Année politique Suisse 2011 :   / La législation dans les cantons / 1. GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG – ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
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Wählbarkeit und Amtsdauer der Behörden –
Eligibilité et durée du mandat des autorités
BASEL-STADT: Der Grosse Rat beschliesst eine Änderung des Wahlverfahrens für die Grossratswahlen. Die wichtigste Änderung betrifft ein neues Quorum von neu 4% (zuvor 5%) pro Wahlkreis. Zudem sind Listenverbindungen nicht mehr möglich und die Sitzzuteilung wird gewechselt: Die Stimmen werden nun mit dem Sainte-Laguë-Verfahren verteilt und nicht mehr gemäss Berechnung nach Hagenbach-Bischoff (BaZ, 9.6.).
GRAUBÜNDEN: Der Grosse Rat erklärt die SVP-Initiative für Einführung des Proporzwahlrechts in Grossratswahlen mit 109 zu 4 Stimmen für ungültig. Die Befürworter einer Ungültigerklärung argumentierten mit der Regierung, dass die Initiative gegen übergeordnetes Recht (Art. 8 und Art. 34 BV, Wahlrechtsgleichheit) verstosse. Das Anliegen hätte vorgesehen, dass in 23 von 39 Kreisen das Proporzwahlrecht eingeführt wird (übrige im Majorz, weil nur ein Sitz). Die Regierung erachtet die Ausgestaltung der Wahlkreise jedoch als nicht mit aktueller bundesgerichtlicher Rechtsprechung vereinbar. Das Bundesgericht hatte festgelegt, dass ein Höchstquorum von 10% für ein Vollmandat mit dem Proporzwahlrecht vereinbar sei, nicht aber ein höheres. Diese Anforderung wäre in nur 3 der 23 vorgesehenen Proporzwahlkreise erfüllt gewesen. Die Initiative war von 4 200 Personen unterschrieben worden (; vgl. SPJ 2010, S. 321). www.gr.ch
JURA: 1) Le peuple a accepté par 74,6% des voix (participation: 16,9%) une modification de la loi d’organisation du Parlement visant à instaurer plus de transparence en obligeant les élus à déclarer leurs intérêts. Elle prévoit également des possibilités de récusation lors de conflit d’intérêts (QJ, 2.5 et 16.5). – 2) Le peuple a accepté par 51,6% des voix (participation: 16,9%) une modification de la loi d’incompatibilité visant à permettre aux employés de l’Etat qui ne siègent pas à des postes sensibles d’être éligibles au Parlement (QJ, 2.5; QJ et LT, 16.5).
URI: Im Februar lehnt der Urner Souverän das Gesetz über die Unvereinbarkeit von Landratsmandat und Anstellungsverhältnis in der Kantonsverwaltung sowie eine entsprechende Verfassungsänderung mit 51,6% bzw. 51,7% der Stimmen ab (Stimmbeteiligung: 37,2%) (www.ur.ch; vgl. SPJ 2010, S. 321).