Année politique Suisse 2012 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis / Andere Parteien
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Eidgenössisch Demokratische Union (EDU)
Nachdem die Partei bei den nationalen Wahlen 2011 ihren einzigen Sitz im eidgenössischen Parlament verloren hatte, konnte die EDU bei den kantonalen Gesamterneuerungswahlen einen überraschenden Erfolg im Kanton Thurgau feiern. Sie profitierte dort von der Niederlage der SVP und konnte ihre drei Sitze auf sechs Mandate ausbauen. Auch im Kanton Schaffhausen gelang ein Sitzgewinn, während im Kanton Aargau die beiden Mandate gehalten werden konnten. Im Kanton Waadt, wo die EDU auf einer gemeinsamen Liste mit BDP, GLP, CVP und EVP antrat, musste sie ihren Sitz abgeben, trug aber zum Erfolg der „Alliance du Centre“ bei. Keine Erfolge konnten in den Kantonen Basel-Stadt und St. Gallen vermeldet werden, wo die EDU zwar antrat, die Wähleranteile aber für einen Sitzgewinn nicht genügten [147].
Die EDU kündigte im Januar an ihrer Delegiertenversammlung in Olten die Unterstützung der Auns-Initiative „Für eine neutrale weltoffene und humanitäre Schweiz“ an [148].
Im Kanton Wallis wurde die UDF-Sektion neu lanciert. Die im Jahr 2000 gegründete Kantonalsektion war seither inaktiv gewesen. Mitte März wurde sie in Martigny wiederbelebt [149].
Die EDU machte als Unterstützerin des Referendums gegen das revidierte Epidemiegesetz von sich reden. Die im nationalen Parlament kaum umstrittene Revision führe zu einem Diktat der Weltgesundheitsorganisation WHO, die bestimme, wann jemand geimpft werden müsse. Zudem könnten Schulen verpflichtet werden, über sexuell übertragbare Krankheiten zu informieren [150].
 
[147] Vgl. Teil I, 1 e (Wahlen in kantonale Parlamente); SPJ 2011, S. 457 f.
[148] Medienmitteilung EDU vom 14.1.12.
[149] NF, 10.3.12.
[150] NZZ, 15.10.12; Medienmitteilung EDU vom 13.10.12.