Année politique Suisse 1999 : Eléments du système politique / Elections / Wahlen in kantonale Parlamente
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Zürich
Die SVP verzeichnete im Kanton Zürich einen Erdrutschsieg. Sie gewann 20 Sitze neu dazu und wurde zur klar stärksten Partei. In einzelnen Wahlkreisen legte die SVP um über 10% Wähleranteil zu, in Kreisen der Städte Zürich und Winterthur gar um über 20%. Mit Ausnahme der CVP, die zwei Sitze dazu gewann, mussten alle anderen Parteien Federn lassen oder konnten sich knapp halten. Die Sitzverschiebungen führten dazu, dass 20 bisherige Kantonsräte ihr Mandat verloren, darunter auch Anton Schaller, Parteipräsident des LdU Schweiz.Besonders stark gestaltete sich der Einbruch bei der FDP, die elf Sitze verlor, beim LdU, der vier von sechs Sitzen einbüsste, und bei der FP, die überhaupt nicht mehr im Zürcher Parlament vertreten ist. Die SP verlor trotz einem leicht höheren Wähleranteil zwei Sitze, nachdem sie in zwölf Wahlkreisen keine Listenverbindungen eingegangen war. Die FraP (Frauen machen Politik) verlor ihr einziges Mandat an die Alternative Liste. Die Seniorenliste zog mit zwei Sitzen neu ins Parlament ein. Die Listenverbindungen gestalteten sich äusserst bunt. Die Listenzahl war mit 59 nur geringfügig grösser als vor vier Jahren, doch die Durchmischung hat massiv zugenommen. Die beiden Allianzen, die bei den Regierungsratswahlen wahlkampftechnisch sinnvoll waren, waren bei den Kantonsratswahlen nur bruchstückhaft wiederzufinden; so haben FDP, SVP und CVP nur in vier Wahlkreisen zusammengefunden, 1991 war dies noch in 15 Wahlkreisen der Fall. Die CVP traf man häufiger in Partnerschaften mit EVP, LdU und Grünen. Die SVP zögerte mit Verbindungen im Stadtgebiet. Sie trat hier alleine an und konnte Stimmen von den SD, der Seniorenliste, von EDU und FP abwerben. Diese Kleinparteien vermochten sich nur im ländlichen Teil des Kantons in Listenverbindungen mit bürgerlichen Parteien zu behaupten. Von einem heissen Wahlkampf konnte keine Rede sein. Für regelmässige Bewegung sorgte allein die SVP, die mit dem Slogan „Steuern runter! Damit Deinem Schatz mehr fürs Leben bleibt“ zu Felde zog. Für die 180 Sitze im Rat hatten sich 1643 Männer und Frauen aufstellen lassen. Der Frauenanteil lag hier bei 40,6%. Im neuen Rat beträgt der Frauenanteil 26,1% (47 Sitze), gegenüber 28,9% (52 Sitze) bei den letzten Wahlen. Bei den Grünen und der SP halten die Frauen die Mehrheit innerhalb der Fraktion; bei der SVP beträgt der Frauenanteil nur 6,7% [63].
 
[63] Wahlen vom 18.4.99: Presse vom 19.4. und 20.4.99. Wahlkampf: TA, 22.1., 3.3. und 5.3.99; NZZ, 16.3.99. Zu den Listenverbindungen: NZZ, 19.3.99. 63