Année politique Suisse 2000 :   / La législation dans les cantons / 1. GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG – ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
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Zivil- und Strafrecht, Gerichtswesen, öffentliche Ordnung, Datenschutz –
Droit civil et pénal, système judiciaire, ordre public, protection des données
AARGAU: 1) Ergänzung des Einführungsgesetzes zum Zivilgesetzbuch. In der Volksabstimmung vom 12.3. mit 74,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 38,6% (AZ, 13.3.) . – 2) Revision der Strafprozessordnung. Rationalisierung, Straffung, Beschleunigung; Einführung der Einzelrichterfunktion. Vorlage der Regierung (AZ 30.5.).
APPENZELL AUSSERRHODEN: Neues Datenschutzgesetz. Im wesentlichen Anlehnung an das kantonale Muster-Datenschutzgesetz von 1983: Datenschutz-Kontrollorgan als nicht weisungsgebundenes Aufsichtsorgan; Gemeinden sowie öffentlich-rechtliche Körperschaften und Anstalten können eigene Aufsichtsorgane bestellen. Vorlage der Regierung (SGT, 20.11.).
APPENZELL INNERRHODEN: 1) Neues Datenschutzgesetz. Aufhebung der Unsicherheiten, die aufgrund des Fehlens entsprechender gesetzlicher Bestimmungen bestehen; Gesetz für sämtliche Organe, welche öffentliche Aufgaben des Kantons, der Gemeinden oder von Körperschaften und Anstalten des kantonalen öffentlichen Rechts erfüllen. In die Vernehmlassung (SGT, 19.7.). – 2) Neues Polizeigesetz. Zusammenfassung der Aufgaben, Rechte und Pflichten der Kantonspolizei; Anpassung der Kantonsverfassung. Vorlage der Regierung. Der Grosse Rat verabschiedet in 1. Lesung das Gesetz sowie eine entsprechende Verfassungsänderung (SGT, 13.7., 12.9.).
BASEL-LANDSCHAFT: Justizreform. Schaffung eines Kantonsgerichts und eines erstinstanzlichen Steuer- und Enteignungsgerichts sowie Aufgabenentflechtung bei den Statthalterämtern. Zur Diskussion stehen auch neue Standorte für Gerichte und die Neueinteilung der Friedensrichter- und Bezirksgerichtskreise. Verabschiedung der Regierungsvorlage durch Landrat(BaZ, 19.4.; vgl. SPJ 1999, S. 359).
BASEL-STADT: Änderung der Zivilprozessordnung und des Gesetzes betreffend die Einführung des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (Gerichtsstandsgesetz). Anpassung an das Bundesrecht. Vorlage der Regierung. Vom Grossen Rat beschlossen (BaZ, 25.10., 7.12.).
BERN: Verschiedene Gesetzesänderungen zur Einführung der Teilzeitarbeit für Richter und Staatsanwälte. In 2. Lesung grossmehrheitlich verabschiedet (Bund, 7.6.; vgl. SPJ 1999, S. 359).
GENEVE: Loi sur les visites officielles à l’improviste dans les établissements pénitentiaires. Projet accepté en commission (TG, 5.6).
GRAUBÜNDEN: 1) Reform der Gerichtsorganisationen. In der Volksabstimmung vom 12.3. wird das Gesetz über die Änderung der Gerichtsorganisation mit 79% der Stimmen und die damit verknüpfte Teilrevision der Kantonsverfassung mit 79,8% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 34% (BüZ, 13.3.; vgl. SPJ 1999, S. 360) – 2) Neues Datenschutzgesetz. Anbindung der Gemeinden an die kantonale Datenschutz-Gesetzgebung; Kontrolle über die Einhaltung der Vorschriften durch eine von der Regierung gewählte datenschutzbeauftragte Person (BüZ, 30.11.). – 3) Teilrevision des Einführungsgesetzes zum Zivilgesetzbuch. Im Rahmen des Projekts zur Verwesentlichung und Flexibilisierung der Rechtsetzung und Rechtsanwendung (VFRR). Vom Grossen Rat verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 26.11. mit 86,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 29,3% (BüZ, 29.3., 27.11.; vgl. Amtsblatt des Kantons Graubünden, Nr. 48, 30.11.2000.).
JURA: Nouvelle loi sur l’organisation judiciaire. Acceptée en deuxième lecture par le Parlement par 34 voix sans opposition. Réforme de la justice jurassienne: le Code de procédure civile, le Code de procédure pénale, le Code de procédure administrative, la Loi instituant le Conseil de prud'hommes et la Loi instituant le Tribunal des baux à loyer et à ferme vont subir l'examen du Parlement. (QJ, 24.2, 10.3 et 7.8).
LUZERN: 1) Totalrevision der Strafprozessordnung. Straffung des Strafverfahrens; Aufhebung veralteter Bestimmungen; klare Regelung des Verfahrens der unentgeltlichen Rechtspflege. Vorlage der Regierung an den Grossen Rat. In 1. und 2. Lesung gutgeheissen. SP und GP lehnen die Totalrevision ab (NLZ, 12.5., 5.7., 12.9.). – 2) Neues Einführungsgesetz zum Schweizerischen Zivilgesetzbuch. In 1. und 2. Lesung ohne Gegenstimme verabschiedet (NLZ, 12.9., 21.11.).
NIDWALDEN: Änderung des Polizeigesetzes. Zuhilfenahme von DNA-Analysen und optischen Überwachungsgeräten zur Verbrechensbekämpfung. In die Vernehmlassung gegeben (NLZ, 5.2.).
