Année politique Suisse 2000 :   / La législation dans les cantons
 
5. SOZIALPOLITIK – POLITIQUE SOCIALE
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Arbeitsrecht, Beamtenrecht –
Droit du travail, statut du personnel public
AARGAU: Neues Personalgesetz und neues Lohndekret. In 1. Lesung vom Grossen Rat verabschiedet. Umfassender Bericht der Regierung mit neuen Anträgen und Vereinfachungen auf die 2. Lesung hin. Gesetz und Verfassungsgrundlagen ohne Gegenstimmen in 2. Lesung verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 24.9. mit 77% (Gesetz) und 77,1% (Verfassungsänderung) der Stimmen angenommen: Stimmbeteiligung: 38,1% (AZ, 25.9.; vgl. SPJ 1999, S. 376).
BASEL-LANDSCHAFT: Änderung des Personalgesetzes. Im Zusammenhang mit der Statutenrevision der Pensionskasse, die das Rentenalter 64 für Frau und Mann festgelegt hat: Künftig endet das Arbeitsverhältnis grundsätzlich am letzten Tag des Monats, in dem Angestellte das 64. Altersjahr erreicht haben. Vom Landrat bewilligt (BaZ, 11.2.).
BASEL-STADT: Neues Personalgesetz. In der Volksabstimmung vom 12.3. mit 84,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 50,1% (BaZ, 13.3.; vgl. SPJ 1999, S. 376). – 2) Volksinitiative „für einen gerechten Teuerungsausgleich beim Staatspersonal“. In der Volksabstimmung vom 12.3. mit 59,4% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 50,1% (BaZ, 13.3.; vgl. SPJ 1999, S. 376). – 3) Änderung des Lohngesetzes. Einprozentiger Teuerungsausgleich und einmaliger 1000-Franken-Bonus für das Staatspersonal. Vom Grossen Rat angenommen; Antrag von DSP und Basta/ Grünen auf einen vollen Teuerungsausgleich wird abgelehnt (BaZ, 7.12.). – 4) Änderung des Lohngesetzes. Ermächtigung des Regierungsrats, bei sehr ausgetrocknetem Arbeitsmarkt mit der Ausrichtung einer befristeten Arbeitsmarktzulage rasch zu reagieren. Vorlage der Regierung (BaZ, 20.12.).
BERN: Reform des Personalgesetzes. Angleichung der Anstellungsverhältnisse der Lehrerschaft und des Kantonspersonals; eingeschränktes Streikrecht. Vorlage der Regierung (Bund, 15.9.).
GENEVE: 1) Lancement par le PL de l'initiative ''Pour un service public moderne'' concernant le personnel de l'Etat. Elle propose d'introduire l'évaluation annuelle des collaborateurs par leurs responsables hiérarchiques, la grille salariale serait modifiée, le développement du temps partiel, l'annualisation du temps de travail et l'obligation d'être domicilié à Genève seraient annulés (LT, 15.9). – 2) Projet de loi par le Conseil d'Etat pour créer un Centre de collecte du courrier de l'Etat (CCCE) (TG, 12.10).
JURA: Projet de plan d’encouragement à la retraite anticipée pour les fonctionnaires et les enseignants. Projet du Gouvernement (QJ, 5.2, 24.11).
LUZERN: Totalrevision des Personalgesetzes. Vorlage der Regierung (NLZ, 21.10.; vgl. SPJ 1999, S. 376).
SOLOTHURN: Revision des Gesetzes über das Staatspersonal sowie Änderung der Kantonsverfassung. Aufhebung des Beamtenstatus. Vorlage der Regierung. In seinen Beratungen stimmt der Kantonsrat der Abschaffung des Beamtenstatus zu, erteilt aber dem Regierungsrat auf Antrag der CVP und der SP nicht die Kompetenz zur Ausarbeitung von Gesamtarbeitsverträgen. Verabschiedet. Kantonsrat billigt im Zusammenhang mit der Gesetzesrevision fünf Verfassungsänderungen (SZ,7.7., 8.11., 9.11., 14.12.).
