Année politique Suisse 2001 : Enseignement, culture et médias / Culture, langues, églises / Sprachen
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Mehrsprachigkeit
Der Nationalrat nahm eine Motion seiner SPK an, die den Bundesrat beauftragt, im Entwurf des Voranschlages für das Jahr 2002 den Kredit für Verständigungsmassnahmen um 1 Mio Fr. aufzustocken. Dieser Betrag soll der Mitfinanzierung des Projekts „Exchange“ (Schüleraustausch zwischen den Sprachregionen anlässlich der Expo 02) zugute kommen und wurde an die Bedingung geknüpft, dass eine Koordination des Projekts durch die Standortkantone in Zusammenarbeit mit der CH-Stiftung erfolgt. Der Bundesrat zeigte sich bereit, das Projekt im Sinn des verständigungspolitischen Verfassungsauftrags zu unterstützen. Da er vor einer bindenden Zusage über die Höhe des Kredits die offenen Fragen mit den Kantonen erörtern wollte, beantragte er ergebnislos Überweisung als unverbindliches Postulat. Der Ständerat hiess die Motion ebenfalls gut [31].
Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) unterstützte im Rahmen des für 2001 ausgerufenen „Europäischen Jahres der Sprachen“ eine Schweizer Version des „Europäischen Sprachenportfolios“ (ESP). Dabei handelt es sich um ein persönliches Dokument, mit dem Jugendliche nach Beendigung der Volksschule und Erwachsene ihre Kenntnisse in anderen Sprachen differenziert erfassen und darstellen können. Eine wichtige Funktion des ESP ist es, Sprachkenntnisse durch den Bezug auf eine gemeinsame europäische Skala national und international vergleichbar zu machen. Die EDK empfahl den Kantonen, die Voraussetzungen zur Einführung des Portfolios ab dem 9. Schuljahr zu schaffen [32].
 
[31] AB NR, 2001, S. 266 ff.; AB SR, 2001, S. 209 f. 31
[32] Presse vom 2.3.01. 32