Suche zurücksetzen

Inhalte

  • Parlamentsmandat

Akteure

  • Grünliberale Partei der Schweiz (GLP)

Prozesse

2 Resultate
Als PDF speichern Weitere Informationen zur Suche finden Sie hier

Der Parteiwechsel von Daniel Frei (sp, ZH) von der SP zur GLP kurz vor der Sommersession 2019 führte dazu, dass die SP im Nationalrat noch über 42 Sitze verfügte, während die GLP-Fraktion auf 8 Mitglieder anwuchs. Die SP sei aus seiner Sicht «linker und ideologischer geworden, auch dogmatischer», gab der ehemalige Parteipräsident der Zürcher Kantonalsektion dem Tages-Anzeiger zu Protokoll. In den Medien wurde der Wechsel auch im Hinblick auf die eidgenössischen Wahlen 2019 kommentiert: Die GLP werde der SP wohl Konkurrenz machen, weil der «sozialliberale Flügel», wie ihn die NZZ bezeichnete, von «kompromisslosen Linksideologen» an den Rand gedrängt würde. Auch Freis Vorgängerin im Nationalrat, Chantal Galladé, für die Frei 2018 nachgerutscht war, hatte im Februar zur GLP gewechselt.
Dass die GLP aber vielleicht doch nicht wirklich die Heimat von Sozialliberalen sei, versuchte die Basler Zeitung mit einem Vergleich der Smartspider der Zürcher Nationalratskandidierenden von SP und GLP aufzuzeigen, die sich insbesondere in der Sozialpolitik stark voneinander unterschieden. Als Symbol für die Differenzen beschrieb die BaZ auch die Schwierigkeit für Frei, für die Sommersession einen neuen Platz im Nationalratssaal zu finden. Bei den Genossen konnte und wollte er nicht mehr sitzen, aber bei der GLP war kein Platz frei. Frei fand schliesslich Platz bei den Grünen «aussen am linken Rand, von dem er sich doch mit dem Abschied von der SP endgültig lösen wollte» – so die BaZ.

Daniel Frei - von SP zu GLP

Im September präsentierte die NZZ das von Sotomo errechnete Parlamentarierrating 2015. Die ideologische Ausrichtung aller Parlamentsmitglieder wird mit Hilfe paarweiser Vergleiche aller Parlamentarierinnen und Parlamentarier hinsichtlich ihres Abstimmungsverhaltens berechnet. Die Skala reicht von -10 (ganz links) bis +10 (ganz rechts). Die rechte Extremposition wurde im Rating 2015 von Pirmin Schwander (svp, SZ) und Lukas Reimann (svp, SG) besetzt. Am linken Rand fand sich mit einem Wert von -9.5 Christine Häsler (gp, BE).
Am deutlichsten rechts und zwar ohne Überschneidung mit anderen Fraktionen stand die SVP, deren Mitglieder zwischen 6.3 (Jean-Pierre Grin, VD) und 10 positioniert wurden. Die FDP-Mitglieder schwankten zwischen 1.6 (Christa Markwalder, BE) und 4.1 (Hans-Peter Portmann, ZH) und überschnitten sich damit sowohl mit der BDP (0.9: Rosmarie Quadranti, ZH bis 2.1: Urs Gasche, BE) als auch teilweise mit der CVP, bei der Gerhard Pfister (ZG) und Ruedi Lustenberger (LU) mit dem Wert von 3.0 den rechten und Jacques Neirynck (VD) mit -1.6 den linken Rand abdeckten. Die beiden EVP-Vertreterinnen, die der CVP-EVP-Fraktion angehören, waren dabei pointierter links (-2.8) als der Rest der CVP-Fraktion. Die GLP-Fraktion zeigte sich ziemlich geschlossen und links der Mitte. Bei den Grünliberalen wurden die Extreme von Thomas Böhni (TG, -1.7) und Martin Bäumle (ZH, -1.2) eingenommen. In ihrem Gesamtwert von -8.0 deckungsgleich zeigten sich die Grünen und die SP. Während die Genossinnen und Genossen Extremwerte zwischen -9.1 (Carlo Sommaruga, GE und Susanne Leutenegger Oberholzer, BL) und -5.7 (Daniel Jositsch, ZH) einnahmen, fanden sich bei den Grünen Christine Häsler (-.9.5) und Yvonne Gilli (SG, -6.8) an den Fraktionspolen.
Der Median des gesamten Nationalrats lag bei 0.8; das Parlament politisierte also leicht rechts der Mitte. Die Studie stellte bei der Analyse der gesamten 49. Legislatur allerdings im Vergleich mit der 48. Legislatur einen Linksrutsch fest. Insbesondere in der Verkehrs- und Energiepolitik habe Mitte-Links erfolgreich koaliert.

Erstmals konnte aufgrund der neu eingeführten elektronischen Stimmanlage auch der Ständerat vermessen werden. Insgesamt zeigte sich in der kleinen Kammer eine wesentlich schwächere Polarisierung als bei der Volksvertretung. Zwar gab es auch im Ständerat Extrempositionen – Robert Cramer (gp, GE) mit -9.6 zur Linken und Peter Föhn (svp, SZ) mit 9.6 zur Rechten –, die überwiegende Mehrheit der Ständerätinnen und Ständeräte fanden sich aber zwischen den Werten -4 bis +5.

Nationalratsrating