Année politique Suisse 2002 : Enseignement, culture et médias / Enseignement et recherche / Hochschulen
Der Schweizerische
Nationalfonds (SNF) änderte im Interesse der Frauen per 1. Januar seine Richtlinien für die Zuteilung eines Forschungsstipendiums. Frauen, welche die bisherigen Alterslimiten (33 für junge resp. 35 Jahre für ausgewiesene Forscherinnen) überschritten haben, können dennoch einen Stipendienantrag stellen. Diese Regelung ist bisher einzigartig in Europa und trägt dem Umstand Rechnung, dass Frauen mit Familienpflichten ihre Universitätskarriere weniger zielstrebig verfolgen können als ihre männlichen Kollegen
[40].
Ende Jahr wurde in Bern die Datenbank
„femdat“ als neue Dienstleistung zur Förderung der Frauen in der Berufswelt vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein Netzwerk von Wissenschafterinnen und Expertinnen unterschiedlicher Fachgebiete. Das Angebot richtet sich an Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstitutionen, Unternehmen, Kommissionen, Verwaltung, Medien und Privatpersonen. „femdat“ will zur Verbesserung der beruflichen Gleichstellung und zur vermehrten Präsenz der Frauen im öffentlichen Leben beitragen. Die Datenbank wird von einem Verein getragen, dem die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften sowie verschiedene gleichstellungs- und frauenspezifische Hochschulabteilungen und Gruppierungen angehören. Unterstützt wird „femdat“ zudem von den Schweizerischen Akademien für Naturwissenschaften sowie für Geistes- und Sozialwissenschaften
[41].
Die Verantwortlichen des Aktionsprogramms „Chancengleichheit an den
Fachhochschulen zogen eine positive Zwischenbilanz. An einer Tagung des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie wurde betont, dass ihm Rahmen des Programms neue Studiengänge entwickelt worden seien, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet sind. Zudem habe man die Lücken im Bereich „Gender Studies“ schliessen können
[42].
[40]
LT, 25.1.02;
24h, 31.1.02. Die Alterslimite wurde auch für das Projekt Nachwuchsförderungprofessuren des SNF erhöht, mit dem u.a. versucht wird, den ins Ausland abgewanderten wissenschaftlichen Nachwuchs wieder in die Schweiz zu holen (
SHZ, 23.1.02).
[41]
NZZ, 6.11.02. Eine NFP-Studie zeigte, dass die geringe Präsenz der Frauen im Hochschulbereich weniger auf die Unvereinbarkeit von Kindern und Karriere zurückzuführen ist, als vielmehr auf das Fehlen von Kontaktnetzen (
TA, 28.8.02).
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