THURGAU: Revision des Personalrechts und entsprechende Verfassungsänderung. Abschaffung des Beamtenstatus, der nur noch von Bevölkerung und Parlament gewählten Personen vorbehalten sein soll. Vorlage der Regierung. Alle Fraktionen unterstützen das Geschäft. Mit knapper Mehrheit heisst der Grosse Rat den Vorschlag der Regierung auf Abschaffung der Volkswahl der Notare und Grundbuchverwalterinnen entgegen dem Kommissionsantrag gut. In 2. Lesung verabschiedet. Die FDP wehrt sich heftig dagegen, dass der Regierungsrat in eigener Kompetenz das Dienstverhältnis des Staatspersonals und der Lehrkräfte regelt, und kündigt im Hinblick auf die Volksabstimmung Opposition an (SGT, 23.5., 26.10., 7.12., 21.12.).
URI: Abschaffung des Beamtenstatus. Verfassungsänderung im Zusammenhang mit der neuen Personalverordnung. In der Volksabstimmung vom 21.5. mit 75,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 45,7% (NLZ, 22.5.).
VAUD: Le Conseil d'Etat a adopté le projet d'une nouvelle loi-cadre sur le statut de la fonction publique et sur les modifications législatives relatives à la caisse de pension (LT, 16.9).
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Alters- und Invalidenvorsorge –
Prévoyance pour personnes âgées et invalides
FRIBOURG: Loi sur les EMS (établissements médico-sociaux). Prévoit d’annuler les prélèvements directs sur la fortune des résidants pour payer les coûts. Acceptée en 1ère et en 3ème lecture par le Grand Conseil par 61 voix contre 14 et 25 abstentions. Le référendum a abouti. La loi a été acceptée par le peuple le 24.9 par 53,2% (participation 46,7%) (Lib., 10.2, 22.3, 24.3, 25.9).
GRAUBÜNDEN: 1) Teilrevision des Krankenpflegegesetzes. Neuregelung des Finanzierungssystems für Alters- und Pflegeheime; Abschaffung der Defizitgarantie des Kantons und Einführung kostendeckender Tarife; Entlastung des Mittelstandes. Vorlage der Regierung. Vom Grossen Rat verabschiedet (BüZ, 1.7., 5.10.). – 2) Teilrevision des Gesetzes über die Förderung Behinderter. Im Rahmen des Projekts zur Verwesentlichung und Flexibilisierung der Rechtssetzung und Rechtsanwendung (VFRR). Vom Grossen Rat verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 26.11. mit 93,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 29,3% (BüZ, 28.3., 27.11.; vgl. Amtsblatt des Kantons Graubünden, Nr. 48, 30.11.2000).
VAUD: Nouvelle loi sur les établissements médico-sociaux. Fait suite à un scandale concernant les revenus des directeurs de certains EMS. Mise en consultation (24h, 18.5).
ZÜRICH: Änderung des Gesetzes über die Zusatzleistungen zur AHV. Anpassungen an das Bundesrecht und Beschränkung der Beihilfen. Kantonsrat beschliesst Eintreten und stimmt knapp gemäss Kommissionsmehrheit gegen die Ratslinke, welche Anpassung und Beschränkung der Beihilfen je als separate Vorlage hätte behandeln wollen. In 2. Lesung verabschiedet der Rat das Gesetz und begrenzt die Bezugsberechtigung für Beihilfen zu den AHV-Ergänzungsleistungen durch etwas höhere Vermögenslimiten, als dies in 1. Lesung vorgesehen war. In der Volksabstimmung vom 24.9. mit 55,9% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 48,7% (NZZ, 7.3., 30.5., 25.9.).
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Kranken- und Unfallversicherung –
Assurance-maladie et accidents
BASEL-STADT: Teilrevision des Gesetzes über die Krankenversicherung. Plafonierung der Beiträge an Bezüger von Ergänzungsleistungen und Sozialhilfe bei der kantonalen Durchschnittsprämie. Vom Grossen Rat gutgeheissen (BaZ, 13.1.).
