Année politique Suisse 2004 : Enseignement, culture et médias / Médias / Presse
print
Pressekonzentration
In Bern startete zu Jahresbeginn das so genannte Berner Modell, das für die zwei Tageszeitungen Berner Zeitung und Bund zwei weiterhin unabhängige Redaktionen, aber ein gemeinsames Verlagsdach (Espace Media Groupe) und einen gemeinsamen Inseratepool (Inserate können nur noch für beide Zeitungen gemeinsam gebucht werden) beinhaltet. Die Wettbewerbskommission hatte diesen Zusammenschluss 2003 provisorisch und im Berichtsjahr nach einer vertieften Prüfung auch definitiv gutgeheissen; verbunden war damit die Auflage, sich nicht an der Gratiszeitung „20 minuten“ zu beteiligen, da sonst die Espace Media Groupe über eine zu dominante Vormachtstellung auf dem bernischen Werbemarkt verfügen würde [9].
In der Westschweiz schlossen die Freiburger Liberté und der Walliser Nouvelliste ein Zusammenarbeitsabkommen ab, das sich sowohl auf die redaktionelle Tätigkeit als auch auf den Vertrieb erstreckt [10].
Gemäss der Erhebung der wemf ist die Gratiszeitung „20 Minuten“ im Jahr 2004 zur meist gelesenen Tageszeitung der Schweiz geworden und hat damit den Blick von seiner seit Jahrzehnten eingenommenen Spitzenstellung verdrängt [11].
 
[9] Bund und BZ, 3.1.04; BaZ, 28.1.04 (Weko). Vgl. SPJ 2003, S. 292. Zur Espace Media Groupe siehe auch BZ, 29.1.04.
[10] LT, 16.1.04.
[11] MACH Basic 2004: Media-Analyse Schweiz, Sondernummer September 2004 von Media Trend Journal; TA, 7.9.04. Vgl. SPJ 2003, S. 291.