Année politique Suisse 1997 : Politique sociale / Groupes sociaux
Jenische
Die
Stiftung "Zukunft für Schweizer Fahrende" nahm ihre Arbeit auf. Sie soll als Forum dienen, mit dem Fahrende, Bund, Kantone und Gemeinden gemeinsam versuchen,
Lösungen für die unbefriedigende Platz-, Arbeits- und Schulsituation für die rund 5000 Jenischen in der Schweiz zu finden. Die auf einem Bundesgesetz basierende Stiftung wird vom Ausserrhoder Regierungsrat Werner Niederer (sp) präsidiert. Dem Stiftungsrat gehören fünf Vertreter der Fahrenden und je zwei Vertreter von Bund, Kantonen und Gemeinden an. Für den Betrieb der Stiftung stellte der Bund 750 000 Fr. für fünf Jahre zur Verfügung
[41].
Die
Eidgenössische Kommission gegen Rassismus informierte in einer Broschüre über die Minderheit der Jenischen und deren Probleme in der Schweiz. 35 000 Jenische gibt es offiziell in der Schweiz, 5000 davon betrachten sich als Fahrende. Lediglich etwa 500 sind aber allen Widrigkeiten zum Trotz wenigstens einen Teil des Jahres auf Achse. Alle anderen sind inzwischen meist unter dem Druck der Verhältnisse mehr oder weniger sesshaft geworden. Regelmässig ziehen daneben andere Gruppen europäischer Zigeuner, meist Roma, durch die Schweiz
[42].
Für die Berücksichtigung der Jenischen durch den Holocaust-Fonds, siehe oben, Teil I, 4b (Banken).
[41] Presse vom 24.6.97. Siehe dazu auch die Ausführungen des BR zu einer Interpellation Semadeni (sp, GR) in
Amtl. Bull. NR, 1997, S. 2281 ff. Vgl.
SPJ 1993, S. 234 f.41
[42] "Zigeuner - Tziganes - Zingari",
Tangram, Nr. 3, Bern (Eidg. Komm. gegen Rassismus), 1997.42
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