BERN: Einführungsgesetz über die Bundegesetze der Kranken-, Unfall- und Militärversicherung. Die Kompetenz zur Kürzung des Kantonsbeitrags an die Krankenkassenprämienverbilligung wird bei Regierung belassen. In 1. und 2. Lesung durchberaten und oppositonslos verabschiedet (Bund, 10.2., 7.6.).
GRAUBÜNDEN: Krankenkasseninitiative von SP und Gewerkschaftsbund zur Umkehr des bisher praktizierten Systems bei der Prämienverbilligung. Neu soll die Pflicht zur Ausschöpfung des Maximums verankert werden, wobei dem Parlament die Kompetenz eingeräumt wird, den Betrag nach unten zu korrigieren. Lanciert und zustandegekommen (BüZ, 4.2., 5.2., 2.5.).
OBWALDEN: Prämienverbilligungsinitiative der CSP. Zurückgezogen (NLZ, 28.3.; vgl. SPJ 1999, S. 377).
ST. GALLEN: Volksinitiative „für bezahlbare Krankenkassenprämien“. Von der Regierung und dem Parlament zur Ablehnung empfohlen. In der Volksabstimmung vom 21.5. mit 57,3% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 40,9% (SGT, 26.4., 22.5.; vgl. SPJ 1999, S. 377).
SCHWYZ: Gegenvorschlag zur Volksinitiative der SP, welche Verbilligungen der Krankenkassenprämien für 60% der Bevölkerung fordert. Die Regierung schlägt ein Selbstbehaltmodell zur Ausbezahlung der Krankenkassen-Prämienverbilligungen vor, das rund 40% der Kantonseinwohner von Verbilligungen profitieren lassen würde. Entwurf der Regierung (NLZ, 31.5., 24.11.).
TESSIN: Loi sur l’harmonisation et la coordination des prestations sociales. Adoptée par le Grand Conseil (CdT, 6.6).
ZÜRICH: Zweite Verbilligungsinitiative des „Komitees tragbare Krankenkassenprämien für alle“. Eingereicht und vom Regierungsrat zur Ablehnung empfohlen (NZZ, 2.3., 6.10.; vgl. SPJ 1999, S. 377).
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Arbeitslosenversicherung – Assurance-chômage
BASEL-STADT: Volksinitiative für ein Gesetz über die Besteuerung von Unternehmen, die ihren Personalbestand reduzieren. Vom Grossen Rat als rechtlich zulässig erklärt (BaZ,14.9.).
GRAUBÜNDEN: Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über die obligatorische Arbeitslosenversicherung. In der Volksabstimmung vom 24.9. mit 78,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 35,7% (BüZ, 25.9.).
JURA: Projet de loi portant sur l'introduction de la loi fédérale sur le service de l'emploi et la location de services et de la loi fédérale sur l'assurance chômage obligatoire et l'indemnité en cas d'insolvabilité. Loi sur les mesures cantonales en faveur des demandeurs d’emploi. Acceptées en première et en deuxième lecture par le Parlement (QJ, 16.11, 7.12).
LUZERN: Totalrevision des Gesetzes über die Abeitslosenversicherung und den Arbeitslosenhilfsfonds. In 2. Lesung beraten (NLZ, 18.1.; vgl. SPJ 1999, S. 377).
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Familienrecht, Familienzulagen, Gleichstellung der Frau –
Droit de la famille, allocations familiales, égalité entre femmes et hommes
BASEL-STADT: Änderung des Kinderzulagengesetzes. Kinderzulagen für Ehegatten, die bei ihren selbstständigerwerbenden Ehepartnerinnen und Ehepartnern angestellt sind. Vorlage der Regierung (BaZ, 21.12.).
GENEVE: Loi pour une assurance maternité cantonale. Deux projets (14 et 16 semaines de congé) renvoyés en commission par le Grand Conseil. Unanimité de la gauche et de la droite autour du projet du Conseil d'Etat qui a fait une synthèse des projets de gauche et de droite. Accepté par le parlement (16 semaines de congé, allocation de 80 % du gain garanti) (TG, 19.5, 28.11).
