Année politique Suisse 2010 : / La législation dans les cantons / 4. INFRASTRUKTUR – INFRASTRUCTURE
BASEL-LANDSCHAFT: 1) Der Regierungsrat präsentiert einen Gegenvorschlag zur Volksinitiative „Totalsanierung der Chemiemülldeponien in Muttenz“. Dieser möchte die Chemie- und Pharmafirmen zur Schaffung eines Härtefonds verpflichten. Der Fonds soll kleinere und mittlere Unternehmen sowie private Grundeigentümer im Deponie-Perimeter entlasten, die Mühe haben, ihren Beitrag an die Sanierung der Deponie zu bezahlen. Der Landrat heisst den Gegenvorschlag gut und empfiehlt das Volksbegehren zur Ablehnung. In der Volksabstimmung vom 13.6. werden die Volksinitiative mit einem Nein-Stimmenanteil von 62,7% abgelehnt und der Gegenvorschlag mit 70,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 25% (BaZ, 27.1., 16.4., 14.6.; ; vgl. SPJ 2009,
www.bl.chS. 302 f.).
– 2) Die Volksinitiative „Verantwortliche Basler Chemie- und Pharmafirmen müssen Trinkwasseruntersuchung und -aufbereitung bezahlen“ wird in der Volksabstimmung vom 13.6. mit einem Nein-Stimmenanteil von 58% abgelehnt; Stimmbeteiligung: 25% (BaZ, 14.6.; ; vgl. SPJ 2009, S. 302 f.).
www.bl.ch
– 3) Die Gesetzesinitiative für eine unverzügliche und nachhaltige Lösung des Altlastenproblems bei den Muttenzer Deponien kommt zustande. Mit dem Volksbegehren soll der Regierungsrat verpflichtet werden, die Verhandlungen mit der Chemie zum Altlastenproblem bei den Muttenzer Deponien Feldreben, Rothausstrasse und Margelacker zügig zu einem Abschluss zu bringen. Laut dem Initiativkomitee entspricht es weitgehend dem Gegenvorschlag (vgl. oben) zur deutlich weitergehenden Volksinitiative „Totalsanierung der Chemiemülldeponien in Muttenz“ (BaZ, 3.5.; vgl. SPJ 2009, S. 303).
– 4) Die von Pro Natura lancierte Volksinitiative „Bäche ans Licht“ kommt zustande. Die Initianten fordern eine fachliche und finanzielle Unterstützung des Kantons bei Bachausdohlungen (BaZ, 10.6., 15.10.).
BASEL-STADT: 1) Der Grosse Rat erklärt die Volksinitiative „Öffnung des Birsig“ für rechtlich zulässig. Der Regierungsrat möchte im Rahmen eines Gegenvorschlags eine Gestaltungsvariante ausarbeiten, bei der nur ein Teil des Birsig oberirdisch laufen soll, da die Freilegung des gesamten Flusses aufgrund von grossen Versorgungsleitungen der IWB, welche unter dem Birsigparkplatz liegen, mit Kosten von über 20 Mio Fr. verbunden wäre. Er beantragt dazu einen Kredit von 600 000 Fr. für einen Projektwettbewerb über die Neugestaltung des Birsigparkplatzes (BaZ, 14.1., 18.8.; vgl. SPJ 2009, S. 303).
– 2) In der Volksabstimmung vom 13.6. werden die Volksinitiative zur Eindämmung des „Antennen-Wildwuchses“ mit einem Nein-Stimmenanteil von 56,5% abgelehnt und der Gegenvorschlag des Grossen Rats mit 64,8% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 40% (BaZ, 14.6.; ; vgl. SPJ 2009, S. 303).
www.bs.ch
BERN: Der Grosse Rat verabschiedet in erster Lesung eine Änderung des Wassernutzungsgesetzes. Mit der Revision sollen u.a. die Konzessionsverfahren vereinfacht und die Modernisierung der Wasserkraftanlagen erleichtert werden ().
www.gr.be.ch
FRIBOURG: 1) Le Conseil d’Etat a mis en consultation un avant-projet de loi sur l’eau potable visant à prévenir les dérives marchandes et à assurer l’approvisionnement du canton. Il s’agit d’entériner le principe selon lequel seules les collectivités publiques (particulièrement, les communes) peuvent obtenir des concessions d’utilisation des eaux publiques et de garantir le droit de tout un chacun d’accéder à l’eau potable. Les communes concessionnaires continueront d’assumer le captage et la distribution de l’eau, ainsi que la gestion et le financement des infrastructures. Les taxes communales sur l’eau doivent couvrir les frais effectifs liés à ces tâches. L’Etat sera quant à lui en charge de la surveillance, du contrôle de la qualité et de la coordination (Lib., 11.6, 19.6)
. – 2) Le Conseil d’Etat a mis en consultation un avant-projet de loi sur les sites pollués, prévoyant notamment la création d’un fonds alimenté par une taxe de 2,5% sur la gestion des déchets afin de financer les mesures d’investigation, de surveillance et d’assainissement. Le coût de ces mesures pourrait atteindre un montant estimé à 135 millions de francs (Lib., 18.12).
