Année politique Suisse 1997 : / La législation dans les cantons
6. BILDUNG UND KULTUR - EDUCATION ET CULTURE
AARGAU:
1) Volksinitiative der Jusos "Qualität statt Quantität". Reduzierung der Klassengrössen. Mit 3356 Unterschriften eingereicht (AT, 24.9.) - 2) Revision des Schulgesetzes. 1. Revisionsetappe: grundsätzliche Einführung der Fünftagewoche; Mindestzahl von 12 Schulkindern an den Primarschulen. Vom Grossen Rat in 1. Lesung angenommen (AT, 17.12.).
BASEL-LANDSCHAFT:
1) Volksinitiative der kantonalen Lehrerschaft "für eine Maturität ohne Qualitätsabbau". Beibehaltung einer Gymnasialdauer von sieben Semestern. Mit 8900 Unterschriften eingereicht (BaZ, 31.1.) - 2) Neues Bildungsgesetz. Festlegung der sog. Lehrer-Initiative als Grundlage des neuen Gesetzes. Auskoppelung der Frage über die Kompetenz der Gemeinden bei der Festlegung der Löhne von Lehrkräften. Vom Landrat angenommen (BaZ, 16.5.) - 3) Neues Bildungsgesetz: Übernahme der Trägerschaft für die Realschulen durch den Kanton. Vom Landrat angenommen und der Volksabstimmung unterstellt. In der Volksabstimmung vom 28.9. mit 83,1% angenommen; Stimmbeteiligung: 44,5% (BaZ, 29.9.) -4) Neues Bildungsgesetz: Übertragung des Eigentums, der Planung, der Finanzierung und des Unterhalts der entsprechenden Schulbauten an die Schulträgerschaft. Vom Landrat angenommen. In der Volksabstimmung vom 28.9. mit 78,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 44,6% (BaZ, 29.9.) - 5) Kindergartengesetz. Gegenvorschlag zur Volksinitiative "Kindergarten - erste Stufe der Volksschule". Beibehaltung der Trägerschaft des Kindergartens durch die Gemeinden; Verpflichtung für die Gemeinden, den freiwilligen Kindergartenbesuch während zweier Jahre zu ermöglichen; Regelung des Lohns und der Anstellungsbedingungen der Kindergartenlehrkräfte in einem Gesetz. Vom Landrat angenommen. Die Volksinitiative wird zurückgezogen. In der Volksabstimmung vom 28.9. mit 76,3% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 45,0% (BaZ, 29.9.) - 6) Volksinitiative der Jungfreisinnigen für die Einführung eines Mittagstisches an den Baselbieter Schulen. Mit 1774 Unterschriften eingereicht (BaZ, 24.6.; vgl. SPJ 1996, S. 354).
BASEL-STADT:
1) Volksinitiative der Gewerkschaft Erziehung für eine Reduktion der Klassengrössen auf 20 Kinder. Lanciert (BaZ, 20.6.) - 2) Volksinitiative der CVP für einen Internet-Anschluss an allen Basler Schulen. Lanciert (BaZ, 5.7.) - 3) Volksinitiative "Blockzeiten an der Primarschule". Die Blockzeiten werden auf das Schuljahr '98 hin eingeführt. Die Volksinitiative wird vom Grossen Rat zur Ablehnung empfohlen (BaZ, 19.12.).
BERN: Revision des Volksschulgesetzes. Schaffung der rechtlichen Grundlagen für Kürzungen im Schulbereich. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen (Bund, 14.3., 17.6.).
FRIBOURG: Révision de la loi scolaire. Introduction d'une troisième demi-journée de congé généralisé. Quatre demi-journées de congé sous forme alternée (la moitié de la classe à la fois) pour les enfants de première et deuxième années. Approuvée par le Conseil d'Etat. Approuvée par le Grand Conseil en troisième lecture par le vote décisif du président (Lib., 10.4., 19.5., 21.5.; cf. APS 1996, p. 354).
GLARUS: Einführung der Fünftagewoche. Möglichkeit, in den Primarschulen und den Kindergärten Blockzeiten einzuführen. Von der Landsgemeinde am 4.5. angenommen (SN, 5.5.; Memorial für die Landsgemeinde des Kantons Glarus vom Jahre 1997).