GLARUS: Beschluss über die Anpassung des kantonalen Rechts an das neue eidgenössische Scheidungsrecht. An der Landsgemeinde vom 7.5. gemäss Landratsantrag angenommen (NZZ, 8.5.).
JURA: 1) Initiative populaire du PCSI „pour des allocations familiales plus justes“. Refusée le 12 mars par 59% des votants (participation 36,6%) (QJ, 13.3; APS 1999, p. 378). – 2) Loi portant introduction à la loi fédérale sur l’égalité entre femmes et hommes. Remplace le „bureau de la condition féminine“ par un „bureau de l’égalité“ Acceptée en première lecture par le Parlement (QJ, 13.4). – 3) Loi sur l’aide au recouvrement, l’avance et le versement provisionnel des contributions d’entretien (pensions alimentaires). Modification dans un sens plus social acceptée en première lecture (QJ, 18.5). – 4) Loi visant à soutenir et à protéger la famille. Acceptation par le Parlement (sans opposition) (QJ, 14.9). – 5) Loi portant introduction à la modification du code civil suisse concernant le nouveau droit du divorce. Acceptée en deuxième lecture par le Parlement (QJ, 7.12).
NEUCHATEL: Triple initiative en faveur des familles lancée par le PS. La première initiative en faveur d'une assurance maternité demande la création d'une assurance maternité garantissant un congé rémunéré. La deuxième initiative demande la création de structures d'accueil pour la petite enfance jusqu'à l'adolescence. La troisième initiative demande l'introduction d'une contribution mensuelle évaluée à 600 francs pour le 1er enfant et 300 pour le 2ème (LT, 11.12).
OBWALDEN: Familieninitiative der SP. Ergänzungsleistungen für einkommensschwache Familien. Lanciert und eingereicht. Zustandegekommen (NLZ, 20.4., 4.7., 7.11.).
SOLOTHURN: Revision des Alimentenbevorschussungsgesetzes. Kantonsrat verabschiedet das Gesetz, ohne die erforderliche Zweidrittelsmehrheit zu erreichen. In der Volksabstimmung vom 24.9. mit 64,1% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 47,5% (SZ, 10.5., 11.5., 25.9.; vgl. SPJ 1999, S. 378).
TESSIN: Projet de loi sur l'introduction d'un nouveau système d'assistance aux consultants matrimoniaux – familiaux. Présenté par le gouvernement (www.ti 17.10.).
VAUD: L'initiative socialiste ''Pour des places suffisantes en garderies" a abouti. Droit à une place dans une structure d'accueil pour chaque enfant de moins de 10 ans dont les parents en feraient la demande (LT, 9.11, 23.12).
VALAIS: 1) Loi sur les allocations familiales. Adoption en première lecture par le Grand Conseil du projet en faveur d'une augmentation des allocations familiales (65 pour, 40 oppositions et 12 abstentions) (NF, 30.10, 16.11, 21.11; APS 1999, p. 378). – 2) Lancement d'une initiative visant à améliorer les allocations familiales par les Syndicats chrétiens interprofessionnels du Valais (SCIV) en réponse à l'insatisfaction à propos du contre-projet soumis en novembre au Grand Conseil (NF, 30.10, 16.11, 21.11; APS 1999, p. 378).
