Année politique Suisse 1998 : Eléments du système politique / Elections / Wahlen in kantonale Regierungen
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Jura
Gleich fünfzehn Kandidaten, darunter fünf Frauen, bewarben sich für die fünf Sitze in der jurassischen Regierung bei den Regierungsratswahlen vom 18. Oktober. Nach dem wegen Amtszeitbeschränkung vorgeschriebenen Rücktritt der Gründerväter des jüngsten Schweizer Kantons um den derzeitigen CVP-Nationalrat François Lachat vor vier Jahren hatte eine neue Politikergeneration das Ruder in Delsberg übernommen. Dementsprechend traten alle Bisherigen zur Wiederwahl an. Nach einem lauen Wahlkampf war es von Anfang an fraglich, ob jemand schon im ersten Wahlgang das absolute Mehr schaffen würde. Erwartungsgemäss konnte sich keiner der Kandidierenden durchsetzen. Die Stimmberechtigten zeigten sich gouvernemental und setzten die fünf Bisherigen auf die Spitzenpositionen. Für den zweiten Wahlgang verzichteten die CVP und die FDP auf zusätzliche Machtansprüche. Die SP hingegen verfolgte ihr Ziel, einen zweiten Sitz zu gewinnen, weiter und stellten neben dem Bisherigen Claude Hêche ihre zweite Kandidatin Monique Cossali Sauvain trotz magerem Resultat im ersten Wahlgang ein zweites Mal auf. Insbesondere die Christlichsozialen bemühten sich mit Roger Jardin weiter, ihren 1994 verlorenen Sitz, den sie während 16 Jahren innegehabt hatten, zurückzuerobern. An der parteipolitischen Zusammensetzung der jurassischen Regierung (3 CVP, 1 FDP, 1 SP) änderte sich auch nach dem zweiten Wahlgang vom 1. November nichts; wiedergewählt wurden alle fünf bisherigen Regierungsräte in folgender Reihenfolge: Jean-François Roth (cvp), Claude Hêche (sp), Gérald Schaller (cvp), Anita Rion (fdp), Pierre Kohler (cvp). Als Verliererin ging die CSP aus der Wahl: ihr Kandidat Jardin landete hinter Cossali Sauvain (sp) auf dem letzten Platz. Auch die Sozialdemokraten konnten ihr Ziel eines zweiten Sitzes in der Regierung nicht erreichen. Die Stimmbeteiligung betrug im ersten Wahlgang 55,2%, im zweiten Wahlgang 52,9% [16].
 
[16] 1. Wahlgang vom 18.10.98: Presse vom 19.10.98. 2. Wahlgang vom 1.11.98: Presse vom 2.11.98.16