SZ, SH, AI, GL und BL) mehr als 100% beträgt [47].
Für das Jahr 1997 wiesen die Kantone Budgets mit einem kumulierten Finanzierungsdefizit von 3,1 Mia Fr. (1995: 2,6 Mia) aus, womit wieder eine Verschlechterung der Kantonsfinanzen veranschlagt wurde. Die budgetierten Ausgaben betragen 56,7 Mia (+2,4%), die Einnahmen 53,4 Mia Fr. (+1,5%). In der laufenden Rechnung budgetierten 14 Kantone einen besseren Abschluss als im Vorjahr, wobei nur drei Kantone (AR, UR und ZG) einen positiven Saldo auswiesen. Praktisch stagnierenden Steuereinnahmen stehen in den kantonalen Budgets steigende Sozialausgaben gegenüber. Die in absoluten Zahlen grössten Aufwandüberschüsse veranschlagten wie bereits im letzten Jahr die Kantone Zürich (437 Mio), Waadt (400 Mio), Genf (340 Mio), Bern (255 Mio) und Solothurn (175 Mio). Allein diese fünf Kantone vereinigen 76% des gesamten Fehlbetrages auf sich [48].
 
[47] Presse vom 9.5.97. Vgl. SPJ 1995, S. 153.47
[48] Lit. Witschard.48