GENEVE: 1) Le parlement a adopté une modification de la loi sur l’action publique en vue d’un développement durable visant à améliorer l’action de l’Etat dans ce domaine (www.ge.ch). – 2) Les députés ont adopté une modification de la loi d’application de la législation fédérale sur les sites contaminés permettant, dans le cadre d’un projet de construction, d’attribuer deux tiers des coûts d’investigation et d’élimination aux responsables de pollutions (www.ge.ch).
GLARUS: Die Landsgemeinde vom 2.5. heisst eine Änderung des kantonalen Gewässerschutzgesetzes gut. Mit der Teilrevision wird ein Gewässerrenaturierungsfonds geschaffen, der mit einem einmaligen Beitrag von 3,5 Mio Fr. zu Lasten der Steuerreserven dotiert und mit einem jährlichen Beitrag durch den Landrat geäufnet werden soll ().
www.gl.ch
GRAUBÜNDEN: Der Grosse Rat verabschiedet in erster und einziger Lesung ein Natur- und Heimatschutzgesetz. Die Vorlage schafft die rechtlichen Grundlagen zur Einführung kantonaler Inventare für schutzwürdige Objekte. Als Schutzobjekte kommen natürliche Lebensräume, Naturelemente, Ortsbilder, Gebäudegruppen und Einzelbauten in Frage. Die Eigentümer der inventarisierten Objekte sollen soweit zumutbar zu deren Erhalt verpflichtet werden, der Kanton übernimmt in solchen Fällen 35% der Kosten (SoS, 12.10., 19.10., 20.10.).
JURA:
1) Comme l’avait recommandé le Parlement, le peuple a accepté par 85,8% des voix (participation : 40,6%) l’introduction du principe de développement durable dans le préambule de la Constitution jurassienne (QJ, 12.2; www.jura.ch). – 2) Le Parlement a adopté la loi sur la protection de la nature et du paysage ayant pour objectifs de préserver la diversité du patrimoine naturel et d’assurer sa mise en valeur. Le parlement a rejeté une proposition du PDC, soutenue par le PCSI, demandant d’accorder aux organisations représentant l’agriculture les mêmes droits d’opposition que ceux que possèdent les associations de protection de la nature (QJ, 20.5, 17.6).
NEUCHÂTEL: Le Grand Conseil a adopté à l’unanimité un projet de loi sur le traitement des déchets prévoyant l’introduction d’une taxe au sac (2 francs pour un sac de 35 litres), afin d’améliorer le taux de recyclage, et d’une taxe de base propre à chaque commune couvrant les coûts de transport et de gestion des déchets. Les autorités espèrent ainsi atteindre un taux de valorisation de 50% (soit la moyenne nationale) contre 30% actuellement (Exp., 29.5, 30.9).
NIDWALDEN: Der Landrat verabschiedet in zweiter Lesung eine Änderung des Natur- und Landschaftsschutzgesetzes (www.nw.ch; vgl. SPJ 2009, S. 303).
OBWALDEN: Der Regierungsrat erarbeitet einen Gegenvorschlag zur Volksinitiative für die Planung der Stollenvariante für den Hochwasserschutz Sarneraatal. Während mit dem Volksbegehren die Planung eines Stollens Ost zur Entlastung der Sarneraa gefordert wird, sieht der Gegenvorschlag der Regierung vor, dass sowohl der Stollen Ost als auch ein Stollen West auf einen vergleichbaren Planungsstand wie die Tieflegung der Sarneraa gebracht werden. In der Volksabstimmung vom 26.9. werden das Volksbegehren mit 62,6% der Stimmen angenommen und der Gegenvorschlag mit einem Nein-Stimmenanteil von 54,2% verworfen; Stimmbeteiligung: 36,7% (NLZ, 27.9.; www.ow.ch).
SANKT GALLEN: 1) Der Kantonsrat verabschiedet in erster und zweiter Lesung ein neues Einführungsgesetz zur eidgenössischen Umweltschutzgesetzgebung. Mit der Vorlage werden die Vollzugsvorschriften zur Umweltschutzgesetzgebung des Bundes erlassen. Die neue Regelung knüpft grundsätzlich an der bestehenden Ordnung an und auch bei der Aufgabenteilung zwischen Kanton und politischen Gemeinden ergeben sich kaum nennenswerte Änderungen. Einzig die Zuständigkeit für den Vollzug der Bestimmungen über belastete Standorte (Altlasten) wird von den Gemeinden zum Kanton verschoben (SGT, 2.12.; www.sg.ch). – 2) Der Kantonsrat verabschiedet in zweiter Lesung einen II. Nachtrag zum Vollzugsgesetz zur eidgenössischen Gewässerschutzgesetzgebung. Mit der Revision werden die kantonalen Vollzugsvorschriften an das geänderte Gewässerschutzrecht des Bundes angepasst (SGT, 23.2.; vgl. SPJ 2009, S. 303).