ZÜRICH: 1) Revision des kantonalen Prozessrechtes. Anpassung an das eidgenössiche Scheidungsrecht. Umstrittene Rechtsmittel gegen die Anordnung vorsorglicher Massnahmen. Vom Kantonsrat in 2. Lesung verabschiedet (NZZ, 28.3.; vgl. SPJ 1999, S. 378). – 2) Revision des Kinderzulagengesetzes. Abstufung der Kinderzulagen für Arbeitnehmer nach Alter der Kinder mit Erhöhungen auf 170 Fr. vom 12. Altersjahr an und auf 190 Fr. für Gebrechliche und Kinder in Ausbildung vom 16. Alterjahr an (bisher einheitliche Regelung auf 150 Fr. im Monat je Kind). Vorlage der Regierung (NZZ, 13.6.). – 3) Änderung des Jugendhilfegesetzes. Einführung einer Versuchsregelung auch im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe; zur Beschaffung von Entscheidungsgrundlagen für die Weiterentwicklung der Familien-, Kinder- und Jugendhilfe soll der Regierungsrat Versuche durchführen können; klare Abgrenzung zwischen kantonaler und kommunaler Zuständigkeiten, Klärung der Finanzierungsvielfalt. Vom Kantonsrat trotz Opposition seitens der SVP verabschiedet (NZZ, 11.7., 26.9.).
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Gesundheitswesen – Santé publique
BERN: Liberalisiertes Gesundheitsgesetz. Vom Grossen Rast in 1. Lesung verabschiedet. Umstritten bleibt, ob es bei Organentnahmen Einwilligungen braucht (Bund, 14.9.; vgl. SPJ 1999, S. 378).
GRAUBÜNDEN: Gesetz über die Organisation der kantonalen psychiatrischen Dienste. Ausgliederung und rechtliche Verselbständigung der kantonalen psychiatrischen Kliniken und Heimzentren. Vorlage der Regierung (BüZ, 20.10.).
LUZERN: Volksinitiative der SP „Ausbildung in der Zentralschweiz: Rettet die Hebammenschule Luzern“. Die Regierung empfiehlt die Initiative zur Ablehnung, da ein kompletter Neuaufbau vonnöten wäre. Grosser Rat lehnt das Begehren ebenfalls ab, überweist aber gleichzeitig Vorstösse zur Sicherung der Praktikumsplätze und der Ausbildungskoordination (NLZ, 26.2., 9.5.; vgl. SPJ 1999, S. 378).
SCHAFFHAUSEN: Teilrevision des Gesundheitsgesetzes. Ausweitung und Präzisierung der Patientenrechte: Jeder Eingriff in die persönliche Freiheit eines Patienten oder einer Patientin bedarf einer vorgängigen Information und Zustimmung der Betroffenen. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung bereinigt (SN, 26.9., 28.11.).
TESSIN: 1) Nouvelle loi sur l’assistance socio-psychiatrique. Adoptée par le Grand Conseil (CdT, 12.4). – 2) Modification de la loi sur la promotion de la santé et de la coordination sanitaire. Acceptée par le parlement (CdT, 20.12).
ZUG: Änderung des Gesetzes über das Gesundheitswesen. Schaffung gesetzlicher Grundlagen für die Anwendung medizinischer und pflegerischer Zwangsmassnahmen sowie zur Gesundheitsförderung und Prävention. Vorlage der Regierung (NLZ, 16.6.).
ZÜRICH: 1) Neues Gesundheitsgesetz. In der Vernehmlassung wird eine Totalrevision grundsätzlich begrüsst, die Aufteilung der Zuständigkeit für die akutmedizinische Spitalversorgung an den Staat und für die Langzeitpflege an die Gemeinden hingegen abgelehnt (NZZ, 20.4.; vgl. SPJ 1999, S. 379). – 2) Änderung des Gesundheitsgesetzes. Ausschliessliches Erfordernis eines abgeschlossenen Psychologiestudiums an der Universität oder an einer Fachhochschule für die Grundausbildung der nichtärztlichen Psychotherapeuten. In 1. Lesung vom Kantonsrat gemäss bürgerlichem Antrag beschlossen und in 2. Lesung verabschiedet (NZZ, 20.6., 22.8.). – 3) Apotheker-Initiative „für eine kundenfreundliche und sichere Arzneimittelversorgung“ und „Zürcher Heilmittel-Initiative“ der Zürcher Ärzteschaft. Beratungen des regierungsrätlichen Gegenvorschlags zu den beiden Volksinitiativen im Kantonsrat. Vorlage sieht vor, dass Ärzte in Gemeinden ohne Apotheke Medikamente abgeben dürfen; die Selbstdispensation ist ausserdem erlaubt, wenn sich der Arzt an den allgemeinmedizinischen Notfalldiensten beteiligt. Der Ärzteverband will bei Annahme des Gegenvorschlags seine Initiative zurückziehen. FDP-Antrag auf Zurückweisung des Gegenvorschlags an die Kommission wird abgelehnt (NZZ, 24.10., 7.11.; vgl. SPJ 1999, S. 379). – 4) Neues Patientenrechtsgesetz. Regelung der Rechte und Pflichten von Patienten; heikle Punkte betreffen die Regelung von Zwangsmassnahmen, die Bestimmungen über die passive Sterbehilfe und die Voraussetzungen für Obduktionen und Transplantationen. Geht in die Vernehmlassung (NZZ, 23.12.).