GRAUBÜNDEN: Änderung des Schulgesetzes. Pflicht für die Primarschulen, mindestens eine Kantonssprache als Zweitsprache anzubieten. In der Volksabstimmung vom 2.3. mit 75,9% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 22,8% (BüZ, 3.3.; vgl. SPJ 1996, S. 354).
LUZERN: Volksinitiative für einen Erhalt der Lehrerseminare. Lanciert (NLZ, 24.9.).
SCHAFFHAUSEN: Kredit von 7 Mio Fr. für einen Ausbau der Kantonsschule. In der Volksabstimmung vom 8.6. mit 58,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 60,3% (SN, 9.6.).
TESSIN: Volksinitiative für eine freie Schulwahl. Einführung eines Gutscheins, der mindestens 20% und höchstens 50% der Kosten des Privatschulbesuchs deckt. Lanciert und mit über 25 000 Unterschriften eingereicht (CdT, 21.2., 25.2., 28.4., 29.4.).
THURGAU:
1) Kredit von 19,75 Mio Fr. für den Ausbau der Kantonsschule in Kreuzlingen. In der Volksabstimmung vom 8.6. mit 61,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 38,3% (SGT, 9.6.) - 2) Kredit von 365 000 Fr. für den Einbau einer Holzschnitzelheizung in der Kantonsschule Kreuzlingen. In der Volksabstimmung vom 8.6. mit 63,9% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 38,3% (SGT, 9.6.) - 3) Änderung des Volksschulgesetzes. Einführung der Fünftagewoche. Vom Grossen Rat angenommen (SGT, 4.12.).
URI: Änderung der Kantonsverfassung: Neues Schulgesetz. Regelung der Bestimmungen zum Bildungswesen auf Gesetzesstufe; Pflicht für alle Gemeinden, einen Kindergarten zu führen. Vom Landrat angenommen. In der Volksabstimmung vom 2.3. wird das Gesetz mit 73,9%, die erforderliche Änderung der Kantonsverfassung mit 74,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 15,3% (NLZ, 27.2., 3.3.).
VALAIS:
1) Nouvelle loi scolaire. Transfert des coûts financiers du canton aux communes; abaissement de la durée des cours au collèges de cinq à quatre ans; attribution d'une année d'orientation supplémentaire au cycle d'orientation. Approuvée en première lecture (NF, 14.10., 17.10., 18.10.) - 2) Loi réglant le statut du personnel enseignant. Approuvée par le Grand Conseil (NF, 14.10., 18.10.).
ZÜRICH:
1) Änderung des Volksschulgesetzes. Flexibilisierung des Schuleintrittsalters; Reform der Oberstufe an der Volksschule. Vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung angenommen. In der Volksabstimmung vom 28.9. mit 81,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 40,4% (NZZ, 14.1., 4.2., 15.4., 29.9.) - 2) Volksinitiative "Gemeinsam für die musikalische Ausbildung unserer Jugend" sowie praktisch identischer Gegenvorschlag (Änderung des Unterrichtsgesetzes): Ausrichtung von Schülerpauschalen an Musikschulen durch den Staat. Vom Kantonsrat in 1. Lesung jeweils unterstützt. In 2. Lesung wird die Volksinitiative zur Ablehnung empfohlen. In der Volksabstimmung vom 28.9. wird der Gegenvorschlag mit 79,5% der Stimmen angenommen (die Initiative kommt nicht zur Abstimmung); Stimmbeteiligung: 40,4% (NZZ, 11.3., 15.4., 29.9.; vgl. SPJ 1995, S. 338) - 3) Änderung des Unterrichtsgesetzes. Möglichkeit, an Mittelschulen und Lehrerseminarien Schulgelder zu erheben. Vom Kantonsrat in 2. Lesung zurückgewiesen (NZZ, 11.3., 15.4.).
AARGAU: Volksinitiative der Jusos "Lehre statt Leere". Schaffung einer ausreichenden Anzahl von Ausbildungsplätzen. Mit 3769 Unterschriften eingereicht (AT, 24.9.).
BASEL-LANDSCHAFT: Volksinitiative des Gewerbeverbandes für ein stärkeres Engagement des Kantons in der Berufsbildung. Entlastung der Wirtschaft von Ausbildungs- und Prüfungskosten. Stärkeres Engagement des Kantons in der Lehrstellenförderung. Lanciert (BaZ, 19.9.).