SCHAFFHAUSEN: Gesetz über die Organisation des Polizeiwesens. In 2. Lesung verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 21.5. mit 83,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 66,1% (SN, 22.2., 22.5.; vgl. SPJ 1999, S. 360). – 2) Änderung der Zivilprozessordnung. Einführung des Gerichtsstandsgesetzes. Anpassung an das Bundesgesetz über den Gerichtsstand in Zivilsachen. Grundsatz, wonach eine ins Recht gefasste Person grundsätzlich an ihrem Wohnort einzuklagen ist. Vorlage der Regierung. Vom Grossen Rat verabschiedet (SN, 12.8., 28.11.).
SCHWYZ: Änderung des Gemeindeorganisationsgesetzes. Regelung des Datenschutzes. Ausdehnung des Geltungsbereichs der Datenschutzverordnung auf Bezirke und Gemeinden zur Schliessung von Lücken in der Gesetzgebung. Vorlage der Regierung (NLZ, 22.9.).
TESSIN: 1) Loi sur l'exercice des droits politiques. Modification de loi acceptée par le Grand Conseil. (CdT, 28.2). - 2) Loi organisant le code de procédure civil et pénal. Présentée par le gouvernement et acceptée par le Grand Conseil (www.ti 21.3). - 3) Loi sur l'exécution des peines et des mesures de sécurité pour les adultes. Présentée par le gouvernement et acceptée par le Grand Conseil (www.ti 21.3). - 4) Loi sur la police cantonale. Nouvelle organisation. Projet du Conseil d’Etat transmis au Grand Conseil et accepté à l'unanimité (CdT, 20.4, 6.5 et 7.12). - 5) Le Grand Conseil a approuvé la loi d’application cantonale de la loi fédérale sur les armes, les accessoires et les munitions (CdT, 1.2). - 6) Loi concernant le renforcement du Ministre public et du Tribunal cantonal pénal. Adoptée par le Grand Conseil. (www.ti 26.5). - 7) Loi sur les honoraires des magistrats. Présentée par le gouvernement et acceptée par le Grand Conseil (www.ti 26.5).
THURGAU: 1) Justizreform. Gegen den Willen der Regierung lehnt der Grosse Rat die Abschaffung der Laienrichterämter am Obergericht ab (SGT, 25.9.; vgl. SPJ 1999, S. 361). – 2) Revision des Einführungsgesetzes zum revidierten Zivilgesetzbuch. In der Volksabstimmung vom 26.11. mit 60,1% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 41,3% (SGT, 27.11.; vgl. SPJ 1999, S. 361).
VALAIS: 1) Réforme de la justice – projet de loi de l'organisation judiciaire (nouvelle organisation judiciaire): passage des juges d'instructions pénaux de 10 à 13, dont un juge d'instruction et 2 assesseurs. Acceptée en 1ère et en deuxième lecture par le Grand Conseil (NF, 10.2 et 28.6). – 2) Projet de loi sur la profession d'avocat pratiquant la représentation en justice. Le projet est l'exécution de la loi fédérale qui entrera en vigueur en juillet 2001. Innovation visant la libre circulation des avocats en instituant des registres cantonaux (NF, 16.11).
ZUG: 1) Datenschutzgesetz. Regierung legt ein Gesetz vor, das sich auf die wesentlichen Grundsätze beschränkt: Interessenabwägung zwischen Schutz der Grundrechte und effiziente Verwaltungstätigkeit (NLZ, 19.1.; vgl. SPJ 1999, S. 361). – 2) Richterwahlen. In der Volksabstimmung vom 12.3. wird die Richterwahl durch das Parlament mit 52,8% der Stimmen abgelehnt; die Verselbständigung des Strafgerichts wird mit 76,6% und die Verlängerung der Amtsdauer der Gerichte mit 65,1% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 44,8% (NLZ, 13.3.; vgl. SPJ 1999, S. 361).
ZÜRICH: 1) Revision des Einführungsgesetzes zum revidierten Zivilgesetzbuch. Revision der Zivilprozessordnung. Umfassende Zuständigkeit des Einzelrichters am Bezirksgericht für Scheidungen und Trennungen. In 1. Lesung vom Kantonsrat durchberaten (NZZ, 1.2.). 2) Neues Polizeiorganisationsgesetz. Beibehaltung gemeindeeigener Polizeikräfte zur Besorgung der Ortspolizei – wo erwünscht; beim Verzicht auf eine eigene Gemeindepolizei Entrichtung von Pauschalbeiträgen an die Kantonspolizei; Ausübung der kriminalpolizeilichen Kompetenzen auf dem ganzen Kantonsgebiet durch die Kantonspolizei – unter Vorbehalt abweichender Vereinbarungen mit einzelnen Gemeinden. In die Vernehmlassung geschickt (NZZ, 26.5.). – 3) Volksinitiative „für eine einheitliche Polizei im Kanton Zürich“. Druck für eine rasche Realisierung einer Einheitspolizei. Lanciert durch ein Komitee, dem Vertreterinnen von Polizei-Personalverbänden sowie aller politischen Parteien angehören. Eingereicht (NZZ,1.7., 26.9.). – 4) Revision der Strafprozessordnung. Schaffung gesetzlicher Grundlagen für die Überwachung von Post, Fernmeldeverkehr und anderer Kommunikationsmittel von Angeschuldigten oder Verdächtigen durch Untersuchungs- oder Anklagebehörde; Regelung der verdeckten Ermittlung gegen das schwere organisierte Verbrechen sowie des Zeugenschutzes. Vom Kantonsrat im Sinne der Kommissionsvorlage an die Redaktionskommission verabschiedet (NZZ, 26.9.).