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Spitalwesen – Hôpitaux
APPENZELL AUSSERRHODEN: Revision des Krankenpflegegesetzes. Schaffung eines Spitalverbunds mit gemeinsamer Geschäftsleitung für die drei Spitäler Heiden, Herisau und Psychiatrische Klinik Herisau. In der Volksabstimmung vom 12.3. mit 85,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 50% (SGT, 2.3., 13.3.).
BASEL-LANDSCHAFT: Änderung des Spitalgesetzes und Aufhebung des Spitaldekrets. Anpassungen an Veränderungen, die im Bereich der Kantonsspitäler und der kantonalen Psychiatrischen Dienste sowie bezüglich Vollzugs- und Referendumskompetenzen vorgenommen worden sind. Vorlage der Regierung (BaZ, 13.8., 18.10.).
GENEVE: Loi sur la création d'une nouvelle brigade sanitaire d'urgence. Accepté par le parlement. Le référendum a abouti. La loi a été acceptée en votation populaire le 26.11 à 59,3%, participation 47,2% (LT, 4.11; TG, 27.11).
NEUCHATEL: L‘initiative populaire ''toute mesure entraînant une modification du champ d'activité d'un hôpital soit soumise au peuple'' exigeant un référendum hospitalier obligatoire a été retirée. Les garanties nécessaires ont été fournies (LT, 4.10).
NIDWALDEN: Neues Spitalgesetz. Von der Regierung vorgelegt. Vom Landrat beraten (NLZ, 6.1., 23.3.; vgl. SPJ 1999, S. 379).
SCHAFFHAUSEN: Anschluss des Kantonsspitals an den Wäremverbund Mühlental. Jährlich wiederkehrender Kredit von 700 000 Fr. In der Volksabstimmung vom 12.3. mit 80,7% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 71,9% (SN, 13.3.).
URI: 1) Neues Kantonsspitalgesetz. In der Volksabstimmung vom 12.3. mit 81% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 45,6% (NLZ, 13.3.; vgl. SPJ 1999, S. 379). – 2) Rechtsgleichheit bei der Wahl des Spitalrats des Kantonsspitals Uri. In der Volksabstimmung vom 21.5. mit 76,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 45% (NLZ, 22.5.).
TESSIN: Loi sur les établissement hospitaliers cantonaux. Acceptation à une large majorité par le Grand Conseil à l'exception de la Lega (CdT, 20.12).
VALAIS: Projet de nouvelle conception du réseau hospitalier du canton (planification hospitalière cantonale). Présenté par le gouvernement (NF, 18.2, 24.6).
VAUD: Initiative populaire pour des hôpitaux de proximité. Rejetée le 12.9 par le peuple à 50,2% (participation 38,4%) (LT, 25.9; APS 1999, p. 380).
ZÜRICH: Volksinitiative „Für eine gesunde Spitalpolitik“. Der Grosse Rat empfiehlt die Initiative mit grossem Mehr zur Ablehnung (NZZ, 24.10.; vgl. SPJ 1999, S. 380).
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Sozialfürsorge, Integration –
Assistance sociale, intégration
AARGAU: Sozialhilfe- und Präventionsgesetz. Neue Vorlage des Regierungsrats, welcher an einem Kostenverteiler festhält, der eine Bezahlung von 65% der Sozialhilfeausgaben durch die Gemeinden und von 35% durch den Kanton vorsieht. Im Grossen Rat stellt sich die SP geschlossen hinter, die FDP und die SVP grossmehrheitlich gegen das Gesetz; die CVP spielt das Zünglein an der Waage, so dass die meisten Ausbau-Anträge von der bürgerlichen Mehrheit abgelehnt werden. In 1. Lesung verabschiedet (AZ, 6.10., 25.10., 1.11., 8.11.; vgl. SPJ 1999, S. 380).
BASEL-LANDSCHAFT: Neues Sozialhilfegesetz. In Vernehmlassung gut aufgenommen. Der geäusserten Kritik wird in der neuen Regierungsvorlage dahingehend Rechnung getragen, als dass nun eine gemeinsame Finanzierung der Eingliederungsmassnahmen durch Kanton und Gemeinden, ein Verzicht auf die Einführung der Ehegattenalimentenbevorschussung sowie ein Obligatorium für die kommunalen Sozialhilfebehörden vorgeschlagen werden.Vorlage der Regierung zuhanden Landrat (BaZ, 19.4., 29.4.; vgl. SPJ 1999, S. 380).
BASEL-STADT: 1) Neues Sozialhilfegesetz. Regelung der Fürsorge im Kantonsbereich sowie des Verhältnisses des Kantons zur Bürgergemeinde im Fürsorgebereich; Umbenennung der „Fürsorge“ in „Sozialhilfe“. Vorlage der Regierung. Durch Grossen Rat gutgeheissen. Referendum der SVP eingereicht (BaZ, 25.5., 29.6., 30.6., 14.8.). – 2) Volksinitiative für ein betagten- und behindertengerechtes Bauen. Initiativkomitee zieht die im Mai 1993 eingereichte Initiative zurück. Sämtliche Forderungen seien durch das neue Bau- und Planungsgesetz erfüllt (BaZ, 12.1.).
BERN: Neues Sozialhilfegesetz. Ablösung des Fürsorgegesetzes aus dem Jahre 1961. Aufgabenentflechtung zwischen Kanton und Gemeinden; Hilfe zur Selbsthilfe. Vorlage der Regierung (Bund, 28.12.).
GENEVE: Projet de loi sur l'intégration des étrangers (afin de favoriser la participation des étrangers à tous les domaines de la vie publique et d'éliminer les inégalités et les discriminations). Soumission au Grand Conseil (LT, 24.11).
JURA: Loi d'action sociale. Projet de loi du Gouvernement pour remplacer la loi sur les oeuvres sociales afin d‘éviter le tourisme social (lieux plus accueillants) et solidariser les communes (cantonalisation de l'action sociale). Acceptation en première et en deuxième lecture par le Parlement (QJ, 30.6, 16.11, 16.12).
LUZERN: Änderung des Sozialhilfegesetzes. Regierung schlägt eine Pool-Lösung als neuen Zwischenschritt vor. Lastenausgleich über einen von Gemeinden und Kanton je hälftig gespiesenen Pool zugunsten all jener Gemeinden, deren Belastung durch die Sozialhilfe über dem kantonalen Durchschnitt liegt. In 1. und 2. Lesung vom Grossen Rat verabschiedet (NLZ, 26.4., 6.6.; vgl. SPJ 1999, S. 380).
TESSIN: Projet de loi sur l'introduction de nouveaux systèmes d'aides aux centres, instituts, associations, fondations et administrations autonomes dans les secteurs de compétence du Département des affaires sociales (www.ti 11.7).
VALAIS: Nouvelle loi en faveur de la jeunesse. Adoptée par le législatif en première et seconde lecture à l’unanimité (NF, 8.2, 12.2, 12.5).
ZÜRICH: Änderung des Gesetzes über das Sozialversicherungsgericht. Beschleunigter Abbau der pendenten Fälle. In 1. und 2. Lesung vom Kantonsrat durchberaten und verabschiedet (NZZ, 4.4., 20.6.).