FRIBOURG: Loi sur la formation des adultes. Base légale pour les subventions accordées aux institutions. Adoptée par le Conseil d'Etat et transmise au Grand Conseil. Approuvée en première et deuxième lectures (Lib., 18.9., 20.11., 22.11.).
JURA: Loi sur la formation professionnelle dans le domaine de l'agriculture. Approuvée par le Parlement (QJ, 20.12.).
VAUD: Loi sur l'aide aux études. Extension de l'aide financière. Approuvée en première et deuxième lectures (24 Heures, 4.11., 11.11.).
AARGAU: Fachhochschulgesetz. Rahmengesetz; Schaffung einer Aargauischen Fachhochschule im Bereich Technik, Wirtschaft und Gestaltung sowie Gesundheits-, Lehr- und Sozialwesen für den Herbst 1997. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen und für dringlich erklärt. In der Volksabstimmung vom 28.9. mit 77,9% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 40,9% (AT, 19.3., 28.5., 29.9.).
BERN:
1) Fachhochschulgesetz. Vom Grossen Rat in 2. Lesung angenommen (Bund, 6.5.; vgl. SPJ 1996, S. 355) - 2) Beitritt zur Interkantonalen Universitätsvereinbarung. Vom Grossen Rat angenommen (Bund, 18.6.).
FRIBOURG: Loi sur l'université. Renforcement du Sénat et du Rectorat. Approuvée en première lecture (Lib., 18.9., 25.9.).
GENEVE: Initiative populaire de la gauche, "Pour le maintien et le développement des formations professionnelles supérieures à Genève", réclamant une Haute Ecole Spécialisée (HES) genevoise. Contre-projet non formulé du Conseil d'Etat: Participation à une HES de la Suisse occidentale. Approuvé par le Grand Conseil. En votation populaire du 8 juin, l'initiative populaire est rejetée par 52,7%; le contre-projet est cependant approuvé par 61,9% des votants; participation: 37% (JdG, 28.2., 9.6.; cf. APS 1996, p. 355).
SOLOTHURN: Fachhochschulgesetz. In der Volksabstimmung vom 28.9. mit 74,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 51,9% (SZ, 29.9.; vgl. SPJ 1996, S. 355).
TESSIN: Fachhochschulgesetz. Vom Grossen Rat angenommen (CdT, 12.3.).
ZÜRICH: Neues Gesetz über die Universität Zürich. Möglichkeit, Zugangsbeschränkungen zu erlassen; Festlegung einer Normalstudiendauer; Verzicht auf eine neue Zwangskörperschaft der Studierenden; Einsitz von Regierungsräten im Universitätsrat. Vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung angenommen (NZZ, 30.9., 7.10., 11.11.).
BASEL-LANDSCHAFT: Kulturvertrag mit Basel-Stadt. Regelung des finanziellen Engagements des Kantons an die wichtigen Kulturinstitutionen in Basel-Stadt auf der Basis eines Staatsvertrags; Plafonierung der Subventionen auf 1% der Steuererträge der natürlichen Personen. Vom Landrat angenommen. Referendum durch die SD mit rund 2000 Unterschriften eingereicht. In der Volksabstimmung vom 23.11. wird die Vorlage mit 58,7% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 20,2% (BaZ, 13.6., 24.7., 13.8., 24.11.).
GRAUBÜNDEN: Erlass eines neuen Kulturförderungsgesetzes und Revision des Gesetzes über die Förderung des Natur- und Heimatschutzes und des kulturellen und wissenschaftlichen Schaffens. Vom Grossen Rat verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 28.9. mit 68,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 28,2% (BüZ, 26.3., 29.9.).
BERN: Gesetz über die jüdischen Gemeinden. Öffentlich-rechtliche Anerkennung der jüdischen Gemeinden; staatliche Besoldung der Rabbiner. Vom Grossen Rat in 2. Lesung angenommen (Bund, 29.1.; vgl. SPJ 1996, S. 356).
TESSIN: Kirchengesetz. Anerkennung der Katholischen und der Protestantischen Kirche als öffentlich-rechtliche Institutionen. Aktives und passives Wahlrecht ab 16 Jahren für Schweizer und niedergelassene Ausländer. Vom Grossen Rat angenommen (CdT, 15.4.).
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