Année politique Suisse 2004 : Chronique générale / Finances publiques / Direkte Steuern
Basierend auf einer Standesinitiative des Kantons Jura billigte das Parlament den Gesetzesentwurf der ständerätlichen Rechtskommission zur
Abschaffung von „Erbenbussen“. Damit trug es zum einen der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte Rechnung, wonach solche Bussen persönlich und demzufolge unvererblich sind und zum andern dem Schweizerischen Strafgesetzbuch, nach dem eine Busse mit dem Tod des Verurteilten wegfällt
[7].
Gegen den Antrag des Bundesrates und den Widerstand der Linken gab nach der kleinen Kammer im Vorjahr auch der Nationalrat einer Standesinitiative des Kantons Tessin Folge, welche eine
allgemeine Steueramnestie für eidgenössische und kantonale Steuern fordert; er hiess auch eine parlamentarische Initiative Polla (lp, GE) gut, welche in dieselbe Richtung zielt. Im Gegenzug überwies er ein Postulat der Minderheit seiner WAK, welches die Erhöhung der Zahl der Steuerinspektoren verlangt, um die Steuerkontrolle zu verbessern. Gegen die Empfehlung des Bundesrates lehnte der Ständerat eine Motion der WAK-NR ab, welche den Bundesrat aufforderte, im Falle einer allgemeinen Steueramnestie gleichzeitig eine Verschärfung der Strafbestimmungen und der Steuererfassungspraxis vorzubereiten
[8].
[7]
BBl, 2004, S. 1437 ff. (RK) und 5445 f. (BR);
AB SR, 2004, S. 162 f. und 649;
AB NR, 2004, S. 1408 f. und 1759;
BBl, 2004, S. 5445 f.; vgl.
SPJ 2003, S. 132.
[8]
AB NR, 2004, S. 182 ff. und 185 f.;
AB SR, 2004, S. 256 f.; Presse vom 9.3. und 28.10.04; vgl.
SPJ 2003, S. 132.
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