SCHWYZ: Der Kantonsrat stimmt dem Beitritt zur geänderten Interkantonalen Vereinbarung betreffend die Melioration der Linthebene in den Kantonen Schwyz und Sankt Gallen zu ().
www.sz.ch
SOLOTHURN: Der Verpflichtungskredit für das Hochwasserschutz- und Renaturierungsprojekt Emme in Biberist und Gerlafingen wird in der Volksabstimmung vom 7.3. mit 81,9% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 42,1% (SZ, 8.3.).
URI: 1) Der Landrat verabschiedet in erster und einziger Lesung eine Änderung des Gesetzes über das Reussdelta. Diese wird in der Volksabstimmung vom 26.9. mit 77,4% der Stimmen gutgeheissen; Stimmbeteiligung: 24,8%. Mit der Revision wird die Finanzierung der Schutz- und Fördermassnahmen im Naherholungsgebiet Reussdelta neu geregelt. Der Kantonsrat beschliesst künftig jährlich im Rahmen des Kantonsvoranschlags oder im Rahmen mehrjähriger Verpflichtungskredite über die erforderlichen Zuwendungen, die in einen Spezialfonds fliessen (NLZ, 27.9.; www.ur.ch).
– 2) Der Kantonsrat verabschiedet zuhanden der Volksabstimmung eine Änderung des kantonalen Umweltschutzgesetzes. Die Revision zielt darauf ab, das Haushaltsgleichgewicht der Urner Abwasserunternehmung zu sichern. Durch eine Reduktion der ermittelten Sachübernahmewerte und der teilweisen Überführung der im vollen Besitz der Gemeinden befindlichen Spezialfinanzierungen um 35% an die Urner Abwasserunternehmung soll deren Einnahmebedarf um jährlich rund 2 Mio Fr. gesenkt werden (www.ur.ch).
VALAIS: Le Grand Conseil a adopté, par 123 voix contre 1, un projet de loi sur la protection de l’environnement remplaçant la loi d’application de la législation fédérale en la matière en vigueur depuis 1990. Visant à adapter le droit cantonal à la nouvelle législation fédérale, notamment à la nouvelle répartition des tâches entre la Confédération et les cantons, le texte clarifie la répartition des compétences entre l’Etat et les communes (NF, 10.9, 19.11).
VAUD:
1) Le Grand Conseil a adopté à une forte majorité une loi luttant contre les molécules chimiques. Il a également décidé d’augmenter l’enveloppe budgétaire y relative à 2,1 millions de francs (24h, 17.3). – 2) Contre l’avis du Conseil d’Etat, le Grand Conseil a validé par 68 voix contre 67 l’initiative populaire de Franz Weber « Sauvez Lavaux III » en troisième lecture. L’initiative vise à l’interdiction de toute nouvelle construction en Lavaux afin de protéger la région. Une partie de la droite a mis en doute l’applicabilité de l’initiative et sa conformité au droit. Elle a ainsi fait recours auprès de la cour constitutionnelle vaudoise qui a alors invalidé l’initiative. Les initiants se sont tourné vers le Tribunal fédéral. Suite à ces événements, une grande partie des députés a estimé que la procédure de validation des initiatives doit être modifiée (24h, 19.5, 26.5 et 18.11; LT, 2 et 9.6.10. Voir APS 2009, p. 303).
ZUG: Die Regierung unterbreitet dem Kantonsrat eine Vorlage für eine Änderung des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über den Umweltschutz. Mit der Revision soll u.a. eine Partikelfilterpflicht für dieselbetriebene Deponiefahrzeuge, Gabelstapler und ähnliche Fahrzeuge eingeführt werden. Im Weiteren will der Entwurf der Exekutive die Kompetenz einräumen, während Smogperioden allgemein verbindliche und befristete Sofortmassnahmen zu erlassen (NLZ, 25.10.).
ZÜRICH: 1) Die EVP lanciert eine Volksinitiative für mehr Uferwege am Wasser. Die Initianten wollen die Behörden verpflichten, die Uferwege rund um die Zürcher Seen und entlang der Flüsse möglichst nahe am Wasser zu führen (NZZ, 29.3.). – 2) Die von den SP-Bezirksparteien Horgen und Meilen und einigen Stadtzürcher SP-Sektionen lancierte Volksinitiative „Zürisee für allli“ kommt zustande. Die Initianten fordern, dass auf dem Gebiet des Kantons Zürich am Zürichsee ein durchgehender Fussweg gebaut wird. Dieser soll nach den gleichen Bestimmungen finanziert werden, wie der Bau von Staatsstrassen und innert zehn Jahren nach Annahme der Initiative realisiert werden (NZZ, 24.6., 15.12.).
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