Année politique Suisse 2001 : / La législation dans les cantons / 1. GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG – ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
AARGAU: Teilrevision der Strafprozessordnung. Ausbau des Einzelrichterverfahrens in Strafsachen auch auf den Präsidenten der Bezirksgerichte zur Beschleunigung des Verfahrens in Bagatell- und kleineren Strafsachen. Vom Grossen Rat genehmigt (AZ, 30.3., 19.12.; vgl. SPJ 2000, S. 318).
APPENZELL AUSSERRHODEN: 1) Neues Datenschutzgesetz. Vom Kantonsrat in 1. Lesung beraten (SGT, 27.2.; vgl. SPJ 2000, S. 318f.):
– 2)Neues Polizeigesetz. Klare Normen für Datenschutz. Vorlage der Regierung (SGT, 3.2.).
– 3) Reorganisation des Zivilstandswesens. Kantonalisierung praktisch unbestritten; hingegen wird in 1. Lesung diskutiert, ob ein, zwei oder drei Zivilstandsämter eingerichtet werden sollen. Das Parlament entscheidet sich für zwei Ämter. Auf die 2. Lesung hin hat der Regierungsrat die finanziellen Folgen dieses Entscheids sowie eine Evaluation zur Wahl der Standorte vorzunehmen (SGT, 19.6.).
APPENZELL INNERRHODEN: 1) Änderung der Zivilprozessordnung. An der Landsgemeinde vom 29.4. angenommen (SGT, 30.4.).
– 2) Änderung des Einführungsgesetzes zum Zivilgesetzbuch. An der Landsgemeinde vom 29.4. angenommen (SGT, 30.4.).
– 3) Neues Polizeigesetz. An der Landsgemeinde vom 29.4. angenommen (SGT, 30.4.; vgl. SPJ 2000, S. 319).
– 4) Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes. An der Landsgemeinde vom 29.4. angenommen (SGT, 30.4.).
BASEL-LANDSCHAFT: 1) Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes und des Gesetzes über den behördlichen Jugendschutz. Regelung der Interessenbindung von Richterinnen und Richtern. Vom Grossen Rat beschlossen (BaZ, 25.1.).
– 2) Gerichtsreform. Detailberatung im Landrat, der das Paket gut aufnimmt. In 2. Lesung verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 10.6. mit 84,6% (Verfassungsrevision) bzw. 84,9% (neues Gerichtsorganisationsgesetz) der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 40,7% bzw. 40,5% (BaZ, 20.1., 9.2., 23.2., 11.6.; vgl. SPJ 2000, S. 319).
– 3) Volksinitiative für die Zusammenlegung der Basler Polizei und Feuerwehr im Rahmen des Dreierpakets von Volksinitiativen unter dem Motto „zäme gohts besser“. Gemeinsame Führung von Polizei, Feuerwehr und Bevölkerungsschutz als zusammengefasste Organisation beider Basel unter einheitlicher Leitung ab 2008. Lanciert (BaZ,26.2.).
BASEL-STADT: 1) Gesetz über das Sozialversicherungsgericht, Änderungen des Gerichtsorganisationsgesetzes und weiterer Gesetze. Schaffung eines Sozialversicherungsgerichts als allein zuständige kantonale Instanz über sämtliche sozialversicherungsrechtlichen Fälle; Entlastung des Zivilgerichts. Vorlage der Regierung. Vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 20.3., 10.5.).
– 2) Änderung der Zivilprozessordnung und des Gerichtsgesetzes im Bereich des Gewerblichen Schiedsgerichts. Vom Grossen Rat genehmigt (BaZ, 26.10.).
– 3) Volksinitiative für die Zusammenlegung der Basler Polizei und Feuerwehr im Rahmen des Dreierpakets von Volksinitiativen unter dem Motto „zäme gohts besser“. Gemeinsame Führung von Polizei, Feuerwehr und Bevölkerungsschutz als zusammengefasste Organisation beider Basel unter einheitlicher Leitung ab 2008. Lanciert (BaZ, 26.2., 11.4.).
GENEVE:
1) Acceptation à l'unanimité du Grand Conseil du projet de médiation pénale, légèrement remanié par les commissaires, élaboré il y a quatre ans (TG, 6.3).
– 2) Adoption par le Grand Conseil de la modification de la loi relative aux établissements médico-sociaux accueillant des personnes âgées (22.3).
www.geneve.ch
– 3) Acceptation par le Grand Conseil de la loi sur l’information du public et l’accès aux documents (LIPAD) ( 5.10).
www.geneve.ch
GLARUS: 1) Totalrevision der Zivilprozessordnung. An der Landsgemeinde vom 6.5. gemäss Antrag von Landrat und Regierung angenommen (NZZ, 7.5.).
– 2) Änderung des Gesetzes über die Einführung des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (Stiftungsaufsicht). An der Landsgemeinde vom 6.5. gemäss Antrag von Landrat und Regierung angenommen (NZZ, 7.5.).
– 3) Änderung der Strafprozessordnung. Haftgrund der Wiederholungsgefahr und Sicherheitshaft. An der Landsgemeinde vom 6.5. gemäss Antrag von Landrat und Regierung angenommen (NZZ, 7.5.).
GRAUBÜNDEN: Neues Datenschutzgesetz. In der Volksabstimmung vom 10.6. mit 83,7% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 37% (NZZ, 11.6.; vgl. SPJ 2000, S. 319).
JURA: Le Parlement a ratifié en deuxième lecture quelques modifications de la loi sur la police (QJ, 13.12).
LUZERN: 1) Reform des Ober- und Verwaltungsgerichts. Paket kleiner administrativer und organisatorischer Massnahmen: Verkleinerung der Zahl von Kommissionen; neue Aufgabenzuweisungen. Vom Grossen Rat genehmigt (NLZ, 16.1.).
– 2) Änderung der Zivilprozessordnung. Anpassungen an das eidgenössische Recht. Vom Grossen Rat ohne Gegenstimme in 1. und 2. Lesung verabschiedet (NLZ, 11.9., 20.11.).
NEUCHATEL: Présentation du projet de loi sur l'information par le gouvernement. Il s'institue lui-même autorité de recours pour les citoyens qui auraient à défendre les droits à l'information et à l'accès aux documents qui leur sont nouvellement concédés (LT, 21.12).
ST. GALLEN: Opferschutz und Gewaltprävention (im Zusammenhang mit dem St. Galler Lehrermord). Präventivhaft zur Verhinderung strafbarer Handlungen (nur bei Personen, gegen die bereits ein Strafverfahren läuft). Aufnahme eines neuen Haftgrunds „Ausführungsgefahr“ ins Strafprozessgesetz. Vom Grossen Rat in 1. Lesung verabschiedet (SGT, 30.11.).
SCHWYZ: 1) Revision der Strafprozess- und Gerichtsordnung. Straffung des Strafverfahrens; Anpassung der Rechte von Angeschuldigten, aber auch von Opfern an die heutigen Anforderungen des Rechtsstaats. Vorlage der Regierung (NLZ, 28.9.).
– 2) Änderung des Gemeindeorganisationsgesetzes. Regelung des Datenschutzes. In der Volksabstimmung vom 10.6. mit 74,1% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 51% (NLZ, 11.6.; vgl. SPJ 2000, S. 319).
SOLOTHURN: Neues Informations- und Datenschutzgesetz. Unterstellung der Gemeinde- und Kantonsverwaltung unter das Öffentlichkeitsprinzip; Gemeinden müssen „nach ihren Möglichkeiten“ informieren bzw. selbst bestimmen, wie offensiv sie künftig informieren wollen. Vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 2.12. mit 81,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 36,9% (SZ, 22.2., 9.5., 3.12.).
TESSIN: 1) Modification par le Grand Conseil de la loi d’application de la loi fédérale sur les stuépfiants ( 5.6).
www.ti.ch
– 2) L'avant-projet de la loi sur la publication et sur l'information au public des actes de l'administration, plus connue sous le nom de loi sur l'information, a été mise en consultation (CdT, 5.7).
THURGAU: Revision verschiedener Gesetze im Justizbereich aufgrund des anfangs 2001 in Kraft getretenen Bundesgesetzes über den Gerichtsstand in Zivilsachen. U.a. Schaffung eines Betreibungsinspektorats; Zulassung der Wahl eines zweiten Vizepräsidenten an den Bezirksgerichten. Vorlage der Regierung (SGT, 22.9.).
ZUG: Einführung des Majorzverfahrens zur Wahl der Richterinnen und Richter. In der Volksabstimmung vom 10.6. mit 51% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 48,8% (NLZ, 11.6.).
ZÜRICH: 1) Teilrevision der Strafprozessordnung. Abschaffung des Geschworenengerichts und Ersatz durch Kriminalgericht; Beschränkung des kantonalen Rechtsmittelzuges und Neuorganisation der Untersuchungs- und Anklagebehörde; kein Weiterzug von Berufungsentscheiden des Obergerichts an das Kassationsgericht mehr. Vorlage der Regierung (NZZ, 27.4.).
– 2) Volksinitiative „für eine einheitliche Polizei im Kanton Zürich“. Regierung und Kantonsrat empfehlen die Volksinitiative zur Ablehnung – nicht zuletzt aufgrund der Ergebnisse der Vernehmlassung zum Polizeiorganisationsgesetz. In der Volksabstimmung vom 2.12. mit 64,8% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 39,2% (NZZ, 14.4., 28.8., 3.12.; vgl. SPJ 2000, S